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Britisches Pfund steht wegen Großbritanniens Politik unter Druck

Das britische Pfund gibt weiter nach: Die schwindenden Aussicht auf einen Brexit-Deal und die Angst vor einem Europawahl-Debakel setzen der Währung zu.

In Großbritannien bringt sich vor den Europawahlen der frühere Außenminister Boris Johnson in Stellung. Er sei bereit, möglicher Nachfolger von Premierministerin Theresa May an der Spitze der Konservativen Partei zu werden. „Natürlich mache ich das“, soll Johnson einem BBC-Bericht zufolge gesagt haben.

An den Märkten geht bereits die Angst vor einem möglichen Erfolg des Brexit-Befürworters um. Das Pfund steht daher an den Devisenmärkten unter Druck: Diesen Donnerstag fiel die britische Währung auf den tiefsten Stand seit drei Monaten zum US-Dollar. Auch gegenüber dem Euro gab sie nach und notiert aktuell knapp über der Marke von 1,14 Euro.

Die Angst vor einem Debakel für die regierenden Konservativen bei den Europawahlen und die schwindenden Aussichten auf einen Brexit-Deal setzen der britischen Währung zu. „Am Markt wird zunehmend erwartet, dass May diesen ankommenden politischen Tsunami als Premierministerin nicht überleben wird“, hieß es in einem Kommentar der BayernLB. Damit aber könnten die Verhandlungen mit der EU über ein Austrittsabkommen noch komplizierter werden.

In vielen Umfragen zur Europawahl liegt die Brexit-Partei von EU-Gegner Nigel Farage vorn. Laut einer Befragung der Zeitung The Observer könnte sie mit 34 Prozent mehr Stimmanteile bekommen als die regierenden Konservativen und die oppositionelle Labour-Partei zusammen. Das dürfte den Druck auf Premierministerin May nochmals deutlich erhöhen, bald zurückzutreten.

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Die britische Premierministerin will am 3. Juni zum vierten Mal über das Austrittsabkommen mit der EU abstimmen lassen. Die Aussichten auf einen Erfolg gelten derzeit aber als gering. Nicht zuletzt, weil die Verhandlungen mit der Labour-Partei über einen Kompromiss im Brexit-Streit vorerst gescheitert sind. „Wir waren nicht in der Lage, gewichtige politische Differenzen zwischen uns zu überbrücken“, sagte Labour-Chef Jeremy Corbyn am Freitag in London.

Es heißt, für die Labour-Partei sei es ein Hindernis, dass im Falle einer Zustimmung bald ein neuer Premierminister der Konservativen wie etwa Boris Johnson das Abkommen wieder infrage stellen könnte.

Nach der Abstimmung über das Brexit-Abkommen will sich das einflussreiche sogenannte 1922-Komitee der Konservativen Partei treffen, um einen Zeitplan zur Wahl des neuen Chefs der Konservativen Partei festzulegen. Nach der Abstimmung würden die Karten neu gemischt, schreibt Commerzbank-Devisenexpertin Esther Reichelt in einem Kommentar. „Entweder May schafft es, einen geordneten Brexit zu sichern, was die Abwertungsrisiken beim Pfund erheblich reduzieren würde, oder ein neuer Premierminister bringt neue Unsicherheiten und wahrscheinlich einen härteren Brexit-Kurs.“

Reichelt sehe daher kurzfristig weiterhin Raum für eine Pfund-Abwertung. Langfristig könnte das Chaos allerdings auch dazu führen, dass es möglicherweise doch ein neues Referendum der Briten über den EU-Austritt gibt. So oder so könnten dem Pfund stärkere Schwankungen bevorstehen.