Belgien prägt 2,50-Euro-Münzen
Eine neue Schlacht um Waterloo?
Nach einem Streit mit Paris lässt Belgien trotz französischen Widerstands Waterloo-Gedenkmünzen im Wert von 2,50-Euro prägen.
Wer hätte das gedacht? Auch 200 Jahre nach der „Schlacht bei Waterloo“ sitzt die Wunde in Paris noch tief – und ist ein Trauma innerhalb der französischen Geschichtsschreibung. Denn die „Schlacht bei Waterloo“ am 18. Juni 1815, ausgetragen im gleichnamigen Dorf 15 Kilometer südlich von Brüssel, war die letzte Schlacht von Napoleon Bonaparte. Der Kampf seiner Truppen gegen die Alliierten, bestehend aus Großbritannien und Preußen, endete in einer totalen Niederlage – und führte zum Ende des Französischen Kaiserreichs.
Dass das inzwischen genau 200 Jahre zurückliegende Ereignis immer noch eine Schmach für französische Politiker ist, zeigte sich jetzt in einer aktuellen Auseinandersetzung zwischen Belgien und Frankreich. Nach Angaben von „faz.net“ ließ Belgien zum 200. Jahrestag der Schlacht insgesamt 180.000 Zwei-Euro-Gedenkmünze prägen – was eine jähe Kritik aus Paris nach sich zog. Eine solche Münze würde nur zu Spannungen in Europa führen, ließ die französische Regierung verlauten und antwortete mit einem Veto.
Daraufhin mussten die bereits geprägten Münzen wieder eingeschmolzen werden. Doch die Belgier ließen sich nicht unterkriegen. Denn laut einer Sonderklausel im EU-Recht darf jedes Land Sondermünzen prägen, wenn sie denn nicht den üblichen Werten entsprechen würde. So ließ Belgien kurzerhand Gedenkmünzen im Wert von 2,50 Euro und 10 Euro prägen. Einkaufen lässt sich mit ihnen nur innerhalb Belgiens, doch das wäre ohnehin sinnlos. Denn es handelt sich um Sammelstücke. Folglich kostet eine 2,50 Euro-Münze 6 Euro, während die 10 Euro-Münze 42 Euro wert ist.