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BASF plant 10-Milliarden-Projekt in China

Der Chemieriese BASF will seine Präsenz in China weiter ausbauen und erwägt dazu den Bau eines zweiten großen Verbundstandortes in der Volksrepublik. Die Investitionssumme wird auf bis zu zehn Milliarden Dollar geschätzt. Das Projekt wäre die mit Abstand größte Einzelinvestition des Konzerns.

Eine entsprechende unverbindliche Absichtserklärung haben laut BASF der neue Firmenchef Martin Brudermüller und Lin Shaochun, der Vize-Gouverneur der Provinz Guangdong, heute in Berlin im Rahmen des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang unterzeichnet.

Der Ludwigshafener Konzern setzt mit diesem Projekt ein weiteres Signal für sein starkes Engagement in China und seine ungebrochenen Wachstumserwartungen für den chinesischen Markt. Zugleich würde er sich mit dem Ausbau seiner lokalen Produktion unabhängiger von wachsenden Handelsbeschränkungen machen.

Das Großprojekt ist der erste auffällige Akzent, den der neue BASF-Chef Martin Brudermüller setzt. Er hat Anfang Mai als Nachfolger von Kurt Bock die Führung in Ludwigshafen übernommen. Als langjähriger Asienchef des Chemieriesen gilt er als Kenner des chinesischen Chemiemarktes und der dortigen Chemieindustrie.

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Das geplante Investitionsvolumen ist selbst für BASF-Verhältnisse enorm. Derzeit investiert der Konzern weltweit rund vier Milliarden Euro pro Jahr in Sachanlagen. Als bisher größte Einzelinvestition gilt eine gut eine Milliarden Euro teure Anlage für ein Kunststoff-Vorprodukt, die der Konzern in den vergangenen Jahren in Ludwigshafen errichtete.

Das neue Werk soll nach Plänen der BASF in Guangdong entstehen und als Kernelement einen sogenannten Steamcracker mit einer Kapazität von einer Million Tonnen Ethylen enthalten. Diese stellen aus Rohbenzin oder Erdgas Ethylen her. Ethylen wiederum ist ein zentraler petrochemischer Ausgangsstoff für zahlreiche höher veredelte Chemikalien und Kunststoffe.

In Verbundstandorten werden typischerweise diverse Anlagen für Chemieprodukte rund um einen Steamcracker angesiedelt. Einen entsprechenden Verbundstandort hat BASF ab Mitte der 90er Jahre bereits in Nanjing in Kooperation mit dem Staatskonzern Sinopec und langjährigen Partnern aufgebaut. Insgesamt hat BASF fünf weitere dieser Verbundstandorte in Europa und den USA.

Den neuen Standort will der Konzern indessen in alleiniger Verantwortung betreiben. Die BASF würde sich damit unabhängiger machen vom Partner Sinopec. Die Fertigstellung der ersten Anlagen könnte laut BASF bis spätestens 2026 erfolgen. Der Abschluss des Projekts wird für 2030 geplant.

Man wolle an dem neuen Standort ein umfassendes „Smart-Manufacturing-Konzept“ umsetzen, kündigt BASF an. Bei diesem würden weltweit führende Technologien zum Einsatz kommen.