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Berlin verhandelt mit Cottbuser Leag über früheres Kohle-Aus

(Bloomberg) -- Die Bundesregierung führt mit dem zweitgrößten deutschen Kohlekonzern Gespräche über einen früheren Kohleausstieg bereits 2030, wie informierte Kreise berichten. Das wäre acht Jahre früher als das Unternehmen bislang geplant hat.

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Die Gespräche zwischen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Leag-Chef Thorsten Kramer begannen nach einem Besuch Habecks im Leag-Kraftwerk “Schwarze Pumpe” nahe Spremberg südlich von Cottbus im vergangenen Monat und werden nun fortgesetzt, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Die Ampel-Koalition hat vereinbart, “idealerweise” bereits im Jahr 2030 aus der Kohle auszusteigen statt wie zuvor geplant erst 2038. Jetzt muss die Regierung noch die Unternehmen überzeugen.

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Noch bei Habecks Besuch am 22. Februar wies Kramer das Ansinnen der Regierung zurück und pochte auf die Einhaltung des Kohlekompromisses mit dem späteren Ausstiegsdatum. Das Unternehmen, das zu den größten CO2-Emittenten in Europa gehört, scheint nun flexibler zu sein — trotz der Proteste einiger seiner 7.000 Mitarbeiter, die um ihre Arbeitsplätze fürchten.

Die tschechische EPH-Gruppe, die 50% der Leag-Aktien hält, wollte sich nicht zum operativen Geschäft des Unternehmens äußern. Eine Ministeriumssprecherin erklärte, ihr Haus sei auf allen Ebenen im Austausch mit der Leag über einen möglichen früheren Kohleausstieg.

Vor drei Jahren hatte Berlin der Leag 1,75 Milliarden Euro für das Enddatum 2038 versprochen, doch die Europäische Kommission prüft noch immer, ob die Zahlung beihilferechtlich überhaupt zulässig ist. Das Unternehmen selbst erklärte, es befinde sich kontinuierlich im Dialog mit der Bundesregierung. Themen seien etwa diese Entschädigung oder die Infrastruktur, die für eine Umstellung der Kraftwerke auf Wasserstoff erforderlich ist.

Im Januar hatte Kramer in einem Interview mit dem Fernsehsender n-tv angedeutet, dass es Szenarien geben könnte, in denen das Unternehmen bis spätestens 2033 keine Kohle mehr verfeuern würde.

Die Bundesregierung hat sich im Oktober mit der RWE AG, dem größten Energieversorger, darauf geeinigt, bis 2030 aus der Kohle auszusteigen. Zu diesem Zeitpunkt sollen nach dem Willen der Regierung die CO2-Emissionen um zwei Drittel gesenkt sein und 80% des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.

Deutschland ist in der Folge des Ukraine-Krieges noch abhängiger von Kohle geworden. Einige Kohlekraftwerke, die bereits vom Netz genommen worden waren, gingen wieder in Betrieb.

Überschrift des Artikels im Original:Germany in Talks With Coal Giant to End Mining Eight Years Early

(Wiederholung vom Vortag)

©2023 Bloomberg L.P.