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Bankeinlagen werden Aufsichtsthema No. 1: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Zum Thema Bankeinlagen schien es einen klaren Konsens zu geben: Otto Normalverbraucherin sollte sich dank Einlagensicherung nicht darum scheren müssen. Wohlhabende und professionelle Bankkunden sollten hingegen schon darüber nachdenken, wo und wie sie Hunderttausende bis Millionen parken. Damit sollten einerseits Bank-Runs mit Schlangen vor Filialen und Geldautomaten passé sein, andererseits sollte nicht Vollkasko dem Moral Hazard Tür und Tor öffnen.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die selbst für Insider wie Fed-Chef Powell überraschende Bankenkrisen der letzten Wochen haben diesen Konsens zertrümmert. Der Run auf die Silicon Valley Bank wurde verursacht durch Start-ups mit Risikokapital-gefüllten Konten weit über der Versicherungsgrenze; der auf die Credit Suisse durch superreiche asiatische und nahöstliche Familien. Schmerzlich erinnern sich deutsche Banken noch daran, wie die Greensill-Pleite die Einlagensicherung Milliarden kostete. Citigroup-Chefin Fraser warnt vor dem App-Banking als “Game Changer”.

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Wie darauf reagiert wird ist noch völlig unklar. In den USA schien Finanzministerin Yellen zunächst alle Einlagen in unbegrenzter Höhe zu garantieren, gestern dann doch wieder nicht. Bei einer Veranstaltung von Bloomberg sagte auch Bafin-Chef Branson gestern, man müsse über die Behandlung von Einlagen neu nachdenken, blieb aber Details schuldig. Aber schon jetzt kann man sagen, dass die Geschichtsbücher einmal nicht exotische Finanzprodukte als Auslöser der Bankenkrise 2023 ausmachen werden, sondern das älteste Thema der Bankenaufsicht überhaupt.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Trotz der Probleme im Bankensektor hat die Fed die Zinsen um weitere 25 Bp angehoben. Sie deutete an, dass weitere Erhöhungen folgen könnten.

  • Die USA streben laut Finanzministerin Yellen keine “pauschale” Einlagenabsicherung an, um das US-Bankensystems ohne die Zusammenarbeit mit dem Kongress zu stabilisieren.

  • Pfandbriefbank-Chef Arndt kontert Hedgefonds bei Kapitalabschöpfung.

  • Das Berliner Fintech Raisin, das hinter der Einlagenplattform Weltsparen steht, hat 60 Millionen Euro eingesammelt.

  • Der Schweizer Baustoffkonzern Sika verkauft sein Geschäft mit Zuschlagstoffen nun doch nicht an den britischen Chemiekonzern Ineos, sondern an die Beteiligungsgesellschaft Cinven. Grund sind Bedenken der britischen Wettbewerbshüter.

  • Laut Bafin-Chef Mark Branson hat der jüngste Zusammenbruch mehrerer Banken für Nervosität auf den europäischen Bankenmärkten gesorgt.

  • Nach Ansicht von Bundesbankpräsident Joachim Nagel sind weitere Zinserhöhungen der EZB notwendig.

  • Die EZB-Falken sehen sich nach dem Zinsentscheid bestätigt.

ANALYSEN:

  • Nach der Leitzinserhöhung der Fed rechnet Bill Ackman mit dem beschleunigtem Abzug von Bankeinlagen.

  • In Anbetracht erhöhter “Angst” am Finanzmarkt und steigender Rezessionsrisiken hält Goldman Abwärtsrisiken für Gold im Falle einer sanften Landung oder einer weiteren Falkenhaltung der Fed für deutlich geringer als das Bullion-Aufwärtspotenzial im Falle einer Rezession.

  • Das Schicksal der Credit Suisse war schon Tage vorher besiegelt

AKTIENMÄRKTE | Die asiatischen Börsen tendieren am Donnerstag uneinheitlich. In Hongkong legen die Kurse kräftig zu, wobei die Aktie des Tech-Konzerns Tencent angesichts des florierenden geschäfts mit Online-Werbung mehr als 6% klettert. Der Tokioter Aktienmarkt indessen geht seitwärts. Die Wall Street schloss am Mittwoch sehr schwach. Die US-Notenbank hat die Zinsen erneut um 25 Basispunkte angehoben und die Bereitschaft signalisiert, die Geldpolitik wenn nötig weiter zu straffen. Als Stimmungsdämpfer erwies sich zudem die Aussage von Janet Yellen, das Finanzministerium habe keine Pauschalgarantie für Bankeinlagen erwogen. Der KBW Bankenindex schloss fast 5% im Minus.

RENTENMÄRKTE | Am europäischen Rentenmarkt überwog am Mittwoch das Verkaufsinteresse, allerdings nicht mehr so stark wie am Vortag. 10j Bunds gingen mit 5 Bp höherer Rendite aus dem Handel. EZB-Rat Wunsch erklärte, die Notenbank werde die Zinsen wohl weiter anheben müssen, wenn sich die Märkte stabilisieren. Es brauche allerdings Zeit, die vollen Auswirkungen der jüngsten Turbulenzen einzuschätzen. Heute treten erneut verschiedene EZB-Redner auf, unter anderem am Vormittag Österreichs Nationalbankchef Holzmann und am Nachmittag Chefvolkswirt Lane. Im Fokus stehen die Zinsentscheidung der Bank of England auch angesichts des überraschenden Inflationsanstiegs im Februar und die SNB-Entscheidung.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt korrigiert am Donnerstag, nachdem er an den ersten drei Tagen der Woche kräftig zugelegt hat. Brent kostet nun rund $76 je Barrel nach rund $73 Ende letzter Woche. “Die Äußerungen von Yellen in Bezug auf eine pauschale Einlagensicherung haben offenbar erneut Druck auf Risikoanlagen, einschließlich Öl, ausgeübt”, erklärt Rohstoffstratege Warren Patterson von ING mit Blick auf die Erklärung der US-Finanzministerin, keine pauschale Garantie von Bankeinlaghen geprüft zu haben. Der Goldpreis steigt 0,5% nach einem 1,5%-Zuwachs am Mittwoch.

TERMINE AM DONNERSTAG

  • Quartalszahlen/Geschäftsberichte Europa: Heidelbergcement, Knorr-Bremse, Nemetschek, Vitesco, Zur Rose, Krones, Befesa, CTS Eventim, Scout24, Hamburger Hafen und Logistik, Indus Holding, SGL Carbon, Zeal Network, PVA TePla, LPKF Laser & Electronics, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Porsche Automobil Holding, Pirelli, Patrizia, Fresenius SE,

  • 09:30 Schweizerische Nationalbank verkündet Ergebnis der Sitzung des geldpolitischen Rats

  • Weitere geldpolitische Entscheidungen: 10:00 Norges Bank, 12:00 Türkische Zentralbank, 13:00 Bank of England

  • Zahlreiche EZB-Redner inklusive Ratsmitglieder Stournaras, Müller, Holzmann, Centeno und Chefvolkswirt Lane.

  • 12:30 Finanzminister Lindner mit Bildungsministerin Stark-Watzinger bei Auftaktveranstaltung “Aufbruch finanzielle Bildung”

  • US-Konjunkturdaten: Chicago Fed National Activity Index, Erstanträge Arbeitslosenhilfe, Leistungsbilanz, Neubauverkäufe

  • Hellofresh, Capital Markets Day

  • Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel (bis 24.3)

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