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Check24-Rivale Joonko gibt auf

Das Finanzportal Joonko beendet zum 30. Oktober sein Geschäft, nachdem eine neue Finanzierungsrunde nicht zustande kam. Das ist ein Rückschlag für die Start-up-Schmiede Finleap.

Die Ambitionen waren groß. „Viele haben gesagt, wir wären dumm, Check24 anzugreifen“, sagte Joonko-Chefin Carolin Gabor vor einem Jahr in München. „Wir halten die Zeit für einen Neuzugang auf dem Markt jedoch für gekommen.“ Mit einem neuartigen Vergleichsportal wollte das Start-up den deutschen Marktführer angreifen. Doch ein Jahr später ist der Traum geplatzt.

Nachdem eine neue Finanzierungsrunde nicht zustande kam, stellt das Unternehmen nun zum 30. Oktober den Betrieb ein, wie Joonko an diesem Dienstag mitteilte. „Wir sind mit einer großen Vision und Ambition im letzten Jahr an den Start gegangen“, resümiert Gabor nun. Die Pandemie habe dem Start-up jedoch als junges Unternehmen gezeigt, dass dafür mehr Kapitalpuffer nötig sei.

Das Aus ist auch ein Rückschlag für die Berliner Start-up-Schmiede Finleap, die Joonko im vergangenen Jahr zusammen mit dem chinesischen Versicherer Ping An an den Start geschoben hatte.

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Der nach Marktwert weltweit größte Versicherer aus China ist dadurch sowohl an Finleap als auch am Start-up Joonko beteiligt. Joonko-Chefin Gabor setzte deshalb auf die technische Unterstützung ihrer Anteilseigner. Doch die Corona-Pandemie veränderte die Ausgangslage komplett.

In der Krise sei es zu einem drastischen Rückgang des Kfz-Versicherungsgeschäft gekommen, erklärte Joonko. „Für einen jungen Player auf dem sehr umkämpften Markt wurde die Kundenakquisition somit stark erschwert und nur mit einem weiteren hohen Kapitalbedarf möglich.“ Außerdem habe eine im Frühjahr eingeleitete Series-A-Finanzierungsrunde mit bestehenden und neuen Investoren nicht abgeschlossen werden können, da einer der Lead-Investoren kurzfristig ausgestiegen sei.

Mitarbeiter sollen Angebote aus anderen Finleap-Bereichen erhalten

Eine alternative und ausreichende Finanzierung sei in so kurzer Zeit nicht möglich, weswegen das Unternehmen nun den Schritt gehe und das Geschäft einstelle. Alle bestehenden Partner seien darüber bereits informiert, die 43 Mitarbeiter sollen Angebote aus anderen Finleap-Bereichen erhalten.

Nach rund einem Jahr ist damit der Versuch gescheitert, die dominante Position von Check24 als führendes Vergleichsportal in Deutschland zu erschüttern. So versuchte Joonko, sich von Anfang an von den Wettbewerbern abzuheben: Das neue Portal sollte keinen wirtschaftlichen Anreiz setzen, den Kunden zum Wechsel anzuhalten, wenn es seine private Situation nicht erfordere. Wachen sollte darüber ein eigener Versicherungsbeirat unter Vorsitz von Ex-Ministerin Brigitte Zypries.

Der Name Joonko ist dabei eine Reverenz an die Japanerin Junko Tabei, der es 1975 als erste Frau gelang, den Mount Everest zu erklimmen. Viel einfacher als dies war der Versuch, Check24 anzugreifen, sicher nicht.

Rund zehn Millionen Euro sammelte Joonko zwar in der ersten Finanzierungsrunde als Start-Investment ein, doch Check24 agiert längst in einer anderen Sphäre. Der Marktführer gab in den letzten Jahren schätzungsweise allein mehr als 170 Millionen Euro nur für Werbung aus.

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