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Boeing schließt Milliardendeal mit japanischer Airline ANA

Boeing besiegelt einen Milliardendeal: Am Mittwoch bestätigte die japanische Airline ANA den Kauf von 30 Boeing 737 MAX-Jetlinern. Es ist der erste Verkauf der neuesten Boeing-Bestseller-737-Familie an Japan - und bringt dem Flugzeugbauer rund 3,5 Milliarden US-Dollar ein.

Der überraschende Deal könnte mit den Handelsverhandlungen zwischen Japan und den USA zusammenhängen. Mit der Androhung von hohen Zöllen auf Autoimporte will US-Präsident Donald Trump Japan dazu zwingen, in einem bilateralen Handelsabkommen den hohen Überschuss im Außenhandel mit den USA zu senken.

Das bekommen viele Branchen zu spüren, so zum Beispiel die Flüssiggaslieferanten Japans. Die Nachfrage aus Japan ginge wegen Lieferungen aus den USA zurück, verrät ein Vertreter eines asiatischen Lieferanten dem Handelsblatt.

Für Boeing ist es die zweite gute Nachricht innerhalb weniger Tage. Erst am Freitag hatte das Pentagon bekanntgegeben, dass Boeing einen Auftrag über 2,6 Milliarden für verschiedene Flugzeuge und andere Ausrüstung gewonnen hat.

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Aber auch Airbus geht beim Einkauf der Japaner nicht leer aus. Neben den Boeing-Maschinen ordert ANA auch 18 Maschinen vom Typ A320 neo. Die Airbus-Modelle sind für ANAs Billigfluglinie Peach vorgesehen, die damit ihre Airbus-Flotte aufstockt. ANA konzentriert sich lieber auf Boeings Angebot. Die Flugzeuge sollen zwischen 2021 und 2025 geliefert werden. Zehn Bestellungen sind optional.

Der Kauf von Airbus-Flugzeugen war in Japan lange die Ausnahme, nicht die Regel. Bis vor wenigen Jahren hatte Airbus in Japan einen Marktanteil von etwa null Prozent, obwohl das Land mit ANA und Japan Airlines (JAL) über zwei der größten Fluglinien der Welt verfügt. Denn das Flugzeuggeschäft war schon immer hochpolitisch.

In Japan verhalf die enge US-japanische Sicherheitsallianz amerikanischen Anbietern lange zu einem Monopol und zu einer Symbiose japanischer Hightech-Firmen und amerikanischen Flugzeugbauern. Als politische Flankierung der Allianz kauften nicht nur japanische Fluggesellschaften amerikanische Flugzeuge. Auch das Militär bestellte amerikanische Kampfflugzeuge, die allerdings oft von japanischen Firmen in Lizenz gefertigt wurden.

Auf der anderen Seiten belieferten japanische Firmen gerade Boeing mit Hightech-Bauteilen und -Materialien. Bei Boeings Langstreckenflugzeug Dreamliner fertigen die japanischen Schwerindustriekonzerne Kawasaki Heavy, Mitsubishi Heavy und Subaru (früher Fuji Heavy Industries) Teile des Rumpfs und der Flügel. Insgesamt werden nach Boeings Angaben 35 Prozent des Flugzeugzelle von japanischen Unternehmen gebaut. Und dies ist nur ein Teil der Bauteile, die aus Japan stammen.

Auch für die Flugzeuge der Zukunft will sich Boeing kräftig in Japan bedienen, um sich einen Wettbewerbsvorsprung vor Airbus zu sichern. So will der Flugzeugbauer laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nikkei“ nicht nur bei der Entwicklung elektrischer Flugzeuge mit japanischen Unternehmen und Universitäten zusammenarbeiten. Japanische Konzerne werden Boeing auch bei der Automatisierung der Produktion helfen.