Bischof von Augsburg will Luxus-Altar für 300.000 Euro bauen
Zuvor kritisierte er baufällige Flüchtlingsunterkunft
Ein neuer Fall eines extrem teuren Kirchenumbaus sorgt für Empörung: Der Bischof von Augsburg, Konrad Zdarsa, hat angekündigt, im Augsburger Dom einen neuen Altar für rund 300.000 Euro bauen zu lassen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Kritik erntet der Bischof dabei auch besonders für die Tatsache, dass er wenige Tage vorher eine Augsburger Flüchtlingsunterkunft besucht und sich über den maroden Zustand des Gebäudes beschwert hatte.
„Ich bin einigermaßen entsetzt, solche Zustände hier vorzufinden“, sagte Bischof Zdarsa laut „Süddeutsche“ nach dem Besuch. In dem Heim, eine ehemalige, baufällige Kaserne, sollen 100 Männer unter sehr schlechten Bedingungen leben, unter anderem seien Fensterscheiben kaputt. Dass ein Geistlicher der katholischen Kirche sich durch seinen Besuch solidarisch mit den Flüchtlingen zeigte, wurde eigentlich als positives Zeichen gewertet.
Umso größer die mediale Kritik, als Bischof Zdarsa kurz darauf ankündigte, dass im Augsburger Dom ein neuer Altar für 300.000 Euro gebaut werden soll. Vor allem der Grund empört die Menschen: Laut „Süddeutscher Zeitung“ sei der bisherige Bronzealtar erst 20 Jahre alt, doch er gefalle nicht mehr. Er soll gegen einen modernen Steinaltar ersetzt werden.
Der Fall erinnert an den Skandal um den ehemaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Jahr 2013 – nur ging es hier um weitaus höhere Kosten: Der luxuriöse Umbau seines Bischofssitzes soll statt der geplanten 5,5 Millionen rund 31 Millionen gekostet haben. Tebartz-van Elst ist nach dem Skandal zurückgetreten.
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