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Das sind die besten Tages- und Festgeldbanken 2020

Einige Kreditinstitute zahlen überdurchschnittlich hohe Zinsen für Tages- und Festgeld. Die Konditionen können sich allerdings sehr schnell ändern.

In der Coronakrise besinnen sich die Deutschen auf eine klassische Tugend: das Sparen. Die Unsicherheit über die Folgen des grassierenden Virus für die Menschen und die Wirtschaft hatte zur Folge, dass die Deutschen im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld auf die hohe Kante gelegt haben. Nach Berechnungen der DZ Bank kletterte die Sparquote von den üblichen 10,9 Prozent auf überdurchschnittliche 16 Prozent.

„Viele Haushalte haben aus Angst vor Einkommenseinbußen ihren Konsum eingeschränkt“, erklärt Michael Holstein, Chefvolkswirt des Zentralinstituts der deutschen Genossenschaftsbanken. Zugleich brach das Einkommen durch die Pandemie im Schnitt nicht so heftig weg wie befürchtet. Viele Deutsche hatten also mehr Geld auf dem Girokonto – und ließen es, so das Ergebnis der DZ-Bank-Analyse, dort zumeist einfach liegen.

Aus Renditesicht ist das Girokonto so ziemlich der schlechteste Ort, den man als Geldparkplatz nutzen kann. Wer sich nicht an Anlagen mit attraktiven Ertragschancen wie Aktien heranwagt, sollte zumindest prüfen, ob die Ersparnisse beispielsweise auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto noch ein wenig Zinsen bringen.

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Für Tagesgeld gibt es derzeit im Schnitt allerdings nur noch 0,03 Prozent Zinsen pro Jahr, Festgeld mit drei Monaten Laufzeit bringt durchschnittlich 0,09 Prozent. Das ist extrem wenig. Die Guthabenzinsen bei Girokonten liegen allerdings meist noch darunter. Und „bei vielen Banken werden für Guthaben auf dem Girokonto sogar Negativzinsen fällig, teilweise ab dem ersten Euro“, sagt Ania Scholz-Orfanidis, Zinsexpertin bei der FMH-Finanzberatung in Frankfurt. Zumindest Strafzinsen lassen sich bislang bei zahlreichen - aber auch nicht allen - Geldhäusern noch vermeiden.

Folglich kann es sich also noch immer lohnen, Tages- und Festgeldkonditionen zu vergleichen. Vor allem im Rahmen von Neukundenaktionen bieten einige Banken Zinsen, die aus der Masse herausragen. Auch für Bestandskunden gibt es einige Angebote, bei denen immerhin keine Null hinter dem Komma steht. Die Experten der FMH-Finanzberatung haben für das Handelsblatt Tagesgeldkonten von 64 Banken und Festgeldkonten von 149 Banken analysiert und sich angeschaut, welche Institute im vergangenen Jahr besonders oft die höchsten Zinsen boten.

Beim Tagesgeld gibt es einen klaren Sieger: Die Renault Bank direkt gehörte für Neukunden im gesamten vergangenen Jahr zu den besten drei Anbietern. In 23 Wochen des Jahres lag sie sogar auf Platz eins, wie die Auswertung von FMH ergibt.

Aktuell bekommen Neukunden dort 0,5 Prozent Zinsen pro Jahr – drei Monate lang garantiert die französische Bank den Zins. Danach zählen Kontobesitzer als Bestandskunden und bekommen nur noch 0,25 Prozent Zinsen pro Jahr. Auch mit ihrem Zinssatz für Bestandskunden war die Renault Bank direkt im Jahr 2020 aber durchweg unter den drei besten Anbietern.

Die Online-Tochter der französischen Autobank unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung Frankreichs. Einlagen sind dort im Fall ihrer Insolvenz bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Sparer geschützt, so wie in Deutschland auch. Für die meisten Kunden dürfte das genügen: Im Schnitt lagen im vergangenen Jahr auf deutschen Tagesgeldkonten 36.900 Euro, berichtet Scholz-Orfanidis.

Wer mehr als 100.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto parkt, muss gleich in mehrfacher Hinsicht aufpassen. Viele Banken verlangen, statt Zinsen zu zahlen, ab diesem Betrag eine Gebühr, genannt Verwahrentgelt, in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr. Laut einer Studie des Zinsvergleichsportals biallo.de erheben inzwischen rund 260 Banken und Sparkassen in Deutschland Strafzinsen auf Einlagen von Privatkunden.

Wer trotz eventueller Negativzinsen mehr als 100.000 Euro in Tagesgeld halten und auf Nummer sicher gehen will, sollte zu einer Bank gehen, die der erweiterten deutschen Einlagensicherung unterliegt. Dabei sind Einlagen durch einen Fonds des Bundesverbands deutscher Banken zusätzlich abgesichert. Bei den betreffenden Instituten steht in der FMH-Auswertung erneut eine Autobank an der Spitze, sowohl bei Neu- als auch bei Bestandskundenangeboten: die Bank11. Das junge Institut mit Sitz in Neuss gehört zur Werhahn-Gruppe, die außer in der Kfz-Finanzierung auch im Baustoff- und Konsumgütergeschäft aktiv ist.

Für Tagesgeld-Neu- und -Bestandskunden gehörte die Bank11 im vergangenen Jahr durchweg zu den besten drei Anbietern, davon 49 Wochen auf Platz eins. Beide Kundengruppen bekommen bei der Bank11 derzeit 0,2 Prozent Zinsen.

Bei ausländischen Banken ohne Filiale, die deutsche Sparer über Vermittler wie Zinspilot oder die Raisin-Marke Weltsparen erreichen, schnitt die Alpha Bank Romania im vergangenen Jahr besonders häufig gut ab. Aktuell bietet das rumänische Institut sowohl Neu- als auch Bestandskunden für Tagesgeld 0,2 Prozent Zinsen pro Jahr. Die Alpha Bank Romania unterliegt der rumänischen Einlagensicherung. Auf diese wollen sich viele Sparer allerdings nicht verlassen, berichtet Scholz-Orfanidis: Im Zweifel wählten sie zuletzt lieber eine Bank, die der deutschen gesetzlichen Einlagensicherung unterliegt. „Sparer sind sehr vorsichtig geworden“, sagt die Expertin.

Beim Tagesgeld sind die Zinsunterschiede zwischen ausländischen und deutschen Banken nicht sonderlich groß. Beim Festgeld sieht es anders aus: Dort bieten ausländische Kreditinstitute zum Teil deutlich höhere Zinsen. So bekommen Kunden bei der portugiesischen Haitong Bank für Festgeld mit zwölf Monaten Laufzeit 0,98 Prozent Zinsen. Das Institut belegte im vergangenen Jahr 35 Wochen lang einen der besten drei Plätze.

Bei Banken, die Zweigstellen in Deutschland unterhalten, schnitt die estnische Bigbank 2020 besonders oft gut ab. Die Bigbank stand durchweg auf einem der ersten Plätze – bietet aber aktuell nur 0,5 Prozent Zinsen. Bei der Merkur Privatbank sieht es noch magerer aus: Das Münchener Institut war im vergangenen Jahr oft spitze, hat aber seine Zinsen für zwölfmonatiges Festgeld im Dezember auf 0,05 Prozent gesenkt. „Konditionen können sich sehr schnell ändern“, kommentiert Scholz-Orfanidis.