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Bill Gross: „Wir sind pleite, ohne dass wir es wissen“

Schwellenländer dürften gerade nicht auf dem Wunschzettel von Investoren stehen. Viele der aufstrebenden Märkte sind stark verschuldet und vom Ölpreis abhängig. Starinvestor Bill Gross sieht das anders.

Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) 71-jährige rät Anlegern dazu sich vermehrt in Schwellenländern zu engagieren. Der Grund: „Die Überalterung der Bevölkerung in vielen Industrieländern wird zu Preisverwerfungen an den Finanz- und Gütermärkten sowie zu finanziellen Belastungen führen, die weder von den staatlichen, noch von privaten Alterssicherungseinrichtungen aufgefangen werden können“, schreibt er in seinem Investment-Outlook. Der Fondsmanager und Anlagestratege des US-amerikanischen Asset Managers Janus Capital ist sich sicher: „Der demografische Wandel wird zwar nicht das allein beherrschende Thema an den Finanzmärkten sein, aber er wird für die Höhe der Erträge, die dort zu erzielen sind, über Jahrzehnte hinweg maßgeblich sein.“ In den USA kämen in zehn Jahren auf einen Beschäftigen rechnerisch 35 Rentner – heute sind es noch 25 Rentner. Industrieländer sind vom Thema Überalterung zudem grundsätzlich stärker betroffen als Schwellenländer. So habe beispielsweise die USA bereits ausstehende Schulden in Höhe von insgesamt rund 16 Billionen US-Dollar - etwa 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Dazu kämen noch einmal 66 Billionen Dollar oder weitere 400 Prozent des Sozialproduktes für finanzielle Verpflichtungen der staatlichen Renten- und Sozialversicherungen und die Kosten für die Gesundheitsversorgung einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen. „Wir sind pleite, ohne dass wir es wissen“, warnt Gross. Jedoch sei diese Entwicklung kein finanzielles, sondern ein demografisches Problem.

Welche Auswirkungen hat das auf die Finanzbranche?

Wie viel ein Vermögen tatsächlich wert ist richtet sich jedoch danach, wie viel man damit kaufen kann. Der zukünftige Vermögenswert bzw. die Preise für Waren sind also abhängig von der zukünftigen Nachfrage nach diesen Waren. Diese nachgefragte Menge wiederum sei abhängig von der Arbeitskraft und ihrem Preis. „Anders gesagt: Die Preise für die Versorgung der Älteren inflationieren und übersteigen auf Dauer die finanziellen Mittel (London: 0FC6.L - Nachrichten) , die in privaten Vorsorgeeinrichtungen und der staatlichen Rentenversicherungen dafür zur Verfügung stehen.“ Sprich die Versorgung wird relativ zu den verfügbaren Mitteln teurer. „Eine höhere Produktivität wird oftmals als Lösung genannt“, so der Investmentexperte, „doch Tatsache ist, dass der Anstieg des Produktivitätszuwachses seit einigen Jahren abnimmt. Mehr Babys wären auch eine Möglichkeit, das Ruder rumzuwerfen. Aber im Moment sieht es eher so aus als gehe der Trend in die andere Richtung.“

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Für Gross heißt das: Kaufe inflationsindexierter US-Staatsanleihen und setze langfristig auf einen Anstieg des Preisniveaus. Anleihen mit fixem Kupon sollte man meiden. „Auf der Aktienseite sollte vor allem der Gesundheitsbereich profitieren, während Unternehmen aus dem Finanz- und Versicherungssektor eher vor Belastungen stehen.“

(TL)