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BMW-Chef warnt vor Zulassungsverbot für Verbrenner

MÜNCHEN/WOLFSBURG (dpa-AFX) - BMW <DE0005190003>-Chef Oliver Zipse hat vor einem Zulassungsverbot für Benzin- und Dieselautos ab 2035 gewarnt, wie es der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder jetzt fordern. Die Frage sei, ob es dann genug Ladesäulen für viele Millionen E-Autos gebe und wer dann noch Auto fahren könnte: "Wird dann Mobilität wirklich noch für alle Menschen erreichbar sein?", sagte Zipse am Freitag auf einem Branchenforum des "Handelsblatts".

Auch klimapolitisch wäre ein solcher Schritt heikel: Wenn ein Verbot bei den Neuzulassungen "dazu führt, dass die alte Flotte weiter gefahren wird, dann hat man das Ziel, etwas fürs Klima zu tun, verfehlt".

Die deutschen Kaufprämien für E-Autos funktionierten gut, "das kann man auch gerne verlängern", sagte der BMW-Chef. Aber "jedes Fahrzeug braucht einen Stecker". Beim Ausbau der Ladestationen müsse sich Deutschland schneller bewegen. Der Fokus müsse jetzt von den Fahrzeugen viel stärker auf die Lade-Infrastruktur verlagert werden.

Die deutsche Debatte über das Elektroauto übersehe auch, dass es in anderen Weltregionen ganz andere Infrastrukturen, andere politische Rahmenbedingungen und sehr verschiedene Kundenwünsche gebe. Japan etwa setze auf Wasserstoff.

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Volkswagen <DE0007664039>-Chef Herbert Diess sagte dagegen, die Autoindustrie setze auf batterieelektrische Fahrzeuge: "Das ist der Mainstream und wirklich die einzige Möglichkeit, die Klimaziele bis 2030 zu erreichen." Allerdings mache ein E-Auto nur Sinn, wenn es mit CO2-freiem Strom fahre, wie in Frankreich etwa.

Söders Vorschlag, die staatliche Kaufprämie für E-Autos bis 2025 zu verlängern, "unterstützen wir natürlich zu 100 Prozent. Das ist absolut das richtige Signal", sagte Diess.

Für die Zulieferer in Deutschland sieht der VW <DE0007664039>-Chef eine große Chance bei Batterien und Batteriezellen - aber sie hielten sich zurück. "Ich bin an der Stelle schon ein bisschen enttäuscht", kritisierte Diess. VW investiere gerade Milliarden in den Aufbau einer Batteriezellfertigung mit dem schwedischen Start-up Northvolt. "Das wäre natürlich sehr viel leichter mit kompetenten Partnern aus der deutschen Automobilindustrie." Deutschland könnte mit seiner Forschung, seinem Maschinenbau und seinem Know-how bei der Verfahrenstechnik eine Führungsposition einnehmen, "wenn wir uns endlich entschließen würden".