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Bedenkliche Werbeaktion: Lidl scannt Kundengesichter

Welcher Gemüse-Typ sind Sie? Das will Lidl mit einem Gesichtsscan herausfinden. Die neue Werbeaktion kommt jedoch nicht bei allen gut an.

POLAND - 2020/11/04: In this photo illustration a Lidl logo seen displayed on a smartphone. (Photo Illustration by Mateusz Slodkowski/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
(Bild: Getty Images) (SOPA Images via Getty Images)

Broccoli, Mango, Porree, Mais, Tomaten und Himbeeren – diese Obst- und Gemüsesorten kennt wahrscheinlich jeder. Aber haben Sie schon mal von Himaisorree oder Tomangoccli gehört? Das sind die neuen Obst- und Gemüsekreationen von Lidl.

Dahinter steckt eine neue Werbeaktion des Discounters, die sich Mein Omüse nennt. Dafür wirbt Lidl in seinen Social-Media-Kanälen sowie auf seiner Internetseite. Teilnehmen können Kunden über eine eigens dafür eingerichtete Internetseite für Mobilgeräte. Die lässt sich durch Facebook, Instagram oder Scannen einen QR-Codes aufrufen.

Gesichtsscan soll Aufschluss über Vitaminbedarf geben

Um teilzunehmen, sollen Kunden mit einer App einen Gesichtsscan durchführen, so dass ihr persönlicher Vitaminbedarf ermittelt und als Ergebnis die für sie beste Obst- und Gemüsemischung präsentiert wird. Und das ist dann etwa Himaisorree, eine Mischung aus Himbeeren, Mais und Porree oder Tomangoccli, eine Kreation aus Tomaten, Mango und Broccoli. Dazu gibt‘s Informationen wie etwa dass Vitamin B die Konzentration fördert oder Folsäure einen Anti-Aging-Effekt haben kann.

Um den jeweiligen Gemüsetyp für Kunden herauszufinden, verbinden sich in der „App Augumented Reality (computergestützte Wahrnehmung), Künstliche Intelligenz und eine Datenbank, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus über 20 EU-Ländern“, erklärt Lidl in der Beschreibung. Durch den Gesichtsscan werde Alter und Geschlecht ermittelt und dann der „Omüsemix“ erstellt.

Viele Likes auf Instagram und Facebook

Die witzigen Wortschöpfungen wie Rubarotte (Rucola, Banane, Karotte) oder Papricujaree (Paprika, Maracuja, Porree) inklusive der passenden Bilder kommen bei vielen Kunden gut an.

Auf Instagram hat Lidl für die Aktion schon rund 20.000 Likes eingesammelt, auf Facebook etwa 4.000. „Schaut interessant aus diese himbeer mais kreation smile“ und „Lidl hat Humor genial“, heißt es etwa in den Kommentaren.

Datenschutzrechtliche Bedenken

Aber es gibt auch kritische Stimmen. Während hinter der App sicher keine hochkomplexe künstliche Intelligenz steckt, sei die Aktion hingegen aus datenschutzrechtlicher Sicht ein wenig bedenklich, meint etwa das Computermagazin Chip: „Nutzer müssen vor dem angeblichen Scan nicht nur einen Haken bei ,Datenschutzhinweise gelesen‘ setzen, sondern auch der Verarbeitung der Daten durch Lidl sowie der Nutzung der Kamera durch den Discounter zustimmen. Lidl kann sich so theoretisch ein Bild darüber machen, wie viele Verbraucher bei der Aktion mitmachen und sich ein ,Omüse‘ erstellen lassen, was für den Markt wichtige Informationen liefern kann.“

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Aller Voraussicht nach handele es sich bei der Aktion nur um einen kleinen Marketing-Gag, könne aber gleichzeitig auch ein Indikator für den Einzelhändler sein, wie derartige Aktionen gerade beim jüngeren Publikum ankommen.

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