Werbung
Deutsche Märkte schließen in 8 Stunden 25 Minuten
  • DAX

    17.837,40
    +67,38 (+0,38%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.936,57
    +22,44 (+0,46%)
     
  • Dow Jones 30

    37.775,38
    +22,07 (+0,06%)
     
  • Gold

    2.400,60
    +2,60 (+0,11%)
     
  • EUR/USD

    1,0650
    +0,0003 (+0,03%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.924,48
    +3.464,97 (+6,03%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.315,65
    +3,03 (+0,23%)
     
  • Öl (Brent)

    83,90
    +1,17 (+1,41%)
     
  • MDAX

    26.189,44
    +262,70 (+1,01%)
     
  • TecDAX

    3.210,84
    -46,22 (-1,42%)
     
  • SDAX

    14.032,37
    +34,02 (+0,24%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.877,05
    0,00 (0,00%)
     
  • CAC 40

    8.023,26
    +41,75 (+0,52%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.601,50
    -81,87 (-0,52%)
     

Bundesbank erwartet Rezession und zweistellige Inflation

Frankfurt/Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft steuert nach Einschätzung der Bundesbank auf einen längeren Konjunktureinbruch zu - bis ins kommende Jahr hinein. «Es mehren sich die Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung», hieß es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank. Grund sei in erster Linie die gestörte Energieversorgung als Folge des Ukraine-Krieges.

Der Industrieverband BDI sieht die Industrie auf dem Weg in eine schwere Rezession in den kommenden Monaten, «mit Ausstrahleffekten auf die gesamte Wirtschaft».

«Die hohe Inflation und die Unsicherheit in Bezug auf die Energieversorgung und ihre Kosten beeinträchtigen dabei nicht nur die gas- und stromintensive Industrie sowie deren Exportgeschäfte und Investitionen, sondern auch den privaten Konsum und die davon abhängigen Dienstleister», erläuterten die Ökonomen der Bundesbank in dem am Montag veröffentlichten Bericht. Sie rechnen mit dem Beginn des Konjunktureinbruchs im laufenden, dritten Quartal. In den letzten drei Monaten dieses Jahres dürfte die Wirtschaftsleistung dann merklich zurückgehen. «Dies dürfte wohl auch für das erste Quartal des kommenden Jahres gelten.»

Im Frühjahr war Europas größte Volkswirtschaft nach Daten des Statistischen Bundesamtes noch leicht um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Seitdem haben sich die Aussichten durch die Gaskrise deutlich eingetrübt. «Nachdem die russischen Gaslieferungen nach Deutschland weitgehend eingestellt wurden, ist die Lage bei der Gasversorgung in den kommenden Monaten äußerst angespannt», heißt es im Monatsbericht. Wirtschaftsforschungsinstitute wie das Ifo-Institut oder das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechneten zuletzt ebenfalls mit einer Rezession in Deutschland.

Zweistellige Inflationsraten

Die Menschen müssen sich nach Einschätzung der Notenbank in den nächsten Monaten auf zweistellige Inflationsraten einstellen. Die angekündigten Maßnahmen des jüngsten Entlastungspakets, etwa zur Gasumlage oder Strompreisbremse, würden sich wohl erst Anfang des nächsten Jahres in den Verbraucherpreisen niederschlagen.

WERBUNG

Preissprünge bei Energie infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Teuerung seit Monaten an. Tankrabatt und 9-Euro-Ticket, die bis Ende August befristet waren, sorgten zeitweise für eine leichte Abschwächung des Preisauftriebs. Zuletzt näherte sich die Inflation aber wieder der 8-Prozent-Marke. Im August stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent.

BDI erwartet Wachstum von 0,9 Prozent im Gesamtjahr

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet im Gesamtjahr 2022 mittlerweile nur noch mit einem Wirtschaftswachstum in Deutschland von 0,9 Prozent, wie aus dem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht hervorgeht. Nur durch eine schnelle europäische Einigung auf Sofortmaßnahmen auf dem Strom- und Gasmarkt sowie durch eine Ausweitung der Hilfsprogramme für Unternehmen ließen sich schwerwiegende Verwerfungen vermeiden, mahnte der Industrieverband.

Nach wie vor beeinträchtigten auch Engpässe bei Material und Vorprodukten die Industrieproduktion. Stark steigende Energiepreise sorgten für einen zusätzlichen Dämpfer. Im Juni hatte der BDI noch ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent im laufenden Jahr erwartet - sofern alles gut gehe. Vor Beginn des Ukraine-Kriegs war mit einem Plus von etwa 3,5 Prozent gerechnet worden.