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BMW warnt vor Werksschließungen in Großbritannien wegen Brexit

Bei BMW geht die Sorge vor einem harten Brexit um. Der Münchener Autobauer warnte bereits vergangene Woche vor den Folgen eines britischen Austritts aus der EU ohne ein Handelsabkommen mit dem Festland zu vereinbaren. In einem Interview wurde der für Zollfragen zuständige Manager des Konzerns nun noch deutlicher.

Stephan Freismuth sagte der „Financial Times”, dass der Konzern seine Werke schließen müsste, sollte der Brexit zu einer ernsthaften Störung der Lieferkette führen. Ihm zufolge würden Verzögerungen beim Import von Bauteilen ernsthafte Folgen für die britischen Werke haben.

„Wir haben immer gesagt, dass wir unser Bestes tun und alles vorbereiten können, aber wenn am Ende des Tages die Lieferkette an der Grenze Halt machen muss, dann können wir unsere Produkte nicht in Großbritannien produzieren“, sagte Freismuth.

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Der BMW-Sonderbeauftragte für Großbritannien, Ian Robertson, bemühte sich am Dienstag in London die Aussagen zu relativieren. Der Konzern denke derzeit nicht aktiv über eine Auslagerung der Produktion aus dem Vereinigten Königreich nach, erklärte Robertson. BMW stehe zu seinen Fabriken und seiner Belegschaft vor Ort.

Der Konzern baut in seinen vier britischen Werken unter anderem den Mini und Rolls-Royce-Fahrzeuge. Rund 90 Prozent der hierfür benötigten Teile kommen vom europäischen Festland. Circa 8000 Menschen beschäftigt BMW auf der Insel.

Freismuth fügte hinzu, BMW wolle seine Werke in Großbritannien offen halten und arbeite auch an Notfall-Plänen. Aber jede Unterbrechung bei der Einfuhr von Teilen würde die Kosten erhöhen und schädige das Modell „just in time“.

Die Fertigung von Fahrzeugen ist auf höchste Effizienz getrimmt. Bauteile für ein Model erreichen nur Stunden vor deren Einbau die Fabrik, um die Lagerkosten gering zu halten.

Am Samstag drohten mehrere Minister in Großbritannien wieder damit, dass auch ein Ausstieg aus der EU ohne ein Abkommen ein denkbares Szenario sei. Bereits am Abend zuvor warnte ein BMW-Manager im Interview mit der BBC vor den Folgen eines harten Brexits.

„Wenn wir in den nächsten Monaten keine Klarheit bekommen, müssen wir damit beginnen, Alternativpläne zu entwickeln“, sagte Ian Robertson. Sonst würde der Konzern Geld in Konstruktionen investieren, „die wir vielleicht nicht benötigen, in Lagerhallen, die vielleicht künftig nicht brauchbar sind“. Er sprach von einem bedeutenden Problem, dass die Industrie schädigen könnte.

Die Brexit-Verhandlungen zwischen London und Brüssel verlaufen sehr schleppend. Ein Knackpunkt ist vor allem die künftige Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland. Theresa May regiert seit der vorgezogenen Parlamentswahl 2017 nur noch mit einer hauchdünnen Mehrheit.

Auch Siemens und Airbus warnen davor, dass der EU-Ausstieg des Vereinigten Königreichs ohne Abkommen schädlich für die dortigen Betriebe und Arbeitsplätze sein wird. „Dieses extrem negative Ergebnis wäre katastrophal“, heißt es in einem Memorandum von Airbus vom Donnerstagabend. Selbst bei einem vereinbarten Brexit sei die bisher angepeilte Übergangsfrist bis Ende 2020 zu kurz für den Konzern, um seine Lieferkette anzupassen. Bei diesem Zeitplan würde Airbus davon absehen, sein Zulieferer-Netz in Großbritannien noch auszubauen beziehungsweise müsste bestimmte Aktivitäten auf den Kontinent holen.

Der britische Autobauer Jaguar Land Rover hat bereits angekündigt, Teile seiner Produktion von der Insel auf das europäische Festland zu verlegen. Der SUV Discovery soll ab dem kommenden Jahr in der Slowakei hergestellt werden. In Großbritannien sollen künftig Elektroautos entwickelt werden.