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Backhaus zeigt Verständnis für Kritik an Nord Stream 2 und Stiftung

SCHWERIN (dpa-AFX) - Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat Verständnis für die Kritik von Umweltschützern am Bau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 und der damit verbundenen Klimastiftung geäußert. Erdgas gelte zwar als Übergangstechnologie, um die erneuerbaren Energien zu ergänzen. "Aber: Das Ausmaß der fossilen Gasnutzung muss angepasst werden", sagte Backhaus der "Schweriner Volkszeitung" (Freitag).

Insofern sei die Frage berechtigt, ob man heute noch eine Infrastruktur errichten müsse, die mit Blick auf die möglichst schon bis 2038 angestrebte klimaneutrale Energieerzeugung ihre maximale Nutzungsdauer nicht erreichen werde. Zudem seien die Klima- und Umweltverbände bei der Vorbereitung der umstrittenen Umweltstiftung nicht richtig eingebunden gewesen. "Dass es da Kritik gibt, verstehe ich", sagte Backhaus.

Dennoch nannte es der Minister einen "umweltpolitischen Irrsinn", den Bau der Erdgasleitung durch die Ostsee jetzt abzubrechen. "Die Pipeline steht kurz vor der Vollendung. Wenn wir es jetzt stoppen, haben wir nicht nur eine gigantische Ruine am Meeresgrund liegen, sondern wir würden damit auch die Chancen aufgeben, die uns das Projekt eröffnet. All die Klimaschutzmaßnahmen und die wertvolle Arbeit der neuen Stiftung wären wohl ebenfalls gestorben", sagte Backhaus. So gingen mit dem Pipelinebau Ausgleichsmaßnahmen an Land im Umfang von 40 Millionen Euro einher, wie etwa die Renaturierung des Polders Bargischow bei Anklam oder der Fischlandwiesen auf dem Darß. Zudem hatte sich die Nord Stream AG verpflichtet, zunächst 20 Millionen Euro in die neu gegründete Umweltstiftung des Landes zu geben.

Kritiker sehen in der zu Jahresbeginn gegründeten landeseigenen Stiftung "Klima- und Umweltschutz MV" eine Mogelpackung, da diese auch einen wirtschaftlichen Teil umfasst, der den Weiterbau von Nord Stream 2 unterstützt. So sollen mit Hilfe der Stiftung von den USA angedrohte Sanktionen gegen am Bau beteiligte Firmen möglichst umgangen werden. Die USA sind gegen die Gas-Pipeline, weil sie eine zu große Abhängigkeit ihrer Partner in Europa von Russland sehen. Kritiker werfen den USA dagegen vor, nur ihr Flüssiggas in Europa besser verkaufen zu wollen. Seit der Inhaftierung und Verurteilung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny nehmen allerdings die politischen Forderungen nach einem sofortigen und endgültigen Aus für Pipelineprojekt auch in Deutschland spürbar zu. Hauptinvestor ist der russische Energiekonzerns Gazprom <US3682872078>.