In diesem Artikel:
BERLIN (dpa-AFX) -Vor dem Start der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder hat der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, die Arbeitgeber zur Vorlage eines "konsensfähigen Angebots" aufgefordert. Die Länder drohten auf dem Arbeitsmarkt bei Bezahlung und Wettbewerbsfähigkeit in immer stärkeren Rückstand zu geraten, sagte Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Silberbach betonte: "Wir müssen in den nächsten zehn Jahren altersbedingt im öffentlichen Dienst über ein Viertel der Beschäftigten ersetzen." Junge Leute hätten immer weniger Anreize, zum Land zu gehen, wenn sie bei Bund, Kommunen oder gar der Privatwirtschaft im gleichen Job mehr verdienen könnten. "Wir fordern einen Gleichklang in der Bezahlung über alle Gebietskörperschaften hinweg." Zudem forderte Silberbach, die getrennten Verhandlungen für Bund und Kommunen einerseits und für die Länder andererseits wieder zusammenzuführen.
Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder starten am Mittag in Berlin. Direkt betroffen sind laut Gewerkschaft Verdi 1,2 Millionen Menschen. Rechnet man die Beamtinnen und Beamte dazu, auf die ein Abschluss üblicherweise übertragen wird, kommt man auf mehr als drei Millionen Betroffene. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr. Die Länderseite hatte die Forderung bereits zurückgewiesen.