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Warum die Börse Lehners Abgang feiert

Der Kapitalmarkt spekuliert auf eine Zerschlagung des Thyssenkrupp-Konzerns, sagt Commerzbank-Analyst Ingo Schachel. Vor allem auf den Verkauf einer Sparte hoffen die Investoren.

WirtschaftsWoche:Nach Vorstandschef Heinrich Hiesinger hat nun auch Aufsichtsratschef Ulrich Lehner das Handtuch geworfen. Die Thyssenkrupp-Aktie legte am Dienstag zeitweise um acht Prozent zu. Was sagt uns das?
Ingo Schachel: Der Kapitalmarkt vertritt die Auffassung, dass durch den Rücktritt von Herrn Lehner eine Person das Unternehmen verlässt, die sich sehr klar gegen Veräußerungen ausgesprochen hat. Mit der Neubesetzung des Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden spekuliert der Markt darauf, dass das zukünftige Management dem Thema offener gegenübersteht.

Warum ist eine Zerschlagung des Konzerns so attraktiv für die Anleger?
Der Kapitalmarkt findet eine Zerschlagung nicht aus einer fundamentalpolitischen Überzeugung besser als zusammenhängende Unternehmen. Man sieht es bei der Metro oder bei Siemens, wo es ebenfalls Abspaltungen gab – und die Kursentwicklung nicht gut war. Bei Thyssenkrupp aber sehen viele Investoren ein großes Potenzial in der Veräußerung des Aufzugssegments. Im Falle eines Zusammenschlusses – etwa mit dem finnischen Aufzughersteller Kone – gibt es ein großes Synergiepotenzial.

Wie sehen Investoren die Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel?
Diese war richtig und notwendig. Aber es gibt Kritik am Wertverhältnis: Von der sehr guten Performance von Thyssenkrupp Steel Europe hätte man ein besseres Wertverhältnis für Thyssenkrupp rechtfertigen können.

Ist Thyssenkrupp jetzt Freiwild für aktivistische Aktionäre?
Dass Thyssenkrupp mit Cevian und Elliott gleich zwei aktivistische Aktionäre auf einmal im Unternehmen hat, ist schon viel. Aktivistische Aktionäre haben es in der Vergangenheit geschafft, Einfluss auf strategische Entscheidungen zu nehmen. Sie wollen schlankere Strukturen, höhere Effizienz. Vieles von dem, was wir in den letzten Wochen bei Thyssenkrupp gesehen haben, sind typische Entwicklungen.

Die Mitarbeiter von Thyssenkrupp wollen eine Zerschlagung mit allen Mitteln verhindern.
Bei manchen Firmen, die aus einem Konglomerat herausgekommen sind, gibt es da eine andere Sichtweise. Für Mitarbeiter kann es auch motivierend sein, Teil eines flexibleren und unabhängigeren Unternehmens zu sein.