"Bremer Beckenbauer": Werder trauert um Ex-Kapitän
Der ehemalige Bundesliga-Profi Per Röntved ist tot. Wie dänische Medien übereinstimmend berichten, starb er im Alter von 74 Jahren in Folge einer Krebserkrankung.
Einen Großteil seiner Karriere verbrachte der Däne bei Werder Bremen und avancierte dort zu einer Klub-Ikone. Zwischen 1972 und 1979 bestritt er insgesamt 220 Pflichtspiele für die Grün-Weißen und schoss dabei für einen Abwehrspieler beachtliche 43 Tore.
Als Röntved bei den Norddeutschen anheuerte, galt seine Verpflichtung als echter Transfer-Coup. „Außer Beckenbauer kenne ich niemanden, der einen so effizienten und eleganten Libero spielen kann wie Röntved“, sagte sein ehemaliger Trainer Otto Rehhagel damals über ihn.
Erster ausländischer Kapitän der Werder-Geschichte
Seitdem wurde der Däne, der als erster ausländischer Werder-Kapitän in die Geschichte einging, als „Bremer Beckenbauer“ betitelt.
Allerdings traf Röntved auch fünfmal in das eigene Tor und hält damit bis heute den unrühmlichen Vereinsrekord. In der Bundesliga-Historie haben nur Manfred Kaltz und Nikolce Noveski mit jeweils sechs Treffern mehr Eigentore erzielt.
Röntved steht in „Hall of Fame“ des dänischen Fußballs
„Er gehört zu den größten Spielern, die je für Werder gespielt haben, und hatte einen sehr großen Anteil daran, dass wir in den sportlich schwierigen 1970er Jahren immer wieder den Verbleib in der ersten Liga geschafft haben“, würdigt Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender von Werder, die Verdienste des Verstorbenen auf der eigenen Webseite.
Auch in seiner Heimat war Röntved über Jahre hinweg eine feste Größe. Er trug zwischen 1970 und 1982 insgesamt 75 Mal das Trikot der A-Nationalmannschaft (38 Mal als Kapitän) und hielt damit lange den Statuts als dänischer Rekord-Nationalspieler. 1972 wurde er dort zum „Fußballer des Jahres“ gewählt und 2011 schließlich in die „Hall of Fame“ des Fußballs aufgenommen.
Seine Fußballschuhe musste Röntved im Alter von 35 Jahren nach einem tragischen Zwischenfall an den Nagel hängen. Bei einem Seilspringwettkampf mit seinem Bruder Kim erlitt er eine Hirnblutung, die ihn auf einer Körperseite lähmte. In den folgenden Jahren trainierte er hart und erfolgreich dafür, wieder laufen zu können.
Anschließend hatte Röntved Posten im Management bei verschiedenen dänischen Vereinen inne.