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Abzocke im Netz mit Behörden-Anträgen

Viele behördliche Dokumente und andere Leistungen lassen sich mittlerweile bequem übers Internet beantragen. Damit versuchen unseriöse Anbieter Kasse zu machen.

(Symbolbild: Getty Images)
(Symbolbild: Getty Images) (Westend61 via Getty Images)

Das Internet erleichtert uns allen den Alltag. Vieles, wofür früher lange Wege nötig waren, lässt sich nun bequem von zu Hause aus erledigen und spart obendrein oft auch noch lästigen Papierkram. Das gilt für eine Menge Leistungen. Ob der Nachsendeantrag beim Wohnungswechsel, die Punktestandabfrage in Flensburg oder das Anfordern eines Führungszeugnisses – mit ein paar Klicks ist das schnell erledigt.

All das sind jedoch keine Dinge, mit denen wir täglich zu tun haben. Deshalb heißt es dann im Internet erst einmal schauen, welche Internetseite für das jeweilige Anliegen die richtige ist. Und genau das haben sich Trittbrettfahrer zunutze gemacht, die zweifelhafte Angebote für Geld an den Mann oder die Frau bringen wollen, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg.

Anleitung statt Führungszeugnis

Wer beispielsweise ein Führungszeugnis benötigt und den Begriff „Führungszeugnis beantragen“ in die Suchmaschine eingibt, erhält als einen der ersten Einträge ein Angebot von Internetseite dienstweg.info. Das trägt die Überschrift „Führungszeugnis anfordern – Online Beantragen“.

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Wer darauf klickt, bekommt auf der folgenden Internetseite allerlei Versprechungen serviert: „Kein Langes Warten auf dem Amt; bequem von Zuhause; Zustellung per Post und an die Wunschadresse; dauert nur wenige Minuten“, heißt es dort. Darunter ein roter Button mit der Aufschrift „Jetzt online bestellen“.

Anschließend sollen Nutzer ihre Daten eingeben und 13 Euro bezahlen. Was vielen jedoch an dieser Stelle nicht klar ist: Damit wurde kein Führungszeugnis beantragt und auch keine Gebühr dafür entrichtet, sondern nur ein Wegweiser bestellt, wie sich ein Führungszeugnis beantragen lässt.

Tatsächlich kostet ein Führungszeugnis ebenfalls 13 Euro Gebühr. Beantragt wird es jedoch im Internet beim Online-Portal des Bundesamts für Justiz.

Zahlreiche Beschwerden von Verbrauchern

Bei der Verbraucherzentrale Hamburg sind bereits zahlreiche Beschwerden zu solchen unseriösen Angeboten eingegangen: „Nicht immer steckt hinter dem Angebot tatsächlich die Familienkasse, das Bezirksamt oder die Deutsche Post. Vielmehr betreiben private Unternehmen diese Webauftritte. Und statt der gewünschten Dokumente erhalten Sie einen ,Wegweiser‘, wie Sie diese beantragen können, oder Sie zahlen für die Weiterleitung Ihrer Anfrage an die zuständige Behörde oder Firma.“

Die Verbraucherschützer raten, bei der Online-Suche nach Angeboten nicht immer sofort zu klicken. Denn oft stehen die Internetseiten der Trittbrettfahrer prominent ganz oben in der Liste der Suchergebnisse. „Kein Wunder, denn es handelt sich oft um gekaufte Werbeanzeigen. Manche Anbieter werden aber auch ganz ohne Bezahlung von den Suchmaschinen auf den Top-Plätzen gelistet“, so die Verbraucherzentrale.

Nicht von der Aufmachung blenden lassen

Auch vom Design der Internetangebote sollten sich Nutzer nicht täuschen lassen. Denn die unseriösen Anbieter versuchen durch die Aufmachung der Angebote den Anschein zu erwecken, dass es sich etwa um einen offiziellen Service der Behörden handelt.

Oft werden für Websites auch die Flaggenfarben der Bundesrepublik Deutschland – Schwarz, Rot und Gold – verwendet, um einem Angebot einen offiziellen Anstrich zu verpassen. „Letztendlich gibt nur der Blick ins Kleingedruckte Aufschluss darüber, ob man es mit der gewünschten Behörde oder einem privaten Dienstleister zu tun hat. Nachschauen sollte man dort ebenfalls, welche Leistungen wirklich erbracht werden“, so die Verbraucherzentrale.

Aktuelle Beschwerden zu Internetangeboten

Auf Ihren Internetseiten hat die Verbraucherzentrale Hamburg aktuelle Beschwerden zu Internetseiten von Verbrauchern veröffentlicht. Konkrete Hinweise zu zweifelhaften Angeboten gab es zu folgenden Internetseiten: kindergeld-online-beantragen.de, dienstweg.info, urkunden.online, nachsendeauftrag-einrichten.de, flensburger-punktestand.de und selbstauskunft.de.

Die ausführliche Berichterstattungen von Verbrauchern zu den genannten Websites sowie weitere Informationen zum Thema „Behörden-Nepp mit Anträgen, Dokumenten und Zeugnissen“ finden Sie hier auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg.

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