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Boeing rechnet mit 737-Max-Freigabe nicht vor Juni oder Juli

US-Flugzeugbauer Boeing rechnet damit, dass seine Flieger vom Typ 737 Max erst im Sommer wieder starten dürfen. Die Einschätzung beruhe unter anderem auf der „rigorosen Prüfung“ der Kontrolleure, heißt es bei Boeing.

Der Flugzeughersteller Boeing rechnet damit, dass das Flugverbot für das Modell 737 Max nicht vor Mitte des Jahres aufgehoben wird. Die US-Flugaufsicht FAA werde nach Ansicht des Konzerns nicht vor Juni oder Juli die Starterlaubnis verfügen. Die Einschätzung beruhe auf Erfahrungen mit dem Zertifizierungsprozess und der „rigorosen Prüfung“, die Kontrolleure „zu Recht bei jedem Schritt ihrer Untersuchung“ anwendeten, teilte Boeing mit. Die FAA gab in einer Stellungnahme bekannt, dass Boeings 737 Max die „höchsten Zertifizierungsstandards“ erfüllen müsse, um wieder zugelassen zu werden. Beim Prüfungsprozess kooperiere die Behörde mit anderen internationalen Regulierern. „Wir haben keinen Zeitplan festgelegt, wann diese Arbeiten fertiggestellt werden“, so die FAA.

Es ist die jüngste Verzögerung bei der Wiederzulassung des Passagierflugzeugs, das Fluggesellschaften seit Monaten nicht mehr verwenden können. Bislang war das Unternehmen von einem früheren Zeitpunkt ausgegangen.

Anleger reagierten sehr nervös und ließen Boeings Aktien um mehr als fünf Prozent fallen. Angesichts der starken Kursbewegungen wurden die Papiere sogar zeitweise vom Handel ausgesetzt. Boeing teilte mit, Kunden und Zulieferer über wahrscheinliche weitere Verzögerungen bei der Wiederzulassung der 737 Max informiert zu haben. Grund sei auch die „rigorose Prüfung“ der Aufsichtsbehörden. Weitere Informationen will Boeing beim Quartalsbericht kommende Woche liefern.

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Boeing hatte zuletzt ein neues Software-Problem bei der 737 Max gefunden, das eine Wiederinbetriebnahme erschweren könnte. „Wir nehmen die notwendigen Updates vor“, teilte das Unternehmen am Freitag mit. „Unsere oberste Priorität ist, dass die 737 Max sicher ist und alle regulatorischen Vorgaben erfüllt sind, bevor sie wieder in den Betrieb geht.“ Boeing arbeite mit der US-Flugaufsicht FAA zusammen und halte Kunden und Zulieferer auf dem Laufenden.

Klar ist schon jetzt: Für den Airbus-Rivalen ist der Ausfall der 737 Max eine enorme Belastung, die hohe Sonderkosten und Imageschäden verursacht hat. Der Flugzeugtyp war bis zu den Abstürzen Boeings bestverkauftes Modell und einer der wichtigsten Gewinnbringer. Aufgrund der hohen Ungewissheit hinsichtlich der Wiederzulassung wurde die Produktion des Jets jüngst bis auf Weiteres ausgesetzt. Im Dezember hatte Boeing im Zuge des 737-Max-Debakels Vorstandschef Dennis Muilenburg gefeuert, dessen Krisenmanagement für Kritik gesorgt hatte.

Und die Folgen reichen über den Konzern hinaus. So bremst die Krise des Flugzeugbauers auch das Wirtschaftswachstum der USA. So sagte Finanzminister Steven Mnuchin kürzlich, ohne das Debakel um den Unglücksflieger würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um drei Prozent zulegen. Nun werde das Wachstum näher an 2,5 Prozent liegen. „Es ist keine Frage, dass die Boeing-Situation die BIP-Zahlen verlangsamen wird“, erklärte der Minister. „Boeing ist einer der größten Exporteure, und mit der 737 Max denke ich, das könnte sich um bis zu 50 Basispunkte auf das BIP auswirken.“

Zudem dürfte die Boeing-Krise die gesamte Luftfahrt fundamental verändern. Flugzeugbauer, Zulieferer, Airlines und Passagiere werden die Folgen des 737-Debakels in nächster Zeit zu spüren bekommen, sind sich Experten sicher.