Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 2 Stunden 59 Minuten
  • Nikkei 225

    38.120,45
    +158,65 (+0,42%)
     
  • Dow Jones 30

    37.753,31
    -45,66 (-0,12%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.032,77
    -1.758,29 (-2,94%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.683,37
    -181,88 (-1,15%)
     
  • S&P 500

    5.022,21
    -29,20 (-0,58%)
     

Ist Bellinghams Rekordstrafe angemessen?

Ist Bellinghams Rekordstrafe angemessen?

Die gute Nachricht für Jude Bellingham: Der Youngster von Borussia Dortmund kommt um eine Sperre herum.

Er wird dem BVB also trotz seiner verbalen Entgleisung in Richtung Schiedsrichter Felix Zwayer am Samstag nach dem Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern München (2:3) weiterhin zur Verfügung stehen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Die schlechte Nachricht: Bellingham muss nach dem Urteil des DFB eine Rekordgeldstrafe zahlen.

Mit 40.000 Euro egalisierte der Mittelfeldspieler die Summe des Gladbachers Marcus Thuram, der in der vergangenen Saison nach einer Spuckattacke gegen Hoffenheims Stefan Posch ebenso tief in die Tasche greifen musste, zusätzlich jedoch für fünf Pflichtspiele plus eins auf Bewährung gesperrt worden war.

WERBUNG

Bellingham muss die Strafe aber offenbar nicht komplett selbst berappen. „Wahrscheinlich werden wir es irgendwie aufteilen“, kündigte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Dienstagabend bei Amazon Prime an.

Je nach Schwere und Art des Vergehens ist das Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes in der Lage, das Strafmaß für Täter anzupassen. Neben Geldbußen, die sich bisweilen auch an Tagessätzen, also am Gehalt des zu Bestrafenden orientieren, sind auch Sperren für eine gewisse Anzahl an Partien oder einen Zeitraum üblich.

Aber ist Bellinghams Strafe nun angemessen oder nicht? Ein Blick in die jüngere Vergangenheit des deutschen Fußballs ermöglicht Vergleiche zu anderen Übeltätern und deren Strafmaß. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Norbert Meier (2005):

Der damalige Trainer des MSV Duisburg hatte Köln-Profi Albert Streit bei einem Bundesliga-Spiel einen Kopfstoß verpasst, durfte seiner Tätigkeit drei Monate lang nicht nachgehen und musste 12.500 Euro Strafe blechen.

Paolo Guerrero (2010):

Der damalige Stürmer des Hamburger HSV wurde nach einem 0:0 gegen Hannover 96 von einem Fan verbal angegangen. Daraufhin warf der Peruaner seine Trinkflasche nach dem Zuschauer und traf diesen am Kopf. Der DFB verhängte eine Sperre von fünf Partien und eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro.

Dieser Umstand sorgte vermutlich auch nicht für Entlastung bei Guerreros nächster heftiger Sanktion. 2012 musste er für eine üble Grätsche gegen Torhüter Sven Ulreich an der Eckfahne acht Spiele lang auf der Tribüne Platz nehmen.

Levan Kobiashvili (2012):

Siebeneinhalb Monate (!) wurde der Georgier vom DFB zum Zuschauen verbannt - bis dato Rekord im deutschen Profi-Fußball. Was hatte sich der damalige Herthaner zu Schulden kommen lassen?

Kobiashvili hatte zugegeben, Schiedsrichter Wolfgang Stark nach Abpfiff des Skandalspiels in der Relegation zwischen Fortuna Düsseldorf und den Berlinern (2:2) geschlagen zu haben. „Bei der Bemessung der Sperre für Levan Kobiashvili wurde insbesondere sein Geständnis berücksichtigt, das auch auf das Strafverfahren und einen möglichen Zivilrechtsstreit ausstrahlen kann. Im Übrigen erleidet der Spieler durch die Sperre hohe Einkommensverluste“, begründete das Sportgericht des DFB.

Nach dem Spiel hatten sich auch weitere Hertha-Spieler zu Fehlverhalten hinreißen lassen: Christian Lell wurde für eine Spuckattacke und Schiedsrichterbeleidigung für sechs, Thomas Kraft und Andre Mijatovic ebenfalls wegen Schiedsrichterbeleidigung für fünf beziehungsweise vier Ligaspiele gesperrt.

Kevin De Bruyne (2015):

Verbal entgleist war auch der belgische Superstar, der nun für Manchester City aufläuft. In seiner Zeit beim VfL Wolfsburg hatte er einem Balljungen folgenden Satz an den Kopf geschmissen: „Give me the ball, you Motherf****r!“ Das DFB-Schiedsgericht verurteilte De Bruyne zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro.

Santiago Ascacibar (2019):

Sechs Wochen durfte der damalige Stuttgarter nicht spielen, weil er Leverkusens Kai Havertz während eines Spiels angespuckt hatte. Bei ihm sah das DFB-Sportgericht keine Gründe für eine Strafmilderung.

David Abraham (2019):

Der Abwehrspieler von Eintracht Frankfurt ließ sich zu einem Bodycheck gegen Freiburg-Coach Christian Streich hinreißen und wurde für sieben Wochen aus dem Verkehr gezogen. „Es ist ein klarer Fall des direkten Vorsatzes“, begründete der vorsitzende Richter in diesem Fall. Darüber hinaus betrug die Geldstrafe 25.000 Euro.

Oliver Baumann (2020):

Der Torhüter der TSG Hoffenheim kassierte ähnlich wie Bellingham in Folge einer Schiedsrichterschelte eine Strafe. „Es ist sehr bitter, gegen Zwölf gespielt zu haben“, hatte Baumann nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen über den Unparteiischen Martin Petersen bei Sky gesagt. Unsportliches Verhalten lautete nach Angaben des DFB das Vergehen, Baumann habe Petersens Unparteilichkeit in Abrede gestellt. 8000 Euro Strafe waren die Folge. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Ozan Kabak (2020):

Für eine versuchte Spuckattacke in Richtung Gegenspieler Ludwig Augustinsson wurde der Schalker im Herbst 2020 belangt. „Krass sportwidriges Verhalten in der Form einer versuchten Tätlichkeit“, hieß die Anklage, die Kabak 15.000 Euro kosteten und vier Spiele Sperre bedeuteten.

Silas Katompa Mvumpa (2021):

Da der Profi des VfB Stuttgart falsche Angaben zu seiner Identität gemacht hatte, wurde er für drei Monate aus dem Verkehr gezogen und musste 30.000 Euro hinblättern.

„Sein Geständnis wirkte sich strafmildernd aus, ebenso wie die Tatsache, dass er auch mit seiner wahren Identität eine Aufenthaltserlaubnis und ein Spielrecht als Profifußballer in Deutschland erhalten hätte“, erklärte der DFB damals.

Alles zur Bundesliga bei SPORT1: