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Bundesbank prognostiziert Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal

Das Konjunkturpaket wird den Einbruch im zweiten Quartal kaum lindern, heißt es im Monatsbericht. Menschen auf dem Land heben höhere Bargeldbeträge ab.

Die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank im zu Ende gehenden zweiten Quartal weit härter als zu Jahresbeginn. Foto: dpa
Die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank im zu Ende gehenden zweiten Quartal weit härter als zu Jahresbeginn. Foto: dpa

Die Bundesbank rechnet mit einem drastischen Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal. Denn die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank im zu Ende gehenden zweiten Quartal weit härter als zu Jahresbeginn.

„Das Anfang Juni von den Koalitionsparteien vorgelegte Konjunkturpaket sollte zwar der konjunkturellen Erholung einen zusätzlichen Schub geben und könnte auch zur Verbesserung der Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen beitragen“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Juni.

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„Im zweiten Quartal dürfte es jedoch noch kaum Wirkung entfalten. Insgesamt könnte die Wirtschaftsleistung im Durchschnitt des laufenden Vierteljahres um beinahe ein Zehntel und damit noch erheblich stärker zurückgehen als im ersten Quartal.“

In den ersten drei Monaten 2020 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum Vorquartal um 2,2 Prozent geschrumpft.

Damit stürzte Europas größte Volkswirtschaft in die Rezession - obwohl von den Einschränkungen zur Bekämpfung des Virus im ersten Vierteljahr im Grunde nur der März betroffen war.

Zwar werden die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie inzwischen zunehmend wieder gelockert, nach Einschätzung der Bundesbank-Volkswirte bestehen jedoch „weiterhin gravierende Beschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens fort“. Die gesamtwirtschaftliche Leistung sei „bis zuletzt noch weit unter ihrem Vorkrisenstand“ geblieben.

Auch der Konsum - sonst eine der stabilsten Stützen der deutschen Wirtschaft - stockt. Die Bundesbank geht davon aus, dass „die Kauflust der Verbraucher vor dem Hintergrund der nach wie vor von der Pandemie ausgehenden Unsicherheiten und der bereits spürbar eingetrübten Arbeitsmarkt- und Einkommensaussichten vorerst gedämpft bleiben“ wird.

Nach Einschätzung vieler Ökonomen dürfte die deutsche Wirtschaft 2021 auf den Wachstumspfad zurückkehren. Sobald eine medizinische Lösung für die Virus-Pandemie bereitstehe und in der Breite umgesetzt werden könne, werde sich das Konsum- und Investitionsverhalten wohl „recht rasch“ normalisieren.

Die Bundesbank erwartet, dass davon ab Mitte des kommenden Jahres ein zusätzlicher Schub für die wirtschaftliche Entwicklung ausgehen wird: „Nach Überwindung der Gefahren durch die Pandemie und der mit ihr einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie der dann zurückgehenden Unsicherheit sollte die Konsumfreude zurückkehren und die Sparquote wieder deutlich absinken.“

Eine weitere Erkenntnis aus dem Monatsbericht der Bundesbank: Menschen auf dem Land sind ähnlich gut mit Bargeld versorgt wie Bürger in der Stadt, heben aber im Schnitt höhere Geldbeträge ab. Das zeigt eine Sonderauswertung der Bundesbank, die sich auf Daten von rund 2000 Befragten zu ihrem Zahlungsverhalten stützt.

Demnach hoben Menschen auf dem Land im Schnitt 206 Euro am Geldautomaten ab, während es bei Verbrauchern in der Stadt gut 187 Euro waren. Auch am Bankschalter besorgte sich die ländliche Bevölkerung mit 775 Euro im Mittel höhere Summen als die städtische (407). Auch an der Ladenkasse besteht der Unterschied.

Insgesamt versorgten sich die Menschen in der Stadt etwas seltener mit Bargeld. Am Geldautomaten, dem dafür dominierenden Ort, hoben Städter im Schnitt gut 40 Mal im Jahr Bargeld ab, während dieser Wert auf dem Land bei mehr als 43 Mal lag. „Insgesamt lässt sich also eine stärkere Bargeldnachfrage auf dem Land beobachten“, schreiben die Bundesbank-Autoren im Monatsbericht Juni.

Ursache dafür dürften aber eher Unterschiede in der Bevölkerungszusammensetzung sein und weniger in der Infrastruktur. Denn den Aufwand für die Bargeldversorgung empfinden die meisten Befragten in der Stadt ebenso wie auf dem Land als gering oder sehr gering.

Menschen auf dem Land brauchen mit 10,7 Minuten nur etwa 1,4 Minuten länger als jene in der Stadt, um zur nächsten Geldquelle zu gelangen, rechnet die Bundesbank vor. „Anhand der vorliegenden Ergebnisse lässt sich derzeit keine generelle Unterversorgung ländlicher Regionen mit Bargeld erkennen“, schlussfolgern sie.