Britischer Minister: Verband für Kraftstoff-Panikkäufe verantwortlich
LONDON (dpa-AFX) - Der britische Verkehrsminister Grant Shapps hat einen Logistikverband für Panikkäufe an Tankstellen verantwortlich gemacht. Es handle sich um eine "künstlich herbeigeführte Situation", sagte Shapps am Sonntag dem Sender Sky News. Ein Transportverband habe die Medien mit Informationen über ein nicht öffentliches Treffen gefüttert. "Das hat, wie zu sehen ist, für ziemlich viel Besorgnis geführt, da die Menschen natürlich auf diese Dinge reagieren", sagte Shapps.
Er nannte den Verband nicht namentlich, aus Regierungskreisen wurde aber auf den größten Logistikverband Road Haulage Association (RHA) gedeutet, der seit Wochen schnelle Maßnahmen gegen einen eklatanten Lastwagenfahrermangel fordert. Der RHA schätzt, dass etwa 100 000 Fahrer benötigt werden. Wegen der Krise kam es zu leeren Regalen, zuletzt konnten einige Tankstellen nicht mehr mit Kraftstoff beliefert werden. Als Reaktion will die Regierung nun doch bis zu 5000 Arbeitsvisa für ausländische Lkw-Fahrer vergeben. Seit dem Brexit hemmen strenge Einwanderungsregeln den Zuzug von Fachkräften.
Shapps versuchte, die Bevölkerung zu beruhigen. "Die gute Nachricht ist, es gibt ausreichend Kraftstoff. Die schlechte Nachricht ist, dass wir weiterhin Schlangen (an Tankstellen) sehen werden, wenn alle weiterhin tanken, obwohl sie nicht müssen." Er forderte die Autofahrer auf, Maß zu halten und vernünftig zu bleiben.