Billigtarife im Check: Lohnen sich die Mobilfunkangebote der Discounter?
Bei Aldi, Lidl und Co. gibt es nicht nur Wurst und Käse zu vergleichsweise günstigen Preisen. Auch Mobilfunktarife bieten die Discounter an. Ob sich die Angebote auch lohnen, hängt stark davon ab, wo der Kunde wohnt.
Das Technikportal “connect.de” hat die wichtigsten deutschen Discounter-Handytarife verglichen. Unter den getesteten Anbietern befanden sich neben den Billiganbietern von Telekom (Congstar) und Vodafone (Otelo) unter anderem auch die Hausmarken von Aldi und Lidl. Verglichen wurden insgesamt zehn Billiganbieter, die kein eigenes Mobilfunknetz betreiben.
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Alle getesteten Anbieter nutzen die Netze der drei großen Betreiber Telekom, Vodafone und Telefónica. Via Crowdsourcing-Verfahren wurden die entsprechenden Daten erhoben. Und das Ergebnis fällt besonders für ein Unternehmen gut aus: Mobilcom-Debitel schnitt unter allen Billiganbietern mit einer Spitzenbewertung von 404 Punkten am besten ab – im Telekom-Netz sogar noch etwas besser als im Netz von Vodafone.
Die Discount-Tarife von Telekom und Vodafone, Congstar (388 Punkte) und Otelo (386 Punkte), bekamen ebenfalls gute Noten. Jene Tarife, die keine LTE-Option anbieten, kamen dagegen schlechter weg. 1&1 etwa bietet SIM-Karten für das Telefónica-Netz (374 Punkte) als auch für Vodafone an. Bei letzterem aber nur in UMTS-Geschwindigkeit (319 Punkte).
Deutscher Lebensmitteldiscounter bekommt die schlechteste Bewertung
Der Tarif von Aldi hingegen beinhaltet dagegen sehr wohl LTE, die SIM-Karten werden im Telefónica-Netz allerdings auf 21,6 Mbit/s gedrosselt. Dafür gab es 344 Punkte. Auch “Klarmobil”, die Tochter von Mobilcom-Debitel, bietet nicht flächendeckend LTE an. Im Telekom-Netz mit LTE-Option gibt’s 380 Punkte, bei Vodafone nur 315 Punkte.
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Ganz schlecht schnitt der Tarif von Lidl ab. Über das Netz von Vodafone erreicht Lidl Connect zwar eine gute Netzabdeckung, schmiert aber beim Speed ab. Denn auch diesen Tarif gibt es nur in der langsamen UMTS-Variante. Daher vergab “connect.de” an den Discounter nur mickrige 310 Punkte.
Weitere Benotungen: Drillisch (358 Punkte), Blau (344 Punkte), Tchibo (330 Punkte).
Wer einigermaßen schnelles Internet möchte, für den fallen also viele Billigtarife von beispielsweise Aldi, Blau oder Lidl durch das Raster. Deren günstigste Angebote sind eher für Vieltelefonierer als für internetaffine User interessant. Vorteil von solchen Tarifen ist oftmals die monatliche Kündbarkeit.
Doch entscheidend dürfte für die meisten letztlich das monatliche Datenvolumen und vor allem die durchschnittliche Geschwindigkeit des mobilen Internets sein. Das angebotene Datenvolumen schwankt bei den Anbietern von 5 bis 30 GB im Monat. Die “Congstar Fair Flat” hat dabei einen besonderen Twist: Der Kunde kann monatlich selbst sein Datenvolumen wählen (in einer Spanne von mindestens zwei und höchstens zehn Gigabyte).
Auf die Netzabdeckung kommt es an
Und schließlich stellt sich die Frage, wie gut der Netzwerkanbieter das eigene Wohn- oder Arbeitsgebiet abdeckt? Denn was nützt einem der günstigste Tarif mit den schnellsten LTE-Verbindungen, wenn das Netz ständig abstürzt?
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Die drei Anbieter für Handynetze, Telekom, Vodafone und Telefónica unterscheiden sich insbesondere dadurch voneinander, dass sie eine verschieden umfassende Netzabdeckung anbieten. In der Regel erreicht das Netz von Telekom die meisten Menschen, Kunden von Telefónica wohnen besser in der Großstadt und das Vodafone-Netz spielt im Mittelfeld.
Kunden sollten sich vor ihrer Festlegung auf einen Tarif (und damit auf einen Netzwerkanbieter) also ausreichend darüber informieren, wie gut das Netz an für sie wichtigen Orten wie etwa das Zuhause oder die Arbeitsstelle abgedeckt ist.
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