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Warum die Chancen für einen Aufschwung von Mercks Pharmageschäft gut stehen

Für die Gesundheitssparte von Merck, die nach dem Verkauf der Biosimilar- und Selbstmedikations-Aktivitäten nur noch das innovative Arzneimittelgeschäft umfasst, war 2018 ein eher schwieriges Jahr. Dies jedenfalls, soweit man die aktuelle Ertragsentwicklung als Maßstab zugrunde legt. So konnte Merck zwar den Umsatz der Sparte trotz negativer Währungseffekte noch um ein Prozent auf 6,2 Milliarden Euro steigern.

Der Betriebsgewinn dagegen hat sich nahezu halbiert. Verantwortlich dafür waren in erster Linie einmalige Effekte wie der Gewinn aus dem Verkauf der Biosimilar-Aktivitäten und die Meilensteinzahlungen vom Partner Pfizer, die 2017 das Ergebnis aufgebessert hatten, sich 2018 aber nicht wiederholten.

Darüber hinaus hat sich das Pharmageschäft aber auch strukturell weiter verschlechtert, was zum Beispiel an der von Merck bevorzugten Kennziffer des bereinigten Ebitda deutlich wird. Sie ging um zwölf Prozent zurück und liegt damit um rund ein Fünftel unter dem Niveau von 2014. Die Ebitda-Marge hat sich damit alleine im letzten Jahr von 28,6 auf knapp 25 Prozent verschlechtert und seit 2014 um neun Punkte.

Hohe F+E-Ausgaben

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Hauptgrund dafür ist zum einen eine Verschiebung im Produktmix. Merck hat in den letzten Jahren vor allem die Umsätze mit älteren, patentfreien Medikamenten wie dem Diabetesmittel Glucophage und dem Blutdrucksenker Concor gesteigert, während die margenstärkeren Bestseller Rebif und Erbitux an Boden verlieren und die Lizenzerlöse aus dem alten Patentportfolio von Serono schrumpfen.

Zum anderen leistet sich der Konzern ein ungewöhnlich hohes und überproportional wachsendes Forschungsbudget. Die F+E-Kostenquote der Merck-Gesundheitssparte stieg 2018 um einen Punkt auf 27 Prozent und seit 2014 um rund vier Prozentpunkte.

Doch trotz der Ertragseinbußen kann man durchaus auch von einer erfolgreichen Entwicklung der Sparte sprechen. Denn die Signale, dass sich die hohen F+E-Investitionen lohnen und das Pharmageschäft tatsächlich vor einer Trendwende steht, haben sich in jüngerer Zeit verfestigt.

Wichtigstes Signal dafür ist vor allem die jüngst erfolgte Zulassung für das Multiple-Sklerose-Medikament Mavenclad in den USA. Das Umsatzpotenzial für diese Neuentwicklung steigt damit deutlich. Alleine 2019 könnte Mavenclad um die 400 Millionen Euro Zusatzumsatz bringen, wenn das Merck-Management mit seinen Prognosen recht behält.

Etwas unsicherer erscheint weiter das Potenzial der zweiten wichtigen Neuentwicklung von Merck, des Krebsmittels Bavencio, das der Konzern in Kooperation mit dem Partner Pfizer entwickelt und vertreibt. Bavencio gehört zwar zu der vielversprechenden Klasse der Krebsimmunmedikamente, ist bisher aber nur in Nischen-Indikationen zugelassen und liegt gegenüber Konkurrenzprodukten von Merck & Co., Bristol-Myers Squibb (BMS), Roche und Astra-Zeneca deutlich zurück.

Mehrere Studien, etwa im Bereich Lungen-, Magen- und Eierstockkrebs scheiterten. Immerhin dürften Merck und Pfizer aber im Laufe des Jahres eine Zulassung für den Einsatz bei Nierenkrebs erhalten, was das Umsatzpotenzial ein Stück weit vergrößert. Eine ganze Reihe weiterer Studien läuft noch.

Darüber hinaus mehren sich die Indikatoren dafür, dass auch das übrige Forschungsprogramm von Merck Potenzial bietet. Dafür spricht etwa die Anfang Februar mit der britischen Glaxo-Smithkline (GSK) vereinbarte Allianz zur Entwicklung des Merck-Wirkstoffs M7824, ein Krebsimmun-Medikament mit einem neuartigen, doppelten Wirkmechanismus. Die bisherigen Daten dafür sind immerhin so vielversprechend, dass GSK für den Abschluss der Allianz 300 Millionen Euro vorab an Merck überwies und 3,4 Milliarden Euro an erfolgsabhängigen Zahlungen zusagte.

Mit dem potenziellen Krebsmittel Tepotinib und dem neuartigen MS-Wirkstoff Evobrutinib verfügt Merck zudem über zwei weitere Wirkstoffkandidaten, die bisher positive Daten lieferten und sich der Endphase der klinischen Tests nähern. Rund ein weiteres Dutzend neuer Krebs- und Immunologie-Wirkstoffe befindet sich in der frühen klinischen Testphase. Die Chancen für einen längerfristigen Aufschwung des Merck-Pharmageschäfts stehen insofern nicht schlecht.