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BMW sieht sinkende Nachfrage: Inflation und Zinsen belasten

(Bloomberg) -- Neuwagen der BMW AG werden weiterhin fleißig von Kunden bestellt - allerdings nicht mehr in dem Ausmaß wie zuvor. Inflation und höhere Zinsen treffen die Verbraucher und machen die Münchner zum ersten unter den großen Autoherstellern, der vorsichtiger wird.

Ende des Jahres dürften sich die Fahrzeugbestellungen normalisieren, insbesondere in Europa, sagte BMW am Mittwoch. Derzeit sind die Auftragsbücher jedoch so voll wie nie aufgrund von Nachholbedarf angesichts anhaltend knapper Halbleiter.

“Bei den Auftragseingängen verzeichnen wir einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr”, so BMW-Vorstandschef Oliver Zipse. In Europa sei das bei den Kompaktfahrzeugen 1er und 2er am deutlichsten. Die Nachfrage nach SUVs der X-Serie und den Limousinen der 5er-Reihe sei dagegen immer noch stark, sagte er.

BMW prognostizierte heute leicht sinkende Auslieferungen im Autosegment für 2022, nachdem das Unternehmen zuvor von einer stabilen Entwicklung gesprochen hatte. Im ersten Halbjahr waren die Auslieferungen um gut 13% auf 1,16 Millionen Fahrzeuge gefallen. Die Verbesserungen bei der Versorgung mit Chips und anderen Komponenten werde nicht ausreichen, den Volumenverlust auszugleichen.

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BMW bestätigte seine Prognose für Renditen im Automobilbau zwischen 7% und 9% für das Jahr, dank hoher Fahrzeugpreise sowie guter Nachfrage nach Gebrauchtwagen. Steigende Materialkosten könnten jedoch nicht vollständig weitergegeben werden. Einsparungen sollen dem entgegenwirken.

Das Unternehmen läutet damit eine Warnglocke in der Branche, obschon die Nachfrage angesichts der globalen Wirtschaftsaussichten und der Rekordinflation bislang hoch geblieben ist. Die Mercedes-Benz AG sowie andere hatten ihre Erwartungen für das Jahr vor kurzem angehoben, jedoch zeitgleich vor konjunkturellen Risiken gewarnte.

BMW ist der erste Autobauer, “der bei der Nachfrage Vorsicht signalisiert”, sagte Bernstein-Analyst Daniel Roeska in eine Note. “Das impliziert eine Abschwächung der Stimmung, auch wenn die Produktion in der gesamten Branche hochgefahren wird.”

Die Aktien sackten in Frankfurt um bis zu 6,2% ab, der stärkste untertägige Rückgang seit dem 10. März, und gaben um 13:08 Uhr um 6% nach.

Gaseinsparungen

Der Autobauer bereitet sich außerdem auf eine mögliche Gasknappheit in Europa vor. BMW betreibt 37 gasbetriebene Anlagen, die in Werken in Deutschland und Österreich Wärme und Strom erzeugen. Stattdessen will sich das Unternehmen womöglich von lokalen Versorgern beliefern lassen.

“Energieerzeugung in dieser Größenordnung zu verlagern ist nicht trivial und wird sehr teuer sein”, so Zipse.

Seine Aussagen zu den Auswirkungen, sollte Gas noch knapper werden, klingen ähnlich wie die des Kunststoffherstellers Covestro AG.

“Es sind nicht unsere direkten Zulieferer, sondern die Zulieferer unserer Zulieferer, deren Produktion vom Prozessgas abhängt”, die gefährdet seien, sagte Zipse. “Für sie wird die Produktion ziemlich schnell zum Erliegen kommen, wenn das Erdgas komplett abgeschaltet wird.”

Überschrift des Artikels im Original:

BMW Says Demand Is Softening as Inflation, Interest Rates Bite

(Durchgehend aktualisiert)

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