Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 4 Stunden 34 Minuten
  • Nikkei 225

    38.302,96
    +750,80 (+2,00%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.198,54
    -218,88 (-0,35%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.435,44
    +20,68 (+1,46%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

Das sind die besten digitalen Geschäftskonten

Fintechs bieten eine große Auswahl an digitalen Geschäftskonten mit App für Freelancer und Kleinunternehmer. Welche Leistungen Nutzer wo erwarten können – und welche nicht.

Finanz-Start-ups greifen die etablierten Banken an vielen Fronten an. In Zukunft könnten sie immer häufiger auch jene Aufgabe übernehmen, die zum Kern klassischer Geschäftsbanken gehört: die Kontoführung. In einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Phoenix Synergistics unter 1500 US-Konsumenten gaben neun von zehn Angehörigen der Generation Z an, dass sie ein Konto lieber bei einem Fintech eröffnen würden als bei einem etablierten Geldhaus. Als Begründung nannten die Befragten, dass Internetfirmen über eine modernere Technologie verfügten und Prozesse schneller und einfacher abwickelten.

Tatsächlich warten mehrere Fintechs mit spannenden Lösungen für die Kontoführung auf, nicht nur im privaten Bereich, sondern auch für Geschäftskunden. Diverse Start-ups bieten digitale Geschäftskonten für Freiberufler, Selbstständige und Kleinunternehmer an, auf die man von unterwegs per App zugreifen kann.

Die FMH-Finanzberatung hat für das Handelsblatt Angebote analysiert und ihr Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet. Das Ergebnis: Digitale Geschäftskonten unterscheiden sich vor allem bei den angebotenen Zusatzfunktionen deutlich. „Gründer sollten sich auf jeden Fall die Mühe machen, zwei oder drei Apps zu vergleichen“, rät FMH-Chef Max Herbst.

WERBUNG

Was muss ein Geschäftskonto können? Gründerberater sagen: Es muss Einnahmen und Ausgaben übersichtlich ausweisen. Buchungen sollten günstig, besser noch kostenfrei möglich sein. Eine Gratis-Kreditkarte ist ein nettes Extra. Bei allen weiteren Funktionen sollten sich Nutzer fragen, ob diese für sie persönlich von Vorteil sind. Gerade bei digitalen Geschäftskonten haben Kunden hier die Qual der Wahl. „Die große Zahl an Zusatzfunktionen ist ein bedeutender Vorteil“, sagt Herbst.

Sieger im FMH-Test ist das „Duo“-Konto des Berliner Unternehmens Kontist, das auf Banking für Selbstständige und Freelancer spezialisiert ist. Das Konto ist zwar mit 144 Euro Gebühr pro Jahr vergleichsweise teuer. Dafür bekommen Nutzer aber eine kostenlose Kreditkarte, müssen für beleglose Buchungen nichts zahlen – und können sich unter anderem über eine Steuerberechnung in Echtzeit freuen.

Das ist praktisch für Selbstständige, denn sie müssen das ganze Jahr über Geld für den Fiskus zurücklegen. Die Kontist-App berechnet bei jeder Transaktion, wie viel Steuern fällig werden, und leitet den Betrag automatisch auf ein Unterkonto weiter. „So wirst du nie wieder vom Finanzamt überrascht“, wirbt das Start-up.

Kontist arbeitet bei seinem „Duo“-Geschäftskonto – im Gegensatz zum kostenlosen „Free“-Konto – mit Lexware zusammen und hat dessen Software Lexoffice in seine App integriert. Die Anbindung an eine Buchhaltungssoftware ist ein großer Pluspunkt, heißt es vom Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD). Freiberufler haben so deutlich weniger Arbeit, als wenn sie sich separat um die Buchhaltung kümmern müssen.

Die Anbieter im FMH-Test wissen, was Gründer brauchen. Die meisten von ihnen bieten deshalb zumindest die Möglichkeit, eine Buchhaltungssoftware zu integrieren, teils gratis, oft aber auch mit Zusatzkosten verbunden. Bei Fyrst, nach eigener Aussage „die erste digitale Bank speziell für Kleinunternehmer und Selbstständige“, bekommen Nutzer der Konten „Fyrst Complete“ und „Fyrst Base“ je 25 Prozent Preisnachlass auf Buchhaltungssoftware von Sage. Beim finnischen Banking-Dienstleister Holvi gibt es Lexoffice zwölf Monate kostenfrei.

Ausgerechnet bei N26, einer der größten Akteure auf dem deutschen Markt für Digital-Banking, ist keine Buchhaltungssoftware mit dabei. Trotzdem liegt das Geschäftskonto „N26 Business“ im FMH-Test auf Rang zwei. Der Grund: Es werden, anders als bei den meisten anderen getesteten Angebote, keine Kontoführungs- oder anderen Gebühren fällig.

Darüber hinaus punktet die Smartphone-Bank mit einer Fülle von Zusatzleistungen. So werden etwa die Ausgaben in der App automatisch in unterschiedliche Kategorien sortiert. Nutzer können zudem Transaktionsübersichten als CSV-Datei exportieren. Möglich, dass N26 künftig auch eine Buchhaltungssoftware integriert: „Wir entwickeln unsere Business-Konten stetig weiter und werden unseren Kunden in den kommenden Monaten neue Features zur Verfügung stellen“, sagt ein Sprecher der Neobank.

Schaut man sich an, welche Geschäftskonten-Apps es vor einem Jahr gab, fällt auf: Die Topanbieter sind heute zwar weitestgehend dieselben – ihre Produkte sind es nicht unbedingt. Einige Konten wurden umbenannt oder eingestampft, andere neu entwickelt. „Der Markt ist in Bewegung“, sagt Herbst. Wer ein Geschäftskonto bei einem Fintech statt einer etablierten Bank eröffnet, sollte das im Hinterkopf behalten und Toleranz für Neuerungen mitbringen.

Angesichts der vielen Funktionen, die Geschäftskonto-Apps bieten, sollten Nutzer zudem die zentrale Anforderung an ein Konto nicht aus den Augen verlieren: Das Geld muss sicher sein. Denn auch, wenn die Generation Z es womöglich anders sieht: Coole Techniklösungen sind nicht alles, was ein Finanzdienstleister bieten muss.

In dieser Hinsicht können die Anbieter im FMH-Ranking immerhin durchweg punkten. Mit Ausnahme des finnischen Unternehmens Holvi unterliegen sie alle der deutschen Einlagensicherung. Einlagen sind also bei einer Insolvenz der Bank bis zu einer Höhe von 100.000 Euro geschützt. Holvi parkt Kundengeld nach eigenen Angaben auf separaten Konten bei europäischen Geldhäusern mit höchster Kreditwürdigkeit.