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Bericht: Erneute Durchsuchung bei Wirecard

Münchner Staatsanwälte und Beamte des Bundeskriminalamtes durchkämmen die Wirecard-Zentrale. Auch bei der Staatsbank KfW kam es zu Ermittlungen.

Die Zentrale des Zahlungsdienstleisters wurde erneut durchsucht. Foto: dpa
Die Zentrale des Zahlungsdienstleisters wurde erneut durchsucht. Foto: dpa

Der Skandalkonzern Wirecard ist offenbar erneut das Ziel einer staatsanwaltlichen Razzia geworden. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, durchsuchte die Staatsanwaltschaft München I an diesem Dienstag zusammen mit Beamten des Bundeskriminalamtes den Sitz des Zahlungsdienstleisters in Aschheim bei München.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte den Bericht, demzufolge es um einen Geldwäscheverdacht gehen soll, weder bestätigen noch dementieren. Das Bundeskriminalamt wiederum verwies bei Nachfragen auf die Münchner Behörde.

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Laut Informationen des Handelsblatts spricht einiges dafür, dass die Zentrale des insolventen Zahlungsdienstleisters im Zusammenhang mit einem Verfahren durchsucht wurde, das die Staatsanwaltschaft Frankfurt führt. In diesem geht es indes um den Vorwurf der Untreue gegen Verantwortliche der zum Konzern gehörenden Wirecard-Bank.

Die Bank soll der Muttergesellschaft demnach im Jahr 2018 einen Kredit über 100 Millionen Euro gewährt haben und die Kreditlinie später verlängert haben, obwohl dafür keine entsprechende Absicherung vorlag. Gegen wie viele Beschuldigte in dem Zusammenhang ermittelt wird, war auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt nicht zu erfahren.

Später wurden Ermittlungen bei der Staatsbank KfW in diesem Zusammenhang bestätigt: „Wir bestätigen, dass Polizei und Staatsanwaltschaft in den Geschäftsräumen der KfW Ipex-Bank Ermittlungen im Zusammenhang mit unserer Finanzierung für Wirecard durchgeführt haben“, teilte ein Sprecher der Förderbank KfW am Dienstag auf Anfrage mit. Die auf Exportkredite und Projektfinanzierungen spezialisierte Tochter KfW Ipex kooperiere mit den Behörden. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft nannte den Namen der durchsuchten Bank nicht, teilte aber mit, es gehe um den Anfangsverdacht der Untreue.

Wirecard war im Juni in die Insolvenz gerutscht, nachdem das erst 2018 in den Dax aufgestiegene Unternehmen Luftbuchungen von 1, 9 Milliarden Euro einräumen musste. Die Staatsanwaltschaft München geht inzwischen von einem gewerbsmäßigen Bandenbetrug spätestens seit dem Jahr 2015 aus.

Wirecard-Bank war bisher von Insolvenz nicht betroffen

Wirecard-Verantwortliche sollen demnach seither das Umsatzvolumen und die Bilanzsumme künstlich aufgebläht haben, um das Unternehmen für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen und so regelmäßig Kredite von Banken und sonstigen Investoren zu erlangen.

Vier Verantwortliche, darunter der langjährige CEO Markus Braun, der die Vorwürfe bestreitet, sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Zudem ist der mit Haftbefehl gesuchte ehemalige Vorstand Jan Marsalek auf der Flucht und untergetaucht.

Die Wirecard-Bank ist von der Insolvenz des Mutterkonzerns bislang nicht betroffen. Der Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé sucht derzeit nach einem Käufer und erhofft sich einen Erlös von 100 Millionen Euro für das Institut, das mit einer Vollbanklizenz sämtliche Bankdienstleistungen anbieten darf.

In den vergangenen Tagen hatte „Der Spiegel“ darüber berichtet, dass die Finanzaufsicht Bafin spätestens seit Mai 2019 klare Hinweise darauf hatte, dass die Wirecard Bank in krumme Geschäfte der Konzernmutter verstrickt sein soll.

Mehr: Der inhaftierte ehemalige Topmanager Markus Braun wehrt sich gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Die Aussagen des Wirecard-Kronzeugen werfen Fragen auf.

Mit Agenturmaterial.