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BMW wartet auf Nachfolger von Vorstandschef Krüger

Der Aufsichtsrat des Autoherstellers kommt an diesem Donnerstag in South Carolina zusammen. Oliver Zipse ist Favorit für die Nachfolge von Harald Krüger.

ARCHIV - BMW CEO Harald Krueger poses during the first media day of the Geneva International Motor Show in Geneva, Switzerland, 01 March 2016. The motor show will run from 03 to 13 March 2016. Photo: ULI DECK/dpa (zu dpa
ARCHIV - BMW CEO Harald Krueger poses during the first media day of the Geneva International Motor Show in Geneva, Switzerland, 01 March 2016. The motor show will run from 03 to 13 March 2016. Photo: ULI DECK/dpa (zu dpa

20 Aufsichtsräte, zwei Kandidaten, eine Entscheidung: Wenn die BMW-Kontrolleure am Mittag in Spartanburg in South Carolina zusammenkommen, dann steht eine Personalie ganz oben auf der Tagesordnung. Nach der Werksführung und dem Mittagessen werden die BMW-Aufseher einen neuen Vorstandschef küren.

Der jetzige ist auf dem Absprung: Harald Krüger, der seit 2015 den Konzern führt, hat bereits im Vorfeld der Sitzung erklärt, seinen bis Mai 2020 laufenden Vertrag nicht zu verlängern.

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Doch die Großaktionäre der Familie Quandt und Aufsichtsratschef Norbert Reithofer haben ohnehin alternativ geplant. Schon Mitte Juni haben sie zwei Vorstände zu Kandidaten für den Spitzenjob erhoben: Produktionschef Oliver Zipse und Entwicklungschef Klaus Fröhlich.

Krüger, der wegen zuletzt schwacher Zahlen und Versäumnissen in der Elektromobilität intern immer schärfer in die Kritik geriet, erklärte daraufhin seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit.

In Kreisen des Aufsichtsrates hieß es vor der Sitzung, dass die Entscheidung formal offen sei. Tatsächlich ist Oliver Zipse aber der Favorit sowohl der Familie und als auch der Arbeitnehmer. Klaus Fröhlich, so verlautete aus dem Umfeld des Unternehmens, habe betont, „mit Leidenschaft Entwicklungschef zu sein“.

Damit deutet sich an, dass der 59-Jährige seine Rolle als Entwicklungsvorstand unter Zipse fortsetzen will. Dafür will der Aufsichtsrat seinen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag verlängern. Auch für BMW ist das ein Novum: Eigentlich gilt für Vorstände eine strikte Altersbegrenzung von 60 Jahren.

Der 55-jährige Zipse könnte hingegen eine volle Amtszeit absolvieren, bevor er das Limit erreicht. Der diplomierte Maschinenbauer hat wie Krüger sämtliche Kaderschmieden des Konzerns durchlaufen, leitete Produktionen in Südafrika und England. Ab 2009 verantwortete er die technische und strategische Konzernplanung in der BMW-Zentrale, 2015 übernahm er von Krüger das Produktionsressort.

Die Leitung des weltweiten Produktionsnetzwerkes gilt als die Königsaufgabe in München: Drei seiner vier Vorgänger wurden danach Vorstandsvorsitzende.

„BMW geht keine Experimente ein“

Eine Rechnung, die nun auch für Zipse aufgehen dürfte. Der gebürtige Heidelberger gilt als kühler Analytiker. Aufsichtsräte schätzen sein verbindliches Auftreten, seine Fähigkeit, sich klare Ziele zu setzen und sie auch einzuhalten.

Eine Verlässlichkeit, die man Krüger zum Schluss nicht mit mehr zutraute. Dem scheidenden BMW-Chef gelang es nicht, wie versprochen Mercedes im Absatz wieder einzuholen oder Teslas Vorstoß in der Elektromobilität zu stoppen.

„Oliver Zipse hat eine klassische BMW-Karriere hingelegt. Der Produktionsvorstand gilt bei BMW erfahrungsgemäß als Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden. Er gilt als ruhig, sachlich und vor allem nicht als ‚Showstopper‘ für Reithofer. BMW – wie Daimler – geht bei der Wahl seines Vorstandsvorsitzenden leider nach wie vor keine Experimente ein“, sagt Stefan Randak von der Münchener Managementberatung Atreus.

Sicher ist – der Chefwechsel soll schnell erfolgen. Schon zur Branchenmesse IAA Anfang September solle ein neuer Vorstandsvorsitzender auf der Bühne stehen, hieß es aus Konzernkreisen. Zudem solle der neue Mann an der Spitze dem Aufsichtsrat Ende September eine überarbeitete Strategie vorstellen.

Harald Krüger hatte kurz vor seinem erklärten Verzicht auf eine zweite Amtszeit eine neue Elektrooffensive versprochen. Oliver Zipse und Klaus Fröhlich werden sie nun liefern müssen.