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Der Bierabsatz ist im Keller

Besucher stoßen auf dem Oktoberfest mit Bier an. Im ersten Halbjahr wurde 6,6 Prozent oder gut 300 Millionen Liter weniger Bier getrunken als im ohnehin schwachen Vorjahr.
Besucher stoßen auf dem Oktoberfest mit Bier an. Im ersten Halbjahr wurde 6,6 Prozent oder gut 300 Millionen Liter weniger Bier getrunken als im ohnehin schwachen Vorjahr.

Die Corona-Krise hat Brauereien und Gastronomie kalt erwischt. Auch wenn im Juni der Absatz fast wieder das Vorjahresniveau erreicht hat, sind viele mittlere und kleine Betriebe in ihrer Existenz bedroht.

Wiesbaden (dpa) - Die Corona-Krise hat den Brauereien in Deutschland das erste Halbjahr gründlich verdorben. Die Betriebe setzten mit 4,3 Milliarden Litern noch einmal weniger Bier ab als in den Jahren zuvor.

Die Menge lag demnach 6,6 Prozent oder gut 300 Millionen Liter unter dem Vergleichszeitraum im ohnehin schwachen Vorjahr. Damit wurde das niedrigste Ergebnis seit Einführung der aktuellen Statistikmethode 1993 erzielt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Export gerade in EU-Länder ging dabei stärker zurück als der deutlich dominierende Inlandsabsatz.

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Vor allem in den Monaten April (-17,3 Prozent) und Mai (-13,0 Prozent) lag der Absatz unter den Vergleichswerten aus 2019. Bars und Restaurants waren geschlossen, Feste und sonstige Großveranstaltungen abgesagt. Mit den schrittweisen Lockerungen hat sich der Bierabsatz dann wieder erholt und lag im Juni nur noch 1,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat, so die Wiesbadener Statistiker.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, erwartet tiefgreifende Veränderungen in der Gastronomie. «Viele Kneipen, Bars, Clubs und Restaurants werden aufgeben müssen. (...) Auch bei Tourismus, Tagungen, Events und Geschäftsreisen wird es wohl dauerhaft zu harten Einschnitten kommen», erklärte er am Donnerstag in Berlin.

Der tiefgreifende Strukturwandel habe gerade erst begonnen und werde auch den deutschen Biermarkt verändern, meinte Eichele. «Die Welt nach Corona wird eine andere sein.» Der Brauerbund hatte bereits im Mai geschildert, dass den Brauereien neben dem fehlenden Fassbierabsatz auch die ausbleibenden Pachten, Kredittilgungen und Mieten der Gastro-Betriebe zu schaffen machen.

Längst nicht alle Brauhäuser konnten das Minus beim Fassbier mit dem verstärkten Verkauf von Flaschenbier ausgleichen. Hier profitierten vor allem bundesweite Marken wie die sauerländische Veltins-Brauerei, die nach eigenen Angaben den Flaschenabsatz um 10 Prozent gesteigert hat. Veltins-Chef Michael Huber rechnet mit heftigen Problemen bei vielen Wettbewerbern: «Für die regionalen Brauereien, die stark vom ertragreichen Gastronomie-Direktgeschäft gelebt haben, wird die Luft jetzt richtig dünn.»

Laut Brauerbund nutzen die meisten Betriebe die Kurzarbeit und mehrheitlich auch die in der Corona-Krise eingeräumte Stundung der Biersteuer. Laut einer Verbandsumfrage bezeichneten aber nur 16 Prozent der Brauereien die staatliche Unterstützung als ausreichend. Veltins-Manager Huber wies darauf hin, dass die gestundeten Steuern nachgezahlt werden müssten und im kommenden Jahr wie ein Damoklesschwert über vielen Brauereien hingen.