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Biontech-Impfstoff erreicht in Studie hohe Wirksamkeit gegen Delta-Variante — aber erst nach der zweiten Impfung

Eine Studie mit mehr als 19.000 Jugendlichen und Erwachsenen in Großbritannien liefert erste überzeugende Belege dafür, dass man beide Dosen der Corona-Impfstoffe von Biontech und AstraZeneca benötigt, um gut vor der Delta-Variante geschützt zu sein. Die Ergebnisse von Public Health England legen nahe, dass der Impfschutz gegen Delta sehr stark ist, wenn die Menschen beide Impfungen erhalten.

Die Studie, die am Mittwoch im New England Journal of Medicine veröffentlicht und bereits von Experten geprüft wurde, zeigte jedoch, dass nur eine Dosis der Präparate von Biontech oder AstraZeneca die Menschen nur in etwa einem Drittel der Fälle vor symptomatischen Infektionen schützt. „Es ist eindeutig, wie wichtig die zweite Dosis ist, um den stärkstmöglichen Schutz gegen Covid-19 und seine Varianten zu gewährleisten“, sagte Matt Hancock, der damalige britische Staatssekretär für Gesundheit und Soziales, als im Mai ein ungeprüfter Vorabdruck der Studie veröffentlicht wurde.

Wenn die Patienten vollständig geimpft wurden – also zwei Impfungen erhalten hatten, wobei die zweite Dosis mindestens zwei Wochen zurücklag –, war der Impfstoff von Biontech zu etwa 88 Prozent wirksam gegen symptomatische Covid-19-Erkrankungen mit der Delta-Variante, während der Impfstoff von AstraZeneca nur zu 67 Prozent wirksam war. Das ist fast so gut wie in anderen klinischen Studien, die vor der Entdeckung der neuen Variante durchgeführt wurden. Die Zahlen deuten aber darauf hin, dass Durchbruchsinfektionen bei geimpften Menschen jetzt, wo Delta vielerorts die dominierende Variante ist, etwas häufiger vorkommen werden.

Eine Dosis schützte nur zu etwa 30 Prozent gegen symptomatische Delta-Infektionen

Die Studie war möglich, weil Großbritannien ein nationales Impfregister führt und bei einer weitaus größeren Zahl der Corona-Infektionen eine Genom-Sequenzierung vorgenommen wird (ca. 60 Prozent ab Mai). Durch den Vergleich des Impfstatus eines Patienten, seiner Corona-Testergebnisse und der Variantensequenzierung konnten die Forscher feststellen, ob die Infektion durch die Alpha- oder die Delta-Variante verursacht wurde und wie gut die Delta-Variante den Impfschutz umgeht.

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Die Forscher fanden heraus, dass nur eine Dosis des Biontech-Impfstoffs nur zu 36 Prozent vor symptomatischen Delta-Fällen schützte, während der Impfstoff von AstraZeneca nach einer Dosis zu 30 Prozent wirksam war. Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen schwere Verläufe und Todesfälle wurde in dieser Studie nicht untersucht. Andere Forschungsergebnisse (und Krankenhausdaten) deuten aber darauf hin, dass die Corona-Impfstoffe immer noch extrem gut darin sind, Menschen am Leben zu halten und aus den Krankenhausbetten zu holen.

Andere Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Delta-Variante ansteckender ist – und das könnte zum Teil daran liegen, dass infizierte Menschen während ihrer Erkrankung häufig mehr Viren ausscheiden. Aktuell berichten außerdem mehr vollständig geimpfte Menschen von einer Erkrankung. Aber ihre Krankheitsverläufe sind im Allgemeinen milder, wobei es häufig zu Symptomen wie Kopfschmerzen, laufenden Nasen, Verstopfung und Halsentzündungen kommt.

Robustere Immunantwort nach zweimaliger Impfung

Die zweimalige Impfung gibt dem Körper die Chance, eine robustere Immunantwort auf das Coronavirus zu entwickeln. „Das ist der Grund, warum die zweite Dosis viel reaktiver ist“, sagte Professor Akiko Iwasaki, Immunologin an der Yale University, zuvor der US-Ausgabe von Business Insider. „Das ist ein Zeichen dafür, dass euer Immunsystem arbeitet, weil ihr beim zweiten Mal eine viel schlimmere Reaktion entwickelt. Grund dafür sind die Antikörper und T-Zellen, die das virale Antigen erkennen und eure eigenen Zellen angreifen.“

Auch wenn Delta vorherrscht, helfen alle üblichen Hygienemaßnahmen, wie das Tragen von Atemschutzmasken, das Abstandhalten und soziale Distanzierung. „Selbst ein mäßiger Maskengebrauch in Kombination mit einer Impfung kann sogar die Delta-Variante wirklich ausbremsen“, sagt Christopher Murray, der Direktor des Institute for Health Metrics and Evaluation.

Dieser Artikel wurde von Steffen Bosse aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.