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Chaos im Flugverkehr: Lufthansa rechnet mit normaler Lage erst 2023 – Arbeiter aus der Türkei sollen Situation nun abmildern

Am Flughafen Köln/Bonn kam es in den vergangenen Tagen zu langen Wartezeiten. - Copyright: picture alliance / NurPhoto | Ying Tang
Am Flughafen Köln/Bonn kam es in den vergangenen Tagen zu langen Wartezeiten. - Copyright: picture alliance / NurPhoto | Ying Tang

Urlauber erleben in diesem Jahr keinen unbeschwerten Sommer, denn an vielen Flughäfen herrscht Chaos. Es gibt lange Warteschlangen, verlorene Koffer, viele Flüge werden abgesagt. Das wird nach ANsicht von Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser auch noch eine Weile so bleiben. "Eine kurzfristige Verbesserung jetzt im Sommer werden wir realistisch leider kaum erreichen können", sagte er der "Welt". Aktuell helfe nur, die Zahl der Flüge zu reduzieren. Das sei nicht nur ein deutsches Problem, sondern gelte für die ganze Welt. "Wir rechnen damit, dass sich die Lage 2023 insgesamt wieder normalisiert."

Die Lufthansa will mehr als 2000 weitere Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München streichen, weil sich vermehrt Besatzungen wegen Corona-Fällen krankmelden. Schon vor gut zwei Wochen hatte sie angekündigt, hier 900 Verbindungen an Freitagen und Wochenenden im Juli zu canceln. Auch die Billigtochter Eurowings rechnet mit weiteren Streichungen. Grund für die Ausfälle ist insbesondere fehlendes Personal – sowohl bei den Flughäfen etwa bei der Sicherheitskontrolle als auch bei den Airlines selbst.

Es sei schon sehr früh klar gewesen, dass Personalmangel in der Flugindustrie ein Problem sein werde, sagte Kayser der Zeitung. Der Frankfurter Flughafen etwa habe massiv in Rekrutierung investiert. Doch man habe erkannt, dass sich Personal nicht so schnell wie erhofft aufbauen lasse, was zum Beispiel auch an den verschärften branchenspezifischen Sicherheitsüberprüfungen liege.

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Die Bundesregierung schlägt unterdessen vor, die angespannte Personalsituation an den Flughäfen mit der befristeten Anstellung ausländischer Hilfskräfte zu lindern. Dies sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der "Bild am Sonntag". "Dabei wollen wir jede Form von Sozialdumping und Ausbeutung ausschließen. Die Arbeitgeber müssen Tariflohn zahlen und für die befristete Zeit anständige Unterkünfte bereitstellen", sagte er.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach in der Zeitung von einer mit Heil und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) abgestimmten Aktion, mit der man die Personalengpässe an deutschen Flughäfen "abstellen und eine temporäre Lösung präsentieren" wolle. Faeser ergänzte: "Wir werden ermöglichen, dass Hilfskräfte aus dem Ausland zum Beispiel bei der Gepäckabfertigung eingesetzt werden." Dabei gelte: "Bei der Sicherheit gibt es keine Abstriche." Unter Berufung auf Regierungskreise schrieb die Zeitung, Ziel sei es, eine vierstellige Zahl an Fachkräften aus der Türkei zu holen, die bestenfalls schon ab Juli für einige Monate eingesetzt werden könnten.

toh/dpa