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Axa Deutschland verkauft eigene Bank

Der Kölner Versicherer veräußert sein Bankinstitut an die Muttergesellschaft der Fondsdepot-Bank. Beide Firmen arbeiten künftig langfristig im Investment-Direktgeschäft zusammen.

Über seinen Kurs hat Alexander Vollert nie einen Hehl gemacht. „Wir wollen weg von Kapitalmarktrisiken und stärker hin zur Abdeckung von versicherungstechnischen Risiken“, gab der Vorstandschef der Axa Deutschland im Juli dieses Jahres als Devise aus. Fünf Monate später schafft Vollert für die in Köln beheimatete Versicherung weitere Fakten.

Das Unternehmen veräußert die Axa Bank an die Muttergesellschaft DXC Technology der Fondsdepot-Bank mit Sitz in Hof (Saale). „Wir gehen davon aus, dass der Verkauf – vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden – bis zum 31.12.2020 abgeschlossen sein wird“, sagte Vollert an diesem Mittwoch dem Handelsblatt.

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Zur Kaufsumme wollten sich beide Seiten nicht äußern. Die Fondsbank und Axa planen nun eine langfristig angelegte Partnerschaft im Investment-Direktgeschäft, wie beide Firmen erklärten.

Die Axa Bank verwaltet derzeit etwa 20.000 Depots und bringt es auf eine Bilanzsumme von rund einer Milliarde Euro. Die Fondsdepot-Bank, die aus der GKS Gesellschaft für Kontenservice hervorgegangen ist, hat dagegen nach eigenen Angaben derzeit rund eine Million Endkunden.

Seit April 2017 gehört die Fondsdepot-Bank zum US-amerikanischen IT-Dienstleistungskonzern DXC Technology. Die Fondsdepot-Bank stellt künftig die Technologie- und Service-Plattform inklusive Expertise für die Verwaltung des fondsbasierten Investmentdirektgeschäftes des Versicherers.

Name Axa Bank wird verschwinden

Die Partnerschaft der Fondsdepot-Bank mit der Axa auf den Feldern Geldanlage und Einmalbeitrag sei auf über sieben Jahre angelegt, sagte Sebastian Henrichs aus der Unternehmensleitung des Instituts. Die Angebote bei der Fondsauswahl und der Vermögensverwaltung sollen nun weiterentwickelt werden. Mit den rund 40 Mitarbeitern der Axa werde nun von Seiten des Versicherers über einvernehmliche Lösungen gesprochen.

Der Name Axa Bank soll für eine Übergangszeit bestehen bleiben, werde auf Dauer bei der Fondsdepot-Bank jedoch verschwinden. „Für die Vertriebspartner der Axa ändert sich nichts“, versprach Vollert. Das von der Axa Bank ebenfalls betriebene Baufinanzierungsgeschäft verbleibt, wie auch die in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter, beim Versicherer.

Axa Deutschland konkretisiert damit weiter seine Strategie. Vorstandschef Vollert hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, mit seinem Konzern im Leben seiner Kunden relevanter werden zu wollen. Inzwischen macht er immer mehr deutlich, wo: Der Versicherer will demnach in drei Themenfeldern – Gesundheit, kleine und mittlere Unternehmen sowie Haus und Wohnen – sogenannte Ökosysteme aufbauen.

Versicherer baut Geschäft deutlich um

Datengetriebenen Ökosystemen – also offenen, digitalen Plattformen – schreiben Experten in der Zukunft eine Schlüsselrolle zu. Laut der Unternehmensberatung McKinsey soll über diese Ökosysteme wie Amazon und Co. bis 2025 bis zu einem Drittel des weltweiten Umsatzvolumens der Versicherer generiert werden. „Diese digitalen Ökosysteme verändern den Wettbewerb in unserer Branche“, warnte unlängst auch Munich-Re-Boss Joachim Wenning auf einer Handelsblatt-Veranstaltung.

Axa zählt in Deutschland zu den größten Versicherern. In den vergangenen zwei Jahren hat der Konzern hierzulande jedoch Marktanteile verloren. Vollert hat Axa Deutschland vor diesem Hintergrund eine umfangreiche Transformation verordnet. Anfang 2018 verkaufte die deutsche Tochter des französischen Allianz-Rivalen bereits ihre Pro bAV Pensionskasse an die Frankfurter Leben-Gruppe und richtete damit ihren Geschäftsbereich betriebliche Altersvorsorge neu aus.

Eine weitere Abgabe von Lebensversicherungsbeständen stehe jedoch nicht auf der Agenda, betonte Vollert allerdings mehrfach. Zudem schloss Axa mit dem jüngst in Deutschland gestarteten US-Start-up Lemonade eine Partnerschaft für den Europastart. So stellen die Kölner den Lemonade-Gründern Daniel Schreiber und Shai Wininger zunächst einen mehrjährigen Rückversicherungsvertrag zur Verfügung, der deren Risiko abfedert.

Ein weiterer wichtiger Baustein für Axa sind neue Bündnisse mit Banken. Bereits 2018 vereinbarte der Versicherer eine länderübergreifende Kooperation mit der niederländischen Bank ING. Die damit verbundenen Erwartungen bei Axa sind groß, ist ING doch eine der führenden Direktbanken in Deutschland und im Rest von Europa.

Weitere Versicherungslösungen mit ING geplant

„Wir erreichen auf diese Art 13 Millionen potenzielle Kunden, zu denen wir bisher keinen so guten Zugang haben“, hieß es dazu bereits bei der Axa. Beide Seiten wollen einen digitalen Vertrieb für den Verkauf von Versicherungen der Axa in Frankreich, Deutschland, Tschechien, Österreich und Australien aufbauen.

In Deutschland starteten die Partner als erstes Produkt im August dieses Jahres einen Baufinanzierungsschutz. Kunden der ING Deutschland, die eine Baufinanzierung abschließen, können mit der Police die Rückzahlung des Immobilienkredits für den Todesfall absichern.

Die ING ist bekannt für eine einfache und schnelle Baufinanzierung, die sie zum Teil direkt, zum Großteil jedoch über Vermittler vertreibt. Der Baufinanzierungsschutz soll jedoch nur den Auftakt bilden. Für den deutschen Markt sind die Einführung weiterer Versicherungslösungen geplant, die dann nahtlos in das Bankgeschäft von ING integriert werden sollen. Die neuen Produkte sollen dann direkt über die Online-Kanäle der Bank abschließbar sein.

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