Bauernpräsident: Trockenheit führt teils zu 'irreparablen Schäden'
BERLIN (dpa-AFX) - Die Trockenheit der vergangenen Wochen in Deutschland hinterlässt Spuren in der Landwirtschaft.
"An manchen Standorten - beispielsweise leichten Böden oder schweren tonigen Böden - haben wir jetzt schon irreparable Schäden, dort wird es zu Ernteeinbußen kommen", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er hoffe noch auf warmen ergiebigen Landregen im Mai. "Aber eine Rekordernte werden wir mit Sicherheit nicht einfahren."
Dürre: Auf dem Trockenen
Die Situation sei wegen der Corona-Krise, aber vor allem wegen der Trockenheit "auch wirtschaftlich sehr angespannt". Nur noch 29 Prozent der Landwirte wollten überhaupt noch investieren, die Stimmung sei derzeit getrübt. Letztlich könne man aber erst im Juli und August absehen, welchen Ertrag das Getreide tatsächlich abwirft. Für die Herbstkulturen - etwa Zuckerrüben, Mais, viele Gemüsearten, Obst und Wein - sei er "jetzt noch zuversichtlich", sagte Rukwied.
DWD-Statistik zur #Trockenheit: In der 1. Hälfte des #April 2020 fielen im Mittel in Deutschland nur knapp 3 Prozent der sonst im ganzen Monat typischen 58 L/m2. Und: In den vergangen 11 Jahren war der April hierzulande immer zu trocken (https://t.co/BjWzggLcEO) /kis pic.twitter.com/AJ66BEH6mb
— DWD (@DWD_presse) April 16, 2020
Steuerfreie Risikoausgleichsrücklage gefordert
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes forderte erneut eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage für Landwirte. Betriebe könnten dann in guten Jahren Geld zur Seite legen, ohne es versteuern zu müssen. Rukwied betonte zudem, grundsätzlich sei Offenheit für moderne Produktionsverfahren nötig. Die Landwirte benötigten Zugang zu modernen Techniken, mit denen sich etwa widerstandsfähigere Sorten züchten ließen. Weiter sagte er: "Wir brauchen verstärkt Präzisionslandwirtschaft, damit wir unsere Bestände exakter düngen können."
Sorgen bereiten Rukwied mögliche Einschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. "Wir haben immer weniger Wirkstoffe zur Verfügung, um Schädlinge und Krankheiten bekämpfen zu können", sagte der Bauernpräsident. "Das ist ein großes Risiko und das kann die Landwirtschaft am Ende deutlich stärker belasten als Witterungskapriolen."
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