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Brexit und Donald Trump: Der britischen Autoindustrie stehen rosige Zeiten bevor

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Kevork Djansezian/Getty Images

Die britische Autoindustrie hat viele schlechte Jahre erlebt. In den 80er und 90er Jahren ging die Fahrzeugproduktion immer weiter zurück. Werke wurden geschlossen, Firmen wurden verkauft und in Sachen Innovationen war die Konkurrenz meistens schneller. Seit ein paar Jahren arbeitet sich das Vereinigte Königreich in der Zulassungsstatistiken wieder nach vorne – einen wesentlichen Anteil daran hat das Geschäft mit den USA.

Die neue Wirtschaftspolitik unter Präsident Donald Trump könnte diesen Trend noch verstärken. Und auch der Brexit dürfte sich „für die englische Autoindustrie“ auszahlen, erklärte Ferdinand Dudenhöffer dem „Manager Magazin“. Der renommierte Automobilprofessor an der Universität Duisburg-Essen, glaubt, dass die britischen Hersteller zum Gewinner einer protektionistischen Politik werden könnten.

Deutsche Autobauer verlieren Marktanteile

Die Zahlen deuten schon mal in die richtige Richtung: Land Rover setzte vor sieben Jahren rund 45.000 Geländewagen in den USA ab, im vergangenen Jahr waren es mehr als doppelt so viele. Dagegen haben die deutschen Hersteller ihre Schwierigkeiten auf dem US-Markt. Die Marktanteile aller deutschen Autobauer sanken in den vergangenen sechs Jahren von 8,6 auf 7,3 Prozent, wie das „Center for Automotive Research“ berechnete. Instituts-Chef Dudenhöffer glaubt, dass sich diese Entwicklung „mit der Trump’schen Importsteuer deutlich beschleunigen“ könne.

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Kevork Djansezian/Getty ImagesUnd genau davon könnten umgekehrt die Briten profitieren. Am morgigen Freitag wird Premierministerin Theresa May in Washington erwartet. Wichtigste Themen sind der Brexit und die Neuausrichtung der bilateralen Beziehungen. Sollten die USA und das Vereinigte Königreich eine eigene Zollunion aushandeln, würde das Jaguar, Aston Martin und Co. einen enormen Wettbewerbsvorteil verschaffen, denn Donald Trump droht der restlichen Welt schon seit Wochen mit saftigen Strafzöllen von bis zu 35 Prozent.

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Derzeit spricht viel dafür, dass sich Theresa May auf einen derartigen Deal einlässt. Sollten die Briten wie geplant aus der Europäischen Union aussteigen, bräuchten sie schnellstmöglich neue Partner — die USA unter Donald Trump stehen bereit.

Briten profitieren von Trumps Politik

Für die deutschen (und auch alle anderen) Autobauer ergeben sich dadurch zwei Möglichkeiten: Sie könnten sämtliche Einzelteile in die USA exportieren und ihre Fahrzeuge dort zusammenschrauben — die Hersteller würden damit die Strafzölle unterlaufen und gleichzeitig Trump zufriedenstellen, der die „Rückverlagerung“ von Jobs feiern könnte. Anderes Szenario: Die Autobauer errichten Fabriken in Großbritannien und exportieren von dort aus die fertigen Fahrzeuge.

Und auch die Briten werden ihre Zulieferkette neu planen müssen, was mehr Produktion im eigenen Land zur Folge haben dürfte. Denn ohne den Zugang zum Binnenmarkt werden Importe von Fahrzeugteilen aus der EU deutlich teurer. So oder so: Die britische Exportwirtschaft blickt in eine rosige Zukunft.

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