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Börsenturbulenzen können Topmanager nicht beunruhigen

Handelsstreit hin oder her: Vorstände und Aufsichtsräte in Deutschland kaufen weiter Aktien ihrer eigenen Firmen. Verkäufe gab es zuletzt kaum.

Die Unsicherheit an den Aktienmärkten steigt, viele Investoren werden nervös. Die neuen Strafzölle der USA gegen China haben den Aufwärtstrend an den Börsen gestoppt – auch wenn es am Freitag zunächst an den Märkten aufwärtsging. Noch am Donnerstag hatte zudem der Volatilitätsindex VDax – eine Art Angstbarometer für die Börsen – ein Jahreshoch erreicht. „Die Handelskonflikte rund um die USA lassen sich kaum über Nacht lösen und werden daher die Finanzmärkte weiter in Atem halten“, sagt dazu Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck.

Vorstände und Aufsichtsräte in Deutschland erschrecken diese Aussichten offensichtlich nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlegern haben sie in den vergangenen beiden Wochen keine nennenswerten Verkäufe von Aktien der eigenen Unternehmen an die Finanzaufsicht Bafin gemeldet. Die Käufe zogen dagegen an, die Insider, die ihre Unternehmen gut kennen, kauften mehr Aktien.

Als Folge stieg das aus den Transaktionen abgeleitete Insiderbarometer auf 155 Punkte und damit den höchsten Stand seit sieben Wochen. „Der jüngste leichte Abwärtstrend des Barometers ist gestoppt, das ist ein positives Signal für die Börsen“, meint Olaf Stotz, Professor an der Privatuniversität Frankfurt School of Finance & Management. Er berechnet das Insiderbarometer alle zwei Wochen gemeinsam mit Experten von Commerzbank Wealth Management für das Handelsblatt.

Das Barometer notiert zwar schon seit mehr als einem Jahr auf einem hohen Niveau und signalisiert damit theoretisch Kaufkurse für deutsche Aktien. Im April war es aber leicht gesunken und mahnte daher tendenziell zur Vorsicht.

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Den größten Einzelkauf gab es zuletzt bei Pro Sieben Sat 1 Media. Der im Sommer angetretene Vorstandschef Max Conze sicherte sich Ende April Aktien für knapp eine Million Euro (siehe Grafik). Seither hat das Papier rund 13 Prozent zugelegt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie dennoch unter dem Strich noch nichts gewonnen, nachdem sie im vergangenen Jahr um 45 Prozent eingebrochen war. Auch der Gewinn des Fernsehsenders schmolz 2018 um fast die Hälfte auf 248 Millionen Euro.

Geduld gefragt

Das ging auch an den Vorständen und Aufsichtsräten von Pro Sieben Sat 1 nicht spurlos vorbei. Sie hatten im vergangenen Jahr zusammen Anteilsscheine für rund 4,3 Millionen Euro gekauft. Zur Stärkung der Aktienkultur sind die Firmenlenker bei dem MDax-Konzern zwar verpflichtet, einen Teil ihrer Gehälter in Dividendenpapieren anzulegen. Trotzdem ist auffällig, dass es trotz des Kurssturzes keine Verkäufe gab.

Dennoch müssen Aktionäre des Medienhauses wohl geduldig sein. Für dieses Jahr erwartet der Sender ein Umsatzplus von lediglich fünf Prozent und das auch nur, wenn die Fernsehwerbung als wichtigste Einnahmequelle nicht einbricht. Conze baut den Konzern aber kräftig um, er investiert in deutschsprachige TV-Produktionen und eine neue Online-Videothek.

Schon lange keine Insiderverkäufe mehr gab es außerdem beim Gesundheitskonzern Fresenius. Im vergangenen Jahr hat die Aktie zwar unter dem allgemeinen Börsenabsturz im vierten Quartal gelitten, seit Januar geht es mit einem Kursplus von rund 20 Prozent bei Anteilsscheinen des Dax-Konzerns aber wieder bergauf. Seit Ende Februar greifen Vorstände von Fresenius immer wieder zu. Anfang Mai kaufte Aufsichtsratschef Gerd Krick ebenfalls die Dividendenpapiere.

Die Insiderkäufe bei Fresenius summieren sich damit in diesem Jahr auf knapp 2,1 Millionen Euro. Damit liegen sie jetzt schon deutlich höher als im gesamten vergangenen Jahr, in dem es Käufe von Vorständen und Aufsichtsräten für annähernd 1,4 Millionen Euro gab. Bei Fresenius existiert für Führungskräfte keine Verpflichtung zu Aktienkäufen.

Die gibt es auch nicht bei Zooplus, wo Unternehmenschef Cornelius Patt zuletzt erneut zugriff. Seit Januar hat er Aktien für knapp 1,5 Millionen Euro erworben. Ausgezahlt hat sich das für ihn indes bislang nicht. Der Kurs des im SDax notierten Papiers des Onlinehändlers für Tierfutter und -zubehör hat seit Januar fast 19 Prozent an Wert verloren.