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Bunkern für die Krise: Aldi will Lieferanten in die Pflicht nehmen

In einer Krise soll es nicht wieder zu Versorgungsengpässen kommen. Deswegen will Aldi, das seine Lieferanten in unruhigen Zeiten auf Vorrat produzieren.

Customer hoarding paper towels during the coronavirus crisis in Germany
Hamstern war ein Nebeneffekt der Corona-Krise. Leere Regale soll es zukünftig auch in Notzeiten nicht mehr geben (Symbolbild: Getty Images) (Kathrin Ziegler via Getty Images)

Hamsterkäufe gehören zu den traurigen Folgeerscheinungen der Corona-Pandemie. Damit es in einer nächsten Krise nicht wieder zu Ausverkäufen vom Klopapier, Mehl und Nudeln kommt, will sich Aldi Süd entsprechend rüsten. Dazu möchte der Discounter auch seine Lieferanten in der Pflicht wissen, weshalb er sie in einem Brief zu vorsorglichem Handeln auffordert.

Demnach sollen die Hersteller ihre Vorräte an kritischen Artikeln aufstocken, um auf einen kurzfristig deutlichen Nachfrageanstieg reagieren zu können. Letzteres nennt Aldi als Bedingung für die Bevorratung. Es müssten "Umstände vorliegen, die objektiv die Annahme rechtfertigen, dass sich die Nachfrage nach der vom Verkäufer zu liefernden Ware kurzfristig deutlich erhöhen wird", heißt es in dem Schreiben, aus dem die Lebensmittelzeitung zitiert.

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Als mögliche Umstände nennt Aldi "insbesondere" Pandemien, Kriege und soziale Unruhen. Kommt es in solchen Ausnahmesituationen zu einer deutlich erhöhten Nachfrage, müssten die Handelspartner für drei Monate 130 bis 150 Prozent der üblichen Menge liefern können. Andernfalls könnte der Händler Schadenersatz fordern.

Lieferanten: Aldi geht zu weit

Die Hersteller sind von dem Vorstoß nicht begeistert. Laut Lebensmittelzeitung reagierten sie skeptisch und zögerten, die Unterlagen zu unterschreiben. Das Blatt zitiert den Manager eines betroffenen Unternehmens: "Wir tun alles, was wir können, um den Handel zu beliefern und haben das auch im vergangenen Jahr gut geschafft". Man habe Verständnis für die schwierige Situation, die Forderungen des Discounters gingen aber zu weit.

Aldi verwahrt sich gegen den Vorwurf, die Hersteller ungerecht behandelt zu haben. "Unseren Lieferanten sollen durch die Bevorratung keine unangemessenen Benachteiligungen entstehen", meint der Konzern.

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Dass eine Handelskette ihre Lieferanten zu einer Vorratslieferung verpflichten will, mag beispiellos sein. In der Sache betritt Aldi aber kein Neuland. Schon im vergangenen Jahr hatten die Händler die Hersteller aufgefordert, ihre Vorratsbestände an die Krisensituation anzupassen. Die Lebensmittelzeitung verweist auf das Beispiel des Supermarkts Edeka, der auf die Liefertreue seiner Handelspartner bestanden hatte.

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