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'Bundesanleihen sind zwölfmal teurer als Standardaktien'

Die seit geraumer Zeit sehr niedrigen Inflationsraten, verbunden mit gleichzeitig sehr geringen Wachstumsraten, sind der Hauptgrund dafür, dass nicht nur die EZB, sondern auch viele andere Notenbanken die Zinsen immer weiter gesenkt haben. In den OECD-Ländern lag die Inflationsrate im März 2016 gerade einmal bei 0,8 Prozent, und eine wirkliche Trendwende ist nicht in Sicht.

Höhere Zinsen wird es aber ohne einen Cocktail aus mehr Wachstum und höherer Inflation nicht geben können. Während sich die deutschen Sparer von daher zu Recht bei der EZB beschweren, gehört der deutsche Finanzminister zu den größten Profiteuren der EZB-Geldpolitik. Seit dem Jahr 2008 ist der Bundeshaushalt insgesamt um rund 85 Milliarden Euro entlastet worden.

Da die Zinsen für Bundesanleihen mittlerweile bis zu einer Laufzeit von acht Jahren bei null Prozent oder im Minus liegen, nimmt der Entlastungseffekt in den nächsten Jahren noch weiter zu. Ohne Mario Draghi und die EZB wäre die schwarze Null im Bundeshaushalt somit nicht zu erreichen gewesen.

Nichtsdestotrotz können sich die Renditen am Rentenmarkt zumindest temporär von den fundamentalen Rahmenbedingungen, die die Geldpolitik vorgibt, abkoppeln. So ist es jetzt fast genau ein Jahr her, dass die Renditen am Rentenmarkt ohne eine nennenswerte Veränderung des wirtschaftlichen Umfelds rasant anstiegen.

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Zehnjährige deutsche Staatsanleihen verloren innerhalb von zwei Monaten acht Prozent an Wert. Wer vor dem Renditeanstieg in noch längere Laufzeiten investiert hatte, erlebte einen wahren Crash. So verlor eine Bundesanleihe mit 30-jähriger Restlaufzeit in diesem Zeitraum sogar 25 Prozent an Wert. Allerdings sehen wir derzeit keinen externen Faktor, der nochmal einen derartigen Sell-Off am Rentenmarkt wie im Frühsommer 2015 auslösen könnte.

Bilanz des ersten Quartals

Im Börsenmonat April haben die internationalen Aktienmärkte einen Erholungsversuch unternommen, welcher vor allem in der ersten Hälfte vielversprechend ausgesehen hatte. Am Ende der Berichtsperiode wurde jedoch der aufgelaufene Zwischengewinn wieder zum Großteil abgegeben.

Unter dem Strich legten der Euro Stoxx 50 und der Dax beinahe identisch etwa 0,75 Prozent zu. Der amerikanische S&P 500 schloss den Monat in Euro gerechnet neutral ab. Der japanische Index Nikkei 225 verzeichnete im April in Euro eine Wertsteigerung von etwa vier Prozent, diese positive Performance war jedoch ausschließlich der Yen-Stärke zu verdanken.

Die Positionen aus unserem Aktienkernportfolio haben sich uneinheitlich entwickelt. Der absolute Performancespitzenreiter war erneut die Anglo American Aktie, welche in Euro gerechnet um mehr als 40 Prozent gestiegen ist.

Sehr erfreulich verlief außerdem die Wertentwicklung bei ACS (Amsterdam: SR6.AS - Nachrichten) (plus zehn Prozent), UPM Kymmene (plus zehn Prozent), Voestalpine (EUREX: 414921.EX - Nachrichten) (plus sieben Prozent) sowie den beiden Öltiteln ENI (London: 0N9S.L - Nachrichten) und OMV (EUREX: 430021.EX - Nachrichten) (zwischen sechs und sieben Prozent). Die Schlusslichter bildeten Telekom Italia (minus zehn Prozent) und der PSA-Konzern (minus sieben Prozent). Insgesamt wiesen acht von 14 Positionen des Aktienkernportfolios eine positive Monatsperformance auf.

Aktien vs. Anleihen

Je nach präferierter Analyse resultieren derzeit teils völlig widersprüchliche Ergebnisse zum aktuellen Zustand des Aktienmarktes. Die größten Optimisten argumentieren damit, dass Aktien gerade im Vergleich zu anderen Anlagen günstig seien. Vor allem in Relation zu Anleihen.

Dazu wird etwa beim Dax die mittlere Dividendenrendite der Indexmitglieder mit der Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen verglichen. 3,17 Prozent zu 0,27 Prozent lautet aktuell das Ergebnis - oder plakativer ausgedrückt: Bundesanleihen sind derzeit fast zwölfmal teurer als Standardaktien.

Kritiker bezeichnen diesen Ansatz als irreführendes Werkzeug: Ganz anders als bei Aktien stehe der Rückzahlungskurs einer Anleihe von Anfang an fest. Auch die Höhe der Zinskupons sei im Gegensatz zu den Dividenden fixiert. Laut der französischen Großbank BNP Paribas weisen Staatsanleihen zudem aufgrund der Aktivitäten der Europäischen Zentralbank eine starke Fehlbewertung auf.

Auch ich rechne damit, dass die Renditechancen am Aktienmarkt weitaus geringer sind, als es der Vergleich mit der Situation am Bondmarkt nahezulegen scheint. Um das verbleibende Restpotential zu heben, setzte ich spezielle Anlagezertifikate ein, die Kursbewegungen überproportional in Depotgewinne ummünzen können. Dazu gehören sogenannte 'Sprintzertifikate' auf den europäischen Leitindex, in die ich den Großteil des Portfoliokapitals investiert habe.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben