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Bundesbank: Zweite Corona-Welle stoppt Konjunkturerholung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Teil-Lockdown im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird die Konjunkturerholung in Deutschland nach Einschätzung der Bundesbank vorerst beenden. Das sehr kräftige Wirtschaftswachstum in den Sommermonaten nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr dürfte ausgebremst werden, hieß es im Monatsbericht der Bundesbank, der am Montag veröffentlicht wurde. Demnach könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal 2020 "stagnieren oder sogar zurückgehen".

Trotz der aktuell hohen Zahl von Neuinfektionen erwartet die Bundesbank aber keinen starken Einbruch der Konjunktur. "Insgesamt ist aus heutiger Perspektive ein Einbruch der Wirtschaftsleistung auf ein ähnlich stark gedrücktes Niveau wie im Frühjahr nicht sehr wahrscheinlich", schreiben die Experten der Notenbank.

Als Ursache für die neuerliche Konjunkturschwäche gilt das jüngste Wiederaufflammen der Pandemie in Deutschland und den europäischen Nachbarländern. Seit Oktober hat sich eine zweite Welle von Neuinfektionen aufgebaut, die mit Hilfe neuer Beschränkungen des öffentlichen Lebens bekämpft wird. Die aktuellen Beschränkungen seien aber "bei Weitem nicht so umfassend wie im März oder April", hieß es im Monatsbericht.

Auch in der stark auf den Export ausgerichteten Industrie werde die Erholung durch das Wiederaufflammen der Pandemie in Europa belastet. Daher geht die Bundesbank davon aus, dass die Kurzarbeit, die in den Monaten September und Oktober spürbar gesunken sei, wieder zulegen dürfte. Demnach könnte die Kurzarbeit "kurzfristig wieder über das im August erreichte Niveau hinaus steigen".

Wegen der staatlichen Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise sei im laufenden Jahr mit einem hohen Defizit in den öffentlichen Haushalten und einem starken Anwachsen der Staatsverschuldung zu rechnen. Nach Einschätzung der Bundesbank wird sich die Lage der Staatsfinanzen aber wieder verbessern, wenn die Krise abklingt. "Aus derzeitiger Sicht wird das Defizit dadurch im Verlauf des nächsten Jahres wieder ein Stück sinken und 2022 deutlicher zurückgehen", heißt es im Monatsbericht.