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Bafin findet bei Adler überhöhten Gewinn und Bilanzsumme

(Bloomberg) -- Die Bafin hat bei ihrer Prüfung der Bücher der Adler Real Estate AG weitere Ungereimtheiten gefunden. Laut einer zweiten “Teil-Fehlerfeststellung” wurden Gewinn und Bilanzsumme im Jahr 2019 zu hoch ausgewiesen und dadurch der Verschuldungsgrad zu niedrig dargestellt. Das teilte die Finanzaufsicht am Donnerstag mit.

Der kriselnde Berliner Vermieter hat nach Ansicht der Bafin damals in unzulässiger Weise die verbundene Immobilienfirma Ado Properties SA als Tochterunternehmen konsolidiert. Dadurch sei die Bilanzsumme um 3,9 Milliarden Euro und das Gesamtergebnis um 543 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen worden. Bedeutsam war dies, weil “ohne die Vollkonsolidierung ein wesentlicher Anstieg der Loan-to-Value-Kennzahl auf ca. 70% die Folge gewesen wäre”, hält die Behörde fest.

Im Jahr 2020 fusionierte die Adler Real Estate mit der Ado und bildete dadurch die heutige Konzernmutter Adler Group SA. Adler Real Estate ist noch an der Börse, aber fast vollständig im Besitz der Adler Group.

Diese widersprach der Bafin. Der damalige Anteil von 33% an der Ado habe “angesichts der gewöhnlichen Hauptversammlungspräsenzen bei der Ado Properties SA eine faktische Kontrollmehrheit” dargestellt. Daher sei die Vollkonsolidierung sogar “zwingend geboten” gewesen. Am Abschluss halte man fest, die Meinungsverschiedenheit mit der Bafin werde nun auf dem Rechtsweg geklärt.

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Adler steckt in der Krise, seit vor über einem Jahr ein Leerverkäufer den Konzern wegen angeblich systematischem Betrug an den Pranger stellte. Der Vermieter bestreitet die Vorwürfe, hat allerdings seitdem Manager ausgetauscht und Immobilien verkauft, um Schulden abzubauen.

Eine von Adler beauftragte Überprüfung der Vorwürfe durch den Wirtschaftsprüfer KPMG ergab zwar keine Beweise für systematischen Betrug, konnte jedoch einige der Behauptungen des Leerverkäufers nicht widerlegen. Korrekte Bilanzen sind daher auch entscheidend für die Bemühungen Adlers, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, zumal KPMG inzwischen sein Mandat niedergelegt hat.

Adler Real Estate ließ seine Bücher bis 2020 von der Kanzlei Ebner Stolz prüfen. In dessen Testat für den Abschluss 2019 heißt es, dass die Art und Weise, wie Adler die ADO-Übernahme verbucht hatte, “vollständig und angemessen” war.

Ebner Stolz war zuletzt mit Fragen zu seiner Arbeit konfrontiert, weil es der Wirtschaftsprüfer der Greensill Bank AG war, die Anfang 2021 von der Bafin geschlossen wurde. Die Firma zog daraufhin ihr Testat des Abschlusses der Bank für 2019 zurück.

Ein Sprecher von Ebner Stolz sagte, er könne sich aufgrund von Verschwiegenheitsverpflichtungen nicht zu Adler äußern.

Vor drei Monaten hatte die Bafin dem Unternehmen bereits vorgeworfen, den Verkauf eines Projekts zu einem Preis verbucht zu haben, der etwa dem Doppelten einer angemessenen Bewertung entsprach. Adler kündigte auch damals an, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.

Mehr zum Thema: Bafin sieht Adler-Projekt mit bis zu 233 Mio Euro überbewertet

Die Bafin-Prüfung der Jahresabschlüsse 2019, 2020 und 2021 der Adler Real Estate geht jedenfalls weiter. Adler sieht sich zwar in einem “guten und konstruktiven Dialog” mit der Behörde, wünsche sich aber “eine zügige gesamthafte Feststellung” für 2019. Die in Luxemburg ansässige Adler Group unterliegt der dortigen Aufsichtsbehörde.

Die Aktie der Adler Group fiel in Frankfurt um bis zu 5,6% auf 1,55 Euro. Im laufenden Jahr haben die Papiere über 80% nachgegeben.

Überschrift des Artikels im Original:German Regulator BaFin Faults Adler’s Accounts for a Second Time

--Mit Hilfe von Steven Arons.

(Neu: Weitere Details)

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