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Energiekonzern RWE kämpft mit sinkenden Gewinnen – die Blitzanalyse

Einbruch mit Ankündigung: Vor dem Konzernumbau schrumpft der Gewinn von RWE um gut elf Prozent. Das Jahresziel soll aber erreicht werden.

Im vergangenen Jahr war RWE wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt – und steigerte auch den operativen Gewinn. Das erste Quartal verlief weniger erfreulich – das Ergebnis gab wieder nach. Die Entwicklung war so vom Konzern aber prognostiziert worden.

Die wichtigsten Fakten:

  • Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 11,3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

  • Das Nettoergebnis ging um 34,5 Prozent auf 620 Millionen Euro zurück.

  • In der konventionellen Stromerzeugung gaben die Ergebnisse wie angekündigt nach.

  • RWE geht aber weiter davon aus, „die operativen Ziele“ 2018 zu erreichen.

Das fällt auf

RWE hat im ersten Quartal weniger verdient als noch vor einem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um 12,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Vor Abschreibungen verringerte sich das Ergebnis (Ebitda) um 11,3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von 620 Millionen Euro. Das waren 34,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

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Vor allem mit seinen Kraftwerken verdiente RWE weniger. Im Segment Braunkohle & Kernenergie sank das Ebitda von 213 Millionen auf 180 Millionen Euro. Im Segment Europäische Stromerzeugung, in dem die Steinkohle- und Gaskraftwerke zusammen gefasst sind, verringerte sich das Ebitda von 167 Millionen auf 159 Millionen Euro.

RWE verkauft Strom üblicherweise über zwei, drei Jahre im Voraus am Terminmarkt. Deshalb schlagen jetzt die Tiefpreise voll durch, die Anfang 2016 im Großhandel realisiert worden waren. Damals kostete eine Megawattstunde kaum mehr als 20 Euro. Inzwischen haben sich die Preise aber schon wieder deutlich erholt. Aktuell kostet eine Megawattstunde zur Lieferung im kommenden Jahr schon wieder mehr als 40 Euro.

RWE hat nach eigenen Angaben für 2018 durchschnittliche Strompreise von 28 Euro je Megawattstunde realisiert. 2017 waren es noch 31 Euro.

Das fällt negativ auf

Sehr schwach entwickelte sich das Segment Energiehandel. Hier lag das Ebitda sogar mit 24 Millionen Euro in der Verlustzone. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte RWE hier noch einen Gewinn von 146 Millionen Euro verbucht. Allerdings schwankt das Handelsgeschäft traditionell stark. Auch die Finanzbeteiligung an Innogy warf weniger Gewinn ab. Hier sank das Ebitda um zwei Prozent.

Was jetzt passiert

Operative Ziele ungefährdet: RWE hatte den Effekt bei den Strompreisen schon frühzeitig angekündigt. Der Konzern rechnet deshalb auch damit „seine operativen Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen“.

Und danach soll es auch wieder aufwärts gehen. Bei den Strompreisen soll „nach heutigem Kenntnisstand die Talsohle durchschritten“ sein. Wegen der sich „mittelfristig verbessernden Geschäftsaussichten“ bekräftigt RWE auch das Versprechen für 2018 eine ordentliche Dividende von 70 Cent zu bezahlen. Für 2017 waren es 50 Cent zuzüglich einer Sonderdividende.

Konzernumbau im Fokus: Für RWE steht ohnehin die mit Eon geplante Neuordnung im Vordergrund. Im März hatten die Konkurrenten einen umfangreichen Tausch von Aktivitäten vereinbart. RWE gibt dabei die verbliebenen 76,8 Prozent an der Tochter Innogy an Eon ab. Im Gegenzug erhält RWE eine Beteiligung an Eon von 16,7 Prozent und umfangreiche Aktivitäten – insbesondere die Stromproduktion mit erneuerbaren Energien von Innogy und von Eon.

Bei der Tochter Innogy hat der geplante Verkauf für Unmut gegenüber Mutterkonzern RWE gesorgt. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz muss deshalb mit darauf achten, dass Eon-Chef Johannes Teyssen fair mit den Innogy beschäftigten umgeht.

Mit bangem Blick schaut Schmitz auch nach Berlin. Die Bundesregierung richtet eine Kohlekommission ein, die die Zukunft der Kohleförderung und -verstromung in Deutschland klären soll. Für RWE, Deutschlands größten Kohlekonzern, hängt viel an diesen Gesprächen.