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Batteriehersteller Varta will die Produktion erneut erhöhen – Aktie steigt kräftig

Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien boomt: Der Batteriehersteller aus Ellwangen will seine Produktionskapazitäten schon wieder aufstocken. Die Anleger greifen zu.

Das baden-württembergische Unternehmen profitiert von dem Lithium-Ionen-Boom im Bereich der Mini-Batterien.  Foto: dpa
Das baden-württembergische Unternehmen profitiert von dem Lithium-Ionen-Boom im Bereich der Mini-Batterien. Foto: dpa

Für den Mittelständler aus Ellwangen fangen die 20er-Jahre gut an. Zum vierten Mal innerhalb eines Jahres kündigt das baden-württembergische Unternehmen Varta eine Erhöhung seiner Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien (LIB) an. „Der Markt wächst überproportional schnell“, erklärt Varta-Chef Herbert Schein im Gespräch mit dem Handelsblatt. Und Varta wachse noch schneller als der Markt.

Erst im September hatte der Batteriespezialist angekündigt, seine Lithium-Ionen-Produktion auf 150 Millionen Zellen pro Jahr zu erweitern. Jetzt sollen es 200 Millionen Zellen werden – und zwar schon Ende 2021. Dafür will Varta insgesamt 255 Millionen Euro investieren und 600 neue Arbeitsplätze schaffen.

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An der Börse kommen die Pläne gut an: Die Aktie liegt am Donnerstagnachmittag mehr als sieben Prozent im Plus und ist damit mit Abstand größter Gewinner im MDax. Noch am Mittwoch vergangener Woche waren die Papiere wegen trüber Geschäftsaussichten um fast ein Viertel eingebrochen.

Das schwäbische Unternehmen macht sein Geld vor allem mit Mini-Akkus für Hörgeräte und Bluetooth-Kopfhörer. Die kabellosen Headsets sind der stärkste Wachstumstreiber im Audiomarkt: Allein 2018 legten die weltweiten Gesamtumsätze laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens GfK um fast 40 Prozent auf rund 14 Milliarden Euro zu. Auch 2019 wuchs das lukrative Segment wieder um 30 Prozent.

Das zeigt sich auch an den Zahlen der Schwaben. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird laut Vorstandschef Schein 2019 um 67 bis 75 Prozent auf 84 Millionen bis 88 Millionen Euro steigen.

„Unsere Zukunft liegt im Lithium-Ionen-Markt, darauf werden wir uns fokussieren“, kündigt Vorstandschef Schein an. Noch in diesem Jahr will Varta eine Lithium-Ionen-Zelle mit einer 15 Prozent höheren Energiedichte auf den Markt bringen. Das Unternehmen ist außerdem Mitglied in dem EU-geförderten Konsortium zur Zellproduktion in Europa.

Über eine Milliarde Euro Beihilfen aus Brüssel haben allein die deutschen Hersteller beantragt. Wie viel davon in Ellwangen landet, wollte Schein allerdings nicht sagen. „Wir wollen eine neue Generation von LI-Batterien entwickeln. Parallel dazu wollen wir im Rahmen des EU-Projekts auch größere Lithium-Ionen-Batterien entwickeln“, sagt Schein. Dabei schließe man auch den Automobilmarkt in Zukunft nicht aus.

Ob sich die Technologie der Mini-Lithium-Ionen-Akkus allerdings auch auf die Batterie von Elektroautos übertragen lässt, ist längst nicht gesagt. Schein zumindest hat daran keine Zweifel. „Wir haben bewiesen, dass wir Lithium-Ionen-Batterien entwickeln können und in eine Massenfertigung überführen können“, sagt er.

Die Aktie zumindest setzt den Höhenflug aus dem vergangenen Jahr im Januar nicht gleich fort. Vom 30. Dezember bis zum 15. Januar fiel der Kurs um über 30 Prozent. 2019 war um die erst seit gut zwei Jahren an der Börse notierte Aktie des MDax-Konzerns ein regelrechter Hype entbrannt. Innerhalb von zwölf Monaten ist sie um fast 370 Prozent in die Höhe geschossen. Seit dem Börsengang summiert sich das Plus aber auch jetzt noch auf knapp 300 Prozent.