Werbung
Deutsche Märkte schließen in 5 Stunden 26 Minuten
  • DAX

    17.991,01
    -97,69 (-0,54%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.969,15
    -20,73 (-0,42%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Gold

    2.337,50
    -0,90 (-0,04%)
     
  • EUR/USD

    1,0732
    +0,0031 (+0,29%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.604,64
    -2.286,98 (-3,70%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.360,26
    -22,32 (-1,61%)
     
  • Öl (Brent)

    82,69
    -0,12 (-0,14%)
     
  • MDAX

    26.287,60
    -58,47 (-0,22%)
     
  • TecDAX

    3.291,02
    -8,58 (-0,26%)
     
  • SDAX

    14.157,74
    -49,89 (-0,35%)
     
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • FTSE 100

    8.094,27
    +53,89 (+0,67%)
     
  • CAC 40

    8.049,23
    -42,63 (-0,53%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     

„Das beste Jahr unserer Firmengeschichte“

Daimler schließt dank boomender Verkäufe der Autosparte Mercedes einmal mehr ein Rekordjahr ab. Die Stuttgarter steigerten den Umsatz im Vorjahr um 3 Prozent auf 153,3 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich verdiente der Konzern 8,5 Milliarden Euro nach 8,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ebit lag mit 14,24 Milliarden Euro ebenfalls drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Analysten hatten im Schnitt mit 14,4 Milliarden Euro gerechnet.

Das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2016 schloss der Auto- und Nutzfahrzeughersteller beim Gewinn etwas schlechter ab als von Analysten erwartet. Das bereinigte Ebit kletterte von Oktober bis Dezember um drei Prozent auf 3,58 Milliarden Euro.

Mercedes ist in Sachen Absatz wieder top: Der Autobauer hat im Vorjahr 2,2 Millionen Autos verkauft – ein Plus von knapp 12 Prozent. Daimler rechnet weiterhin mit starken Margen in der wichtigsten Sparte, weil unter anderem die wichtige E-Klasse in der neuen Version das ganze Jahr über in China verfügbar ist. In der Lkw-Sparte dürften sich die Verkäufe nach dem Rückgang im vergangenen Jahr stabilisieren.

Das erste Mal seit zehn Jahren verkauften die Schwaben wieder mehr Autos als der große Rivale BMW. Die Erfolge im Autogeschäft wurden lediglich durch die schweren Absatzeinbrüche der Lkw-Sparte getrübt. Bereits im Mai vergangenen Jahres musste die Division ihren Ausblick korrigieren, weil insbesondere das Geschäft in Lateinamerika und den USA schlechter lief als gedacht, die Verkäufe lagen 17 Prozent unter Vorjahr.

WERBUNG

Mit den Absätzen kommt auch die Rendite unter Druck: Statt der angepeilten 8 Prozent liegt deren Wert bei 5,9 Prozent. Mittlerweile hat Sparten-Chef Wolfgang Bernhard das Sparziel für die Jahre 2017 und 2018 um 400 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro erhöht. Auch ein Stellenabbau schließt Daimler Trucks nicht mehr aus.

Dennoch freute sich Daimler-Chef Dieter Zetsche, dass unterm Strich ein erneutes Rekordergebnis steht. „Was aber genauso wichtig ist: Im bislang besten Jahr unserer Firmengeschichte haben wir auch den größten Wandel bei Daimler angestoßen“. Zetsche verwies auf die neue Führungsstruktur, die bei Daimler deutlich schnellere Entscheidungen ermöglichen soll.

Zugleich hat Daimler 2016 eine Offensive in Sachen Digitalisierung und Elektroautos angestoßen. So will Mercedes unter dem Label „EQ“ bis 2025 zehn Elektromodelle in Serie bringen und so zum größten Anbieter von Stromautos im Premiumbereich werden. Das kostet viel Geld: Branchenkreisen rechnen mit mindestens zehn Milliarden Euro, die Daimler für seine Stromoffensive aufwenden muss.

Der Schuss muss sitzen: Die steigenden SUV-Absätze verhageln Daimler die Klima-Bilanz. Nur mit Stromautos kann der Konzern die Klimavorgaben der EU erreichen. Zetsche kündigte an, sowohl die Entwicklungsausgaben als auch die Investitionen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen.


US-Präsident Trump – großes Risiko für die Schwaben

Für den Konzern peilt Daimler 2017 eine leichte Steigerung bei Absatz, Umsatz und Ergebnis an. Die neue E-Klasse, die weiter sehr gefragten Geländewagen und die offenbar nicht endende Nachfrage in China sollen auch in diesem Jahr für steigende Verkäufe sorgen. „Wir sind zuversichtlich, die bei Daimler erreichten Bestmarken im Jahr 2017 nochmals nach oben entwickeln zu können“, erklärte Finanzvorstand Bodo Uebber.

Im Rekordjahr bekommen die deutschen Mitarbeiter des Autokonzerns wieder eine saftige Prämie. Jeweils 5.400 Euro zahlt Daimler 130.000 in Deutschland nach Tarifvertrag Beschäftigten im April extra. Das ist etwas weniger als im Vorjahr, als es eine Prämie von 5.650 Euro gab. Die Ausschüttung bemisst sich am operativen Gewinn, der wegen Sonderkosten zum Beispiel im Zusammenhang mit Takata-Airbags und für Rechtsverfahren um zwei Prozent auf 12,9 Milliarden Euro zurückgegangen war.

Weltweit beschäftigte Daimler zum Jahresende 282.488 Mitarbeiter nach 284.015 im Vorjahr. In Brasilien und den USA hatte der Konzern Stellen abgebaut. In Deutschland blieb die Zahl der Mitarbeiter mit 170.034 fast stabil.

Wenige Worte verlor der Daimler-Chef über die weltpolitischen Risiken – insbesondere über den protektionistischen Kurs der neuen US-Regierung. Jeder sechste Mercedes auf der Welt wird in den USA verkauft. Zwar produziert Daimler in den USA seit den 1990er-Jahren Geländewagen und exportiert diese in die ganze Welt.

Doch zugleich baut Daimler mit Nissan ein Werk für Kompaktautos in Mexiko, das Trump mit 35 Prozent Einfuhrzöllen belegen will. Da Daimler auch Lastwagen aus Mexiko in die USA einführt, ist die Politik der neuen Administration von großem Risiko für die Schwaben. Sollten dann auch noch die Exporte aus Deutschland mit Zöllen belegt werden, droht Daimler der Totalschaden. Die USA sind neben China der größte Absatzmarkt für die Limousinen der S-und E-Klasse.