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Bundesbank-Chef: Mit Maßnahmen gegen Inflation nicht zu lange warten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel ist zuversichtlich, dass Europas Währungshüter die hohe Inflation im Euroraum in den Griff bekommen. "Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir das geldpolitisch so hinbekommen, dass wir am Ende unser Mandat erfüllen und mittelfristig bei 2 Prozent Inflation herausrauskommen können", sagte Nagel am Freitag bei einer Veranstaltung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in Frankfurt.

Zugleich mahnte Nagel, der als Bundesbank-Präsident Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, "das Zeitfenster, das sich jetzt öffnet für die geldpolitischen Maßnahmen, geht so langsam zu und wir müssen schauen, dass wir jetzt in diesem Jahr da etwas tun." Es gebe bestimmte Faktoren, die die Geldpolitik nicht steuern könne. Die Notenbank könne jedoch die Inflationserwartungen beeinflussen. "Aber wir dürfen nicht zu lange zuwarten." Wenn sich die Inflationserwartungen auf einem bestimmten Niveau verfestigten, "dann frisst sich das in andere Preise ein", warnte Nagel.

Die Sorge, dass ein Ende der ultralockeren EZB-Geldpolitik die Konjunktur abwürgen könnte, sieht Nagel derzeit nicht. Er sehe anhand aktueller Daten eine deutliche schwächere, positive wirtschaftliche Entwicklung, aber keine Rezession. "Ich kaufe das Argument nicht, dass die Geldpolitik jetzt Zurückhaltung üben müsste, weil die realwirtschaftliche Situation, sehr, sehr schwierig wäre. Das sehe ich augenblicklich Stand heute nicht."

Europas Währungshüter haben signalisiert, dass sie bei der Ratssitzung im Juni über eine Ende der Nettoanleihekäufe entscheiden könnten. Die Einstellung der Käufe ist laut EZB eine Voraussetzung für Zinserhöhungen. "Ich bin kein großer Fan davon, sich jetzt zu überbieten in der Prognose, zu welchem Zeitpunkt dann ein erster Zinsschritt kommen könnte und wie hoch er dann ausfällt", sagte der Bundesbank-Präsident. Andere EZB-Vertreter hatten eine erste Zinserhöhung für Juli signalisiert.

Volkswirte erwarten, dass die Notenbank in diesem Jahr wahrscheinlich in mehreren Schritten zunächst den negativen Einlagensatz auf null Prozent anheben wird. Derzeit müssen Banken 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.