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BASF zieht Dax ins Minus – Deutsche Bank verliert mehr als vier Prozent

Die Gewinnwarnung von BASF schockiert die Anleger. Die Aktie des Chemiekonzerns gerät kräftig unter Druck und belastet den Leitindex. Charttechniker bleiben aber gelassen.

Für den Dax geht es am Dienstag weiter abwärts. Foto: dpa
Für den Dax geht es am Dienstag weiter abwärts. Foto: dpa

Nach zwei Verlusttagen in Serie ist der Dax auch am Dienstag ins Minus gerutscht. Zum Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex 0,85 Prozent schwächer bei 12.436 Punkten. Am Montag hatte er 0,2 Prozent schwächer geschlossen bei 12.544 Zählern.

An diesem Dienstag machte vor allem die Gewinnwarnung des Chemiekonzerns BASF dem Leitindex zu schaffen: Für die Aktie geht es 3,3 Prozent nach unten, nachdem der Vorstand am Vorabend seine Jahresziele unter anderem wegen der schwachen Entwicklung der Autobranche nach unten korrigiert hat.

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Das Positive an diesem Handelstag: Zwischenzeitlich lag das Papier knapp sechs Prozent im Minus, es gab also Kaufinteresse auf niedrigerem Kursniveau. „Das könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass selbst diese drastische Prognosesenkung zu einem Großteil schon eingepreist war“, meinte Jochen Stanzl vom Onlinebroker CMC Markets.

Statt eines Anstiegs des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) von bis zu zehn Prozent erwartet BASF nun im Gesamtjahr einen Einbruch von bis zu 30 Prozent. Beim Umsatz wird jetzt mit einem leichten Rückgang statt mit einem Wachstum von bis zu fünf Prozent gerechnet.

Die Gewinnwarnung gilt als Alarmsignal für die gesamte deutsche Wirtschaft. Denn die Lage in der Chemieindustrie und bei einem derart breit aufgestellten Konzern wie BASF ist ein guter Frühindikator für die Konjunktur, weil sie mit Vorprodukten beinahe alle Branchen in jeder Region beliefert. Sie bekommt eine sinkende Nachfrage deshalb früh zu spüren.

Außerdem wachsen unter den Anlegern die Zweifel, ob die US-Notenbank angesichts des robusten Arbeitsmarktes bald die Zinsen senkt. Während manche Analysten die Notwendigkeit einer baldigen Zinssenkung infrage stellen, wird an den Finanzmärkten immer noch auf eine Reduzierung um einen Viertelprozentpunkt gewettet.

Trotzdem ist die aktuelle Korrektur im Dax nicht zwingend als Vorbote von fallenden Kursen zu werten. Wichtig ist aus charttechnischer Sicht, dass der Dax zum Handelsschluss die Marke von 12.408 Punkten verteidigt. Gelingt das, bestehen nach Meinung der Analysten der britischen Bank HSBC gute Chancen, „dass das bisherige Jahreshoch von Anfang Juli bei 12.656 Punkten noch nicht das Ende der Fahnenstange markiert und das Aktienbarometer Kurs auf die verschiedenen Hochs und Tiefs bei rund 12.800 Punkten nimmt“.

Die charttechnische Lage sieht aktuell so aus: Seit dem Jahreshoch am vergangenen Mittwoch mit 12.656 Punkten laufen die Rückzugsgefechte – der Dax verarbeitet den rasanten Kursanstieg von Anfang der vergangenen Woche.

Auch die bisher wichtige Marke von 12.408 Zählern wurde am heutigen Handelstag erreicht und mit dem bisherigen Tagestief von 12.363 Punkten unterschritten. Doch dann setzten Käufe ein und trieben den Dax wieder über 12.400 Zähler.

Bei 12.408 war das untere Ende einer sogenannten Kurslücke (Fachbegriff: Gap) – die Differenz zwischen dem Tageshoch vom Freitag vergangener Woche (12.408 Punkte) und dem Tagestief vom gestrigen Montag. Solche Kurslücken werden später oft geschlossen, die untere Marke gilt laut Charttechnik als Unterstützung und damit als Einstiegsmöglichkeit.

Die Marke von 12.408 harmoniert auch gut mit dem zwischenzeitlichen Jahreshoch von 12.438 Zählern, eine weitere wichtige Unterstützung.

Nur unterhalb von 12.408 Zählern als Tagesschlussstand sollten Anleger in Richtung 12.260 Punkte denken. Das war zumindest heute nicht der Fall.

Positiv zu werten ist die steigende 200-Tage-Linie, die aktuell bei 11.622 Punkten notiert. Die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage, die vor allem von langfristigen Investoren beachtet wird, gilt als zuverlässiger Indikator für einen längeren Aufwärtstrend. Zuletzt drehte die Linie Mitte 2016 nach oben. Damals notierte der Dax bei 10.514 Punkten und stieg anschließend auf das bisherige Rekordhoch von 13.596 Zählern.

Sentiment-Experte Stephan Heibel sieht nach Auswertung der Handelsblatt-Umfrage „Dax-Sentiment“ sogar eine ideale Börsenstimmung. Viele Anleger seien defensiv positioniert und hätten sich gegen fallende Kurse abgesichert. Wenn sie diese Positionen auflösen, stützen sie automatisch den Dax.

Morgan Stanley hat zwar bei weltweiten Aktieninvestments das Verhältnis von Chancen zu Risiken als „aktuell ungünstig“ bezeichnet. Die Investmentbank erwartet allerdings, dass sich europäische Aktien besser entwickeln als der US-Markt. Die Analysten rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Kaufprogramm für Anleihen wieder hochfährt.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Der radikale Strategieschwenk von Deutschlands größtem Geldhaus mit einem Rückzug aus weiten Teilen des Investmentbankings wurde zwar allseits begrüßt, nach einem kurzen Plus zu Handelsbeginn schloss die Aktie am Montag aber 5,4 Prozent im Minus und war mit Abstand das Schlusslicht im Dax. Am Dienstag ging es weiter nach unten: Die Aktie verlor zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent und lag zum Handelsende noch 4,2 Prozent im Minus.

Bayer: Die Aktien des im Dax ebenfalls schwer gewichteten Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer gaben 0,4 Prozent nach. Im Berufungsverfahren zum zweiten Glyphosat-Urteil schaltete sich eine Geschworene ein und forderte den Richter auf, den gegen Bayer verhängten Schadensersatz aufrechtzuerhalten.

Chemiewerte: Im Sog von BASF büßten die Titel von Covestro, Lanxess und Wacker Chemie bis zu 5,8 Prozent ein.

Deutz: Der Ausverkauf bei Deutz geht weiter. Die Aktien des Motorenbauers verloren am Dienstag 15,6 Prozent auf 6,84 Euro, so viel wie zuletzt vor knapp vier Jahren. Damit beläuft sich das Minus seit Wochenbeginn auf mehr als 18 Prozent.

Analystencheck: Warburg Research senkt Kursziel für Fuchs Petrolub

Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für Fuchs Petrolub nach einer Gewinnwarnung von 36,60 Euro auf 32,30 Euro gesenkt und die Einstufung auf „hold“ belassen. Der Hauptgrund für die erwartete Verfehlung der alten Prognose scheine die anhaltende Nachfrageschwäche der europäischen wie der asiatischen Autoindustrie zu sein, schrieb Analyst Oliver Schwarz in einer am Montag vorgelegten Studie. Laut Handelsblatt-Analystencheck empfehlen sechs Analysten die Aktie von Fuchs Petrolub zum Kauf, 13 raten, sie zu halten.

Mit Agenturmaterial.

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