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Bluthochdruck, Diabetes, Multiple Sklerose: Diese Krankheiten lassen sich Ärzten zufolge an euren Augen erkennen

Nicht umsonst heißt es, „die Augen sind der Spiegel der Seele“. Das Auge ist nicht nur das Sinnesorgan, mit dem wir das Äußere bildlich wahrnehmen und verinnerlichen. Genauso gut lässt sich an den Augen das Innere des Menschen erkennen. Weiß man die Anzeichen richtig zu deuten, lässt sich anhand des Sinnesorgans für die Sehfähigkeit viel über den Zustand einer Person ablesen. Das betrifft nicht nur den seelischen oder psychischen Zustand. Auch der gesundheitliche Zustand lässt sich anhand der Augen erkennen, wie der "Informationsdienst Wissenschaft" berichtete.

Ob Bluthochdruck, Diabetes, Borreliose, Tuberkulose, Schilddrüsenerkrankung, Multiple Sklerose oder Rheuma: viele innere Erkrankungen können an den Augen erkannt werden. Und das sogar noch vor dem Auftreten anderer äußerer Symptome, erklärt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland, unter deren Dach mehr als 7.750 Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen, lehren und behandeln. Ihr wesentliches Interesse liegt darin, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern. Gerd Geerling ist Vizepräsident bei der DOG und am Universitätsklinikum für Augenheilkunde in Düsseldorf tätig. Er sagt: „Am Auge können wir Erkrankungen erkennen, die ihre Ursachen an ganz anderen Stellen des Körpersystems haben.“ Welche Anzeichen für welche Erkrankungen symptomatisch sind, erfahrt ihr im Folgenden.

Bluthochdruck

Bluthochdruck löse zunächst keine direkten Beschwerden am Auge aus, sagt Geerling laut dem "Informationsdienst Wissenschaft". Jedoch würden sich bei Betroffenen häufig typische Gefäßveränderungen an der Netzhaut finden lassen, sobald eine Untersuchung des Augenhintergrundes durchgeführt werde, so der Mediziner. "Die Gefäße sind verengt und gestreckt, wir sehen winzige Blutungen und Schwellungen."

Schilddrüsenerkrankung

Ähnlich wie beim Bluthochdruck lösten auch Fehlfunktionen der Schilddrüse in der Regel keine akuten Beschwerden aus. Dennoch könnten sich die Beeinträchtigungen am Auge bemerkbar machen, indem sich die Lederhaut, das ‚Weiße‘ über der Iris unterhalb des Oberlides, an einem oder sogar beiden Augen zeige, sagt Geerling. Augenärztinnen und Augenärzte können dies durch einen Blick in die Augen schnell erkennen. Von einer Fehlfunktion der Schilddrüse betroffen seien häufig Frauen in ihren Dreißigern und Vierzigern. In solchen Fällen wird meist empfohlen, Hormonspezialistinnen und -spezialisten aufzusuchen, um die Grunderkrankung behandeln zu lassen, so Geerling.

Diabetes

Kommt es im Verlauf des Tages immer wieder zu Schwankungen der Sehschärfe, könnte dies ein Anzeichen für Diabetes mellitus sein. Ein steigender Blutzuckerspiegel ist in der Regel die Ursache für die Erkrankung. Der erhöhte Blutzuckerspiegel könne dabei zu Wassereinlagerungen am Auge führen, die die Form der Augenlinse zeitweise verändern und die Sehstärke beeinträchtigen würden. Auch erkennbar sei Diabetes an der Netzhaut: „Finden wir an den Gefäßen der Netzhaut winzige Blutungen, Aussackungen oder Gefäßneubildungen, steht der Gang zum Internisten an“, betont Geerling.

Borreliose, Tuberkulose und Syphilis

Auch Anzeichen infektiöser Krankheiten zeigen sich zuerst am Auge. Die meist durch Zeckenstiche übertragene Borreliose könne sich an jedem Teil des Auges bemerkbar machen, sagt der DOG-Experte. Unter anderem am Lid, der Bindehaut oder der Hornhaut ließe sich die Krankheit feststellen. Ähnlich wie auch Tuberkulose. In diesen Fällen registrierten „die Patientinnen und Patienten eine starke Rötung, vor allem aber eine Sehverschlechterung“, so Gerd Geerling. Meist werden bei einer Tuberkulose-Infektion eine Entzündung an der Gefäßhaut im Inneren des Auges ausgelöst.

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Darüber hinaus zeige sich auch eine Infektion mit Syphilis am Auge. In jedem Fall rät der DOG-Experte: „Laboruntersuchungen und die Überweisung an den Spezialisten oder die Spezialistin schaffen Klarheit, ob eine solche Infektion vorliegt. Dann muss die zugrundeliegende Infektionskrankheit zum Beispiel mit Antibiotikatabletten oder -Infusionen behandelt werden“, so Geerling.

Rheuma

Sowohl Multiple Sklerose als auch Rheuma sind ebenfalls entzündliche Erkrankungen, deren Anzeichen am Auge zu sehen sind. Anders als bei Borreliose, Tuberkulose und Syphilis sind jedoch keine Infektionen die Auslöser der Erkrankungen, sondern Fehlregulationen des Immunsystems. Besonders bei älteren Menschen ist die Gefahr für rheumatische Gefäßentzündungen groß. Im Falle von rheumatischen Erkrankungen greift der Körper eigene Strukturen wie Gelenkinnenhäute fälschlicherweise an. Die typischen Symptome werden häufig mit reißenden oder ziehenden Gelenkschmerzen beschrieben. Doch auch am Auge würden sich Symptome zeigen: Oft geht die Erkrankung mit einem plötzlichen Sehverlust und schweren Kopfschmerzen in der Schläfengegend einher, so Geerling.

Gehärtete und sichtbar geschlängelte Schläfenaterien, die auf leichten Druck hin schmerzten, seien laut dem Experten ein wichtiger Hinweis für die Erkrankung. In diesem Falle drohe eine Entzündung der Sehnerven, die bis hin zu einem Schlaganfall und Verlust des Sehvermögens führen könne. Die Diagnose und anschließende Behandlung mit Kortison sei daher von äußerster Dringlichkeit, sollten sich die Anzeichen bemerkbar machen, erklärt Geerling.

Multiple Sklerose

Sehstörungen oder Entzündungen des Sehnervs am Auge könnten mitunter auch Anzeichen für eine Multiple Sklerose (MS) sein. „Man sieht unscharf, kann nicht mehr lesen, die Farben erscheinen blass, die Kontraste sind verschwommen und die Augenbewegungen schmerzen“, beschreibt Geerling typische MS-Symptome. Daneben verändere sich die Pupillenreaktion, es träten Schmerzen auf, wenn man leichten Druck auf das Auge ausübe. Sollte ein Verdacht bestehen, solle eine Überweisung an Neurologinnen und Neurologen und eine Magnetresonanztomographie angeordnet werden, rät der Augen-Spezialist.

jk