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Börsenmantel von Lakestar startet mit Kursgewinnen

Nach dem Boom in den USA erreicht die erste Mantelgesellschaft den europäischen Markt. Zum Handelsstart greifen Investoren zu – der Kurs steigt über den Ausgabepreis.

Erfolgreicher Start für den ersten deutschen Börsenmantel seit mehr als einem Jahrzehnt: Der Kurs der Gesellschaft Lakestar Spac I SE ist am Montagmorgen mit über elf Euro gestartet und liegt im Vormittagshandel bei 11,50 Euro. Der Angebotspreis lag bei zehn Euro.

Der prominente Investor Klaus Hommels hat das Spac-Verfahren nach US-Vorbild nach Deutschland gebracht. Die Abkürzung steht für „Special Purpose Acquisition Company“ und beschreibt eine Mantelgesellschaft, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammelt, um das Geld in die Übernahme eines noch nicht identifizierten Unternehmens zu investieren. Emittiert werden Einheiten, die aus einer Aktie und ein Drittel Optionsschein bestehen.

Die Privatplatzierung umfasst bis zu 27,5 Millionen Einheiten. Die Einheiten wurden vor dem ersten Handelstag ausschließlich institutionellen Investoren angeboten. Sitz der Gesellschaft ist Luxemburg, die Notierung erfolgte jedoch in Frankfurt.

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Lakestar sei die erste Spac-Gesellschaft mit Tech-Fokus in Europa, gegründet mit dem Zweck, ein europäisches Wachstumsunternehmen im Technologiesektor zu übernehmen, teilte das Unternehmen vor dem ersten Handelstag mit. In Finanzkreisen hieß es, man suche unter anderem in den Bereichen Technologie, Fintech, Healthtech und Consumer-Tech nach Übernahmezielen.

Unternehmensgründer und Chairman Hommels ist ein bekannter Wagnisfinancier. Der europäische Tech-Sektor biete „attraktive Investitionsmöglichkeiten mit vielversprechenden Bewertungen und vielen hervorragenden Wachstumsunternehmen“, sagte er im Vorfeld. Im Vergleich zu anderen Bereichen hätten Investitionen in die Technologiebranche in der Vergangenheit hervorragende Renditen geliefert.

Mehr als 220 Spac-Notierungen 2020 in den USA

Die Nachfrage war im Rahmen einer Privatplatzierung für institutionelle Investoren vor dem ersten Handelstag so groß, dass einige Investoren viel weniger zugeteilt bekommen haben, als sie erwartet hatten. Die Überzeichnung lag ungefähr beim Neunfachen des Angebots – das gilt als guter Wert.

Die Investoren waren überwiegend Hedgefonds, langfristig orientierte Investoren (long only), Family Offices und Privatbanken. Gut 28 Prozent der Zuteilungen gehen an institutionelle Investoren in UK, gut 23 Prozent in die USA, knapp 19 Prozent nach Deutschland und 14 Prozent in die Schweiz. Der Rest verteilt sich auf Hongkong und weitere Orte. Die Zuteilung zeigt nach Ansicht von Beobachtern, dass es in Deutschland an großen Vermögensverwaltern mangelt, die das Material auch aufnehmen könne. Der Abstand beim verwalteten Vermögen der angelsächsischen Fondsgesellschaften zu den deutschen und europäischen Adressen werde größer, sagte ein Branchenbeobachter.

Laut dem Analysehaus Pitchbook gab es im vergangenen Jahr mehr als 220 Spac-Notierungen in den USA. Die überbordende Aktivität dort werde unausweichlich dazu führen, dass es mehr solcher Transaktionen in Europa gibt, heißt es in einem Ausblick auf 2021.

Mehrere Börsenplätze und Aufsichtsbehörden wetteiferten darum, die besten Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu zähle auch die London Stock Exchange (LSE), die sich nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU mit dem Brexit nach neuen Wachstumsfeldern umsieht. Auch die Deutsche Börse in Frankfurt will mitmischen.

Beobachter erwarten nach Hommels weitere Investoren mit Spacs, etwa in Frankfurt. Auch Ex-Commerzbank-Chef Martin Blessing soll Medienberichten zufolge an einem Spac arbeiten, ebenso der Ex-Topmanager Tidjane Thiam von der schweizerischen Großbank Credit Suisse.