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Carmignac-Experte: „FED erhöht Zinsen im vierten Quartal“

Mit FundResearch spricht Jean Medecin, Mitglied des Investmentkomitees bei Carmignac, über die beste Strategie, die Investoren im aktuellen Umfeld niedriger Zinsen und lockerer Geldpolitik wählen können.

FundResearch: Als Mitglied des Investmentkomitees von Carmignac, welche Strategie ist im gegenwärtigen Marktumfeld besonders attraktiv?

Jean Medecin: Globale Asset-Allocation Funds sollten weiterhin die besten risikobereinigten Renditen erzielen. Denn wer heute global anlegt, ist mit einem anderen Umfeld konfrontiert, nämlich der höheren Volatilität an den Märkten. Diese fällt umso mehr ins Gewicht, da die hohen Verschuldungsniveaus der Staaten die Optionen der Regierungen reduziert haben, Phasen längerer Wachstumsschwäche abzumildern. In einem Umfeld nur sehr schwachen weltweiten Wirtschaftswachstums können exogene Schocks viel größere Auswirkungen haben. Vor diesem Hintergrund ist ein aktiver und flexibler Ansatz in der globalen Asset Allokation, der sich nicht an Benchmarks orientiert, wichtig.

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FundResearch: Welches Produkt von Carmignac bietet in einem Solchen Umfeld die passende Lösung?

Jean Medecin: Der globale Mischfonds Carmignac Patrimoine bietet eine Track-Record (London: REC.L - Nachrichten) von 26 Jahren eine Benchmark-unabhängige, aktive Asset Allokation. Hier steht das Managen von Risiken im Zentrum, um Renditen zu maximieren, aber gleichzeitig die Kundengelder in Krisenzeiten zu sichern. Dazu kann der Fonds in alle Assetklassen anlegen: Aktien, Anleihen und Währungen. Bei der Auswahl der Titel verfolgen wir im ersten Schritt einen top-down Investmentansatz, um solche Bereiche zu definieren, in denen sich Investitionen lohnen. Dies kombinieren wir im zweiten Schritt mit einem bottom-up-Ansatz, um eine Rendite über dem Marktdurchschnitt zu erzielen. Bis auf zwei Ausnahmen kann der Fonds ohne Einschränkung investierten: Aktien und Anleihen aus Schwellenländern dürfen jeweils die 25 Prozent Marke nicht überschreiten. Zudem muss das Anleiheportfolio im Durchschnitt immer ein sog. Investmentgrade-Rating haben.

FundResearch: In welche Unternehmen investieren Sie beim Patrimoine aktuell am liebsten?

Jean Medecin: Aufgrund niedriger Inflation und der Liquidität, die durch die Zentralbanken sehr hoch gehalten wird, favorisieren wir aktuell Aktien. Sie machen beinahe die Hälfte des Fonds aus. Wir investieren in Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern, die ihre Erträge steigern konnten, eine geringe Verschuldung aufweisen und einen hohen free-cash-flow vorweisen können. All diese Punkte schützen Unternehmen in Zeiten geringen Wirtschaftswachstums. Um von längerfristigen Trends zu nutzen, haben wir z.B. Google (Xetra: A0B7FY - Nachrichten) , Amazon und Facebook (NasdaqGS: FB - Nachrichten) in das Portfolio mit aufgenommen. Diese Unternehmen werden vom langfristigen Wachstum der Internetbranche profitieren.

FundResearch: ... und bei Anleihen?

Jean Medecin: Auf der Anleiheseite haben wir ebenfalls ein diversifiziertes Portfolio aufgebaut, bestehend aus Papieren europäischer Peripherie-Länder und Unternehmen, insbesondere Finanztitel. In Deutschland rechnen wir zudem mit einer steiler werdenden Zinskurve, während sich in den USA kurz- und langfristige Zinsen annähern dürften. Die Änderungen des Zinsniveaus und Wachstumsunterschiede sollten den US-Dollar mittelfristig stärken. Daher sind wir übergewichtet beim US-Dollar und untergewichtet für den Euro und den Yen.

FundResearch: Die Geldpolitik der großen Zentralbanken ist gegenläufig: Die Fed möchte die Zinsen erhöhen, während die EZB den Markt weiterhin mit Geld flutet. Wie sollten sich Investoren in einem solchen Umfeld verhalten?

Jean Medecin: Die Fed wird von einer ultra-lockeren Geldpolitik zu einer lockeren Geldpolitik übergehen, so die Worte des stellvertretenden Vorsitzenden Stan Fisher. Sollten die Zinsen schrittweise erhöht werden, müssen Investoren nicht allzu sehr besorgt sein. Wenn die FED aber ihre Zinsen plötzlich anhebt oder die Liquidität durch andere Maßnahmen drastisch zurückschraubt, wird dies negative Auswirkungen auf US-Renditen haben. Die Liquiditätspritzen japanischer, europäischer und chinesischer Zentralbanken sind zwar sehr gut für den Aktienmarkt, können jedoch zu einer Verzerrung der Preise, spekulativen Positionen oder Volatilität führen. Wir würden daher ein defensives Aktienportfolio bevorzugen, dessen Wachstum unabhängig vom Wirtschaftszyklus derjenigen Länder ist, in denen die Firmen ihre Erträge erzielen.

FundResearch: Wann glauben Sie, wird die FED die Zinsen erhöhen?

Jean Medecin: Wir glauben, dass die FED nicht dieselben Fehler machen möchte wie andere Zentralbanken vor ihr, beispielsweise Australien, Neuseeland und Schweden. Diese Zentralbanken hatten die Zinsen zu früh wieder angehoben und damit die schwache Erholung ihrer Länder ruiniert. Wir glauben daher, dass die FED die Zinsen erst im vierten Quartal anheben wird. Die Inflation beschleunigt sich und die USA sind nahe an der Vollbeschäftigung. Ob die Zinserhöhung Anfang oder Ende des vierten Quartals passiert hängt von der Konjunktur ab.

FundResearch: Wie lang wird die EZB die Zinsen noch niedrig lassen?

Jean Medecin: Wir gehen davon aus, dass die EZB ihr Quantitative-Easing Programm wie angekündigt bis September 2016 fortführen wird. Europa kann noch kein nachhaltiges Wachstum vorweisen. Es ist zudem möglich, dass das Programm sogar verlängert wird, wenn sich Wachstumsprognosen und Finanzierungsbedingungen nicht verbessern und damit strukturelle Reformen nicht mehr umgesetzt werden könnten oder die Staatschulden sogar weiter steigen.

(TL/PD)