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Börsianer feiern den Rücktritt von Thyssen-Krupp-Chef Hiesinger

Der Aktienmarkt feiert den Rücktritt von Heinrich Hiesinger als Vorstandschef von Thyssen-Krupp. Die Titel des Industriekonzerns legten einen Kurssprung von zeitweise mehr als vier Prozent zu. Allerdings gab das Papier im weiteren Handelsverlauf wieder einen Teil der Gewinne ab. Am frühen Nachmittag lag es 2,4 Prozent im Plus und notierte bei rund 22 Euro.

„Nun besteht die Chance, eine neue Strategie zu entwickeln, den Konzernumbau voranzutreiben und damit den Konzern neu auszurichten“, erläutert Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment die Gründe für steigenden Kurs und empfiehlt: „Der Nachfolger sollte daher auch eine neue Perspektive einbringen und nicht an der bestehenden Strategie festhalten.“

Auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat das Papier anlässlich des angekündigten Rückzugs von Hiesinger von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und das Kursziel von 23 auf 26 Euro angehoben. „Damit wird ein Strategiewechsel wahrscheinlich“, schrieb Analyst Rochus Brauneiser in einer Studie. Dadurch könnte sich der wahre Wert des Konzerns besser herauskristallisieren.

Hiesinger ist nach Deutsche Bank-Chef John Cryan, Volkswagen-Boss Matthias Müller und Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich der vierte Vorstandsvorsitzende eines Dax-Konzerns, der in diesem Jahr seinen Hut nehmen muss.

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Der Thyssen-Krupp-Chef habe durchaus Fehler gemacht, schrieb Sven Diermeier vom Analysehaus Independent in einer am Freitag vorgelegten Studie. Dazu zählt der Analyst den Zusammenschluss mit Outokumpu im Edelstahlgeschäft und die Entwicklung der Ergebnisse im Segment Industrielösungen.

Der Manager habe aber den Konzern aus einer existenzgefährdenden Situation retten und dabei das geringe Eigenkapital im Blick behalten müssen, gibt Diermeier zu bedenken. Die Suche nach einem Nachfolger werde sich vermutlich schwierig gestalten. Das Strategie-Update werde sich voraussichtlich verzögern. Diermeier hat die Thyssen-Krupp-Aktie auf „Halten“ mit einem Kursziel von 23,50 Euro belassen.

Trotz des deutlichen Gewinns am Freitag bietet die Aktie des Industriekonzerns laut dem Handelsblatt-Analystencheck weiteres Kurspotenzial. Von den 54 Analysen zu diesem Titel in vergangenen sechs Monaten empfiehlt die Hälfte das Papier zum Kauf, die andere Hälfte sieht darin eine Halteposition. Verkaufsempfehlungen gibt es keine.

Das gewichtete Kursziel sämtlicher im Handelsblatt-Tool zu findenden Analysen, bei dem jüngere Studien gegenüber älteren stärker berücksichtigt werden, liegt bei 27,16 Euro und damit deutlich über dem aktuellen Kurs von rund 22 Euro.

Das bisherige Börsenjahr 2018 war für das Papier des Essener Konzerns kein gutes. Das zeigt sich auch im Vergleich mit dem deutschen Leitindex Dax. Die Frankfurter Benchmark verlor seit Jahresanfang rund drei Prozent, Dax-Mitglied Thyssen-Krupp hingegen elf Prozent.