Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.986,40
    +211,02 (+0,56%)
     
  • Gold

    2.406,70
    +8,70 (+0,36%)
     
  • EUR/USD

    1,0661
    +0,0015 (+0,14%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.898,34
    +2.353,09 (+4,09%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.371,97
    +59,34 (+4,52%)
     
  • Öl (Brent)

    83,24
    +0,51 (+0,62%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.282,01
    -319,49 (-2,05%)
     

BASF bricht der Umsatz weg

Niedrige Ölpreise belasten - BASF bricht der Umsatz weg

Die BASF ist in den vergangenen Monaten wieder zum Chemiekonzern geworden. Diese paradoxe Schlussfolgerung könnte man aus den Zahlen ableiten, die der Ludwigshafener Konzern für das erste Quartal vorlegte.

Denn das markanteste Element des Quartalsbericht war ein drastischer Umsatz- und Ergebnisrückgang von jeweils knapp 90 Prozent im Öl- und Gasgeschäft. Die Erlöse der Sparte sanken von knapp fünf Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf nur noch 611 Millionen Euro im ersten Quartal 2016, der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen von 437 Millionen Euro auf nur noch 66 Millionen Euro. Das Bild des Ludwigshafener Chemieriesen, der in der Vergangenheit eigentlich immer ein Chemie- und Ölkonzern war, hat sich damit markant verändert.

Der Umsatzanteil des Öl- und Gasgeschäfts am BASF-Gesamtkonzern hat sich binnen Jahresfrist von 25 Prozent auf vier Prozent verringert, der Ergebnisanteil von knapp 22 auf nur noch 3,5 Prozent. Ertragsmäßig ist die Öl- und Gassparte damit fast zur „Quantité“ négligeable geworden. Gemessen am eingesetzten Vermögen hat sie mit gut zwölf Milliarden Euro oder rund 16 Prozent aber nach wie vor größeres Gewicht.

Auslöser für den Einbruch war nicht nur der Einbruch der Öl- und Gaspreise, die sich gegenüber dem Vorjahresquartal nochmals spürbar reduziert haben, sondern auch der Verkauf des Gashandelsgeschäfts, das Ende September komplett vom russischen Partner Gazprom übernommen wurde. Alleine 4,2 Milliarden Euro Umsatzverlust im ersten Quartal 2016 entfielen auf diese Transaktion.

WERBUNG

Im Gesamtkonzern führte der Einbruch bei Öl und Gas zu einem Umsatzrückgang von 29 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn schrumpfte indessen nur um sechs Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Die Chemiesparten des Konzerns verbuchten zwar Erlöseinbußen von gut sechs Prozent, konnten ihren Betriebsgewinn in Summe aber um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro steigern und damit die Ebitmarge von zehn auf 13 Prozent verbessern. Das Konzernergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter lag mit knapp 1,4 Milliarden Euro sogar um 18 Prozent über dem Vorjahreswert.

Alles in allem hat der Chemieriese damit zwar die Umsatzerwartungen der Analysten verfehlt, die Gewinnschätzungen dagegen hat er durchweg übertroffen. Beim Nettogewinn sogar um rund 20 Prozent. Gegen den schwachen Markttrend konnte die BASF-Aktie daher leicht zulegen.

BASF-Chef Kurt Bock schlug mit Blick auf das Gesamtjahr 2016 einen eher vorsichtigen Ton an. „Das Geschäftsumfeld wird herausfordernd bleiben“, sagte er, „und wir rechnen nicht mit einer raschen Erholung unserer Märkte.“ Er bekräftigte indessen die bisherige Prognose, die nur einen leichten Rückgang des Betriebsgewinns vor Sondereinflüssen vorsieht. Sie basiert auf einem Ölpreis von 40 Dollar je Barrel und einem Wachstum der globalen Chemieproduktion um 3,4 Prozent.


„Die BASF kauft keine Firmen, weil das Geld billig ist“

Der BASF-Chef gab sich insgesamt kämpferisch und verteidigte vor den gut 6.000 Aktionären im Mannheimer Konferenzzentrum Rosengarten einmal mehr die Strategie des Chemieriesen. Eine Aufspaltung, ein Rückzug aus der Agrochemie oder eine Trennung von Öl und Gas – das alles steht für den BASF-Chef nicht zur Debatte. „Wir beweisen, dass wir als integrierter Konzern erfolgreich agieren können“, bekräftigte er.

An Öl und Gas werde man zwar auch 2016 sicherlich keine Freude haben. Aber: „Das Geschäft ist weiter wichtig.“ Die zusätzlichen Gasfelder, die man im Gegenzug für die Abgabe des Gashandels erhalten hat, bieten aus Sicht Bocks die Perspektive, die sehr kostengünstige Produktion in Sibirien auszubauen.

Bock bekräftigte zugleich die vorsichtige Akquisitionsstrategie des Konzerns. „Die BASF kauft keine Firmen, weil das Geld billig ist oder verfügbar ist, sondern nur dann, wenn wir mit diesen Firmen wachsen können, und Wert schaffen können.“ Den Verbund, das heißt die enge Vernetzung von Chemieanlagen, sehe man weiter als große Stärke der BASF.